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187 - Die Wolfshexe

187 - Die Wolfshexe

Titel: 187 - Die Wolfshexe
Autoren: A.F.Morland
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    Mein Schwinger explodierte an der Schläfe des Toten, und er kippte wie ein gefällter Baum zur Seite. Sogleich war Boram zur Stelle und biß zu.
    Der weiße Vampir holte sich, was sich an schwarzer Kraft in der Leiche befand.
    Mein Blick suchte die Wolfshexe.
    Sie huschte über die Gräber davon, aber ich wollte sie nicht noch mal entkommen lassen. Pater Severin keuchte, ich solle mich nicht um ihn und Boram kümmern, sondern Moma folgen.
    »Wir kommen hier ohne dich zurecht!« rief er.
    Ich wollte losstürmen, da sprang mich ein Skelett von hinten an, ich stolperte und fiel quer über eines der Gräber. Knochenfinger würgten mich. Ich versuchte sie von meinem Hals zu reißen, aber auch hier war die schwarzmagische Kraft so stark, daß ich es nicht schaffte.
    Der Würgegriff war mörderisch!
    ***
    Moma rannte zur Friedhofsmauer und überkletterte sie. Tony Ballard war ein verdammter Narr, der ihre Zuneigung nicht verdiente, das hätte sie wissen müssen. Dieser Mann hielt zuviel auf Ehre und Lauterkeit. Er war ein geradliniger, engstirniger Idiot, der ihr einmaliges Angebot nicht zu schätzen wußte. Sie hatte sich für ihn einer großen Gefahr ausgesetzt. Es war ihr mit ihrem Vorschlag ernst gewesen. Irgendwie hätte sie es geschafft, sich von Nalphegar zu lösen, ohne daß er sie mit seinem Zorn verfolgt hätte, aber Tony Ballard wollte es anders.
    Nun, vielleicht würden die Toten ihn und seine Freunde vernichten. Wenn nicht, würden sie einander bald Wiedersehen, und dann würde es keine Gnade geben.
    Moma überquerte die Straße, lief durch einen Park und an schönen, gepflegten Vorgärten vorbei. Vor einem großen Haus standen zahlreiche Autos, Musik war zu hören. Im kurzgeschnittenen Rasen steckte eine Tafel mit der Aufschrift: 7. BARBECUE - JOE BANDRILLA LÄDT HERZLICH EIN -BRINGT GUTE LAUNE MIT, FÜR ALLES ANDERE IST GESORGT.
    In Momas Augen erschien ein eisiger Glanz.
    ***
    Der Garten war voller bunter Lampions und Luftballons, es roch nach gegrilltem Fleisch, und an der Salatbar konnte man sich die ausgefallensten Kreationen erfinderischer Meisterköche holen.
    Gute Laune hatten alle Gäste mitgebracht. Sie standen in Gruppen beisammen, aßen und tranken, diskutierten und erzählten sich die neuesten Witze.
    Auf einem Holzpodium spielte eine Kapelle Country Music, und hinter dem Mikrofon stand ein junges brünettes Mädchen und sang mit unerhörtem musikalischem Gefühl und einer Stimme, die so kräftig war, daß sie die Gäste damit verblüffte.
    Ein struppiger junger Mann in Jeans und kariertem Hemd sprach Moma an. »Guter Sound, was? Das ist Cindy Wood.«
    Moma nickte nur.
    »Sie sind eben erst gekommen. Ich habe Sie durch die Tür treten sehen. Möchten Sie, daß ich Ihnen etwas zu essen hole? Die Steaks sind phantastisch.«
    »Ich bin nicht hungrig.«
    »Aber einen Drink nehmen Sie.« Moma nickte, und der zerzauste junge Mann entfernte sich, um den Drink zu organisieren. Moma hörte Cindy Wood aufmerksam zu, und sie betrachtete sie mit den Augen einer Wölfin.
    ***
    Der Knochenmann kniete auf meinem Rücken und würgte mich. Ich schlug nach seinem Schädel, verfehlte ihn mit dem magischen Ring aber und traf seine Schulter. Sein Griff lockerte sich. Jetzt gelang es mir, die Knochenfinger von meinem Hals zu reißen. Ich drehte mich um, das Gerippe klapperte gegen ein Grabkreuz, und ehe es mich wieder angreifen konnte, schaltete ich es mit einem Präzisionstreffer allererster Güte aus.
    Der schwarze Stein meines Rings traf den bleichen Totenschädel - und löschte das »schwarze Programm«, das das Skelett steuerte.
    Als ich auf die Beine kam, überkletterte Moma gerade die Friedhofsmauer. Ich zweifelte daran, daß es mir gelingen würde, sie einzuholen, aber ich wollte es auf jeden Fall versuchen.
    Während Pater Severin und Boram den Kampf gegen die Skelette fortsetzten, jagte ich hinter der Wolfshexe her, so schnell ich konnte.
    Aus vollem Lauf sprang ich die Friedhofsmauer an, als wollte ich sie niederrennen. Als ich auf der anderen Seite auf dem Bürgersteig landete, sah ich Moma einen kleinen Park verlassen. Ich hatte geringfügig aufgeholt, das gab mir Auftrieb.
    Moma ahnte nicht, daß ich ihr auf den Fersen war. Sie schien sich so sicher zu fühlen, daß sie kein einziges Mal zurückschaute. Ich kämpfte indessen verbissen um jeden Meter, der mich näher an die Wolfshexe heranbrachte.
    Das blonde Mädchen blieb vor einer Tafel stehen und verschwand gleich darauf aus meinem
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