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1869 - Gesang der Kleinen Mütter

Titel: 1869 - Gesang der Kleinen Mütter
Autoren: Unbekannt
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nickte. „Zumindest im Augenblick nicht. Ich denke aber, daß mir das jetzt soweit alles klar ist. Ich werde mich nun in die Aufzeichnungen vertiefen und mich dann wieder bei dir melden, wenn dir das recht ist."
    Sie ging aber nicht direkt in ihre Kabine, sondern zuerst auf einen kühlen Schluck und einen kleinen Happen aufs Freizeitdeck, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Atlans Aufzeichnungen hatte sie mitgenommen. Sie brütete darüber, als sie Besuch bekam - den sie in ihrer Versunkenheit zunächst nicht bemerkte.
    „Sabine, Sabine", murmelte sie vor sich hin und sah überrascht auf, als eine wohlbekannte Stimme fragte: „Wer ist denn Sabine?"
    „Tom!" Sie lachte. „Hast du gerade dienstfrei?"
    „Allerdings. Ich dachte mir, geh doch einfach mal in deiner Lieblingsbar vorbei, da triffst du bestimmt liebe Leute, und schon begegne ich dir! Lange nicht gesehen. Wie geht es dir?"
    Bré Tsinga zuckte mit den Achseln.
    „Hab’ einfach viel zu tun. Aber ich freue mich, dich zu sehen. Dir scheint es nicht schlechtzugehen."
    „Nun, der Wartungsdienst wird aufrechterhalten, aber momentan ist alles mehr in Wartestellung. Clark hat sich beklagt, daß du überhaupt nicht mehr bei ihm bist."
    „Ich weiß. Ich habe wirklich viel zu tun."
    „Mit den Unsterblichen?"
    „Eigentlich nur mit Atlan. Er ist ja auch hier auf der FARGO."
    Tom Clancy pfiff durch die Zähne. „Exklusiv! Meine Herren! Und wie sieht dein Urteil heute über ihn und seinesgleichen aus?"
    „Geht dich gar nichts an."
    Der junge Mann grinste über beide Ohren. Als er ihren funkelnden Blick auffing, zog er es allerdings lieber vor, das Thema zu wechseln: „Also, was bedeutet nun Sabine?"
    „Ach, nichts Besonderes. Meine Eltern nannten mich manchmal so in der Koseform, als ich noch klein war, nach Sabinn, weißt du. Wenn ich mich an die Kandare nehmen will, sage ich das heute hin und wieder selbst zu mir." Sie lächelte etwas verlegen. „Klingt ein bißchen albern,oder?"
    „Aus deinem Mund klingt gar nichts albern", beruhigte er sie charmant. „Wie ich sehe, nimmst du deine Arbeit also neuerdings mit." Er deutete auf den Datenwürfel und einige handgekritzelte Notizen.
    „Du hast recht." Seufzend schob sie die Sachen beiseite und widmete sich ihrem Fruchtsaftgemisch.
    Entsetzt sah er ihr dabei zu. „So schlimm ist es schon?" flüsterte er.
    Sie musterte ihr gesundes, vitaminreiches Getränk und stellte das Glas weit weg. „Offensichtlich. Ich wollte wirklich ausspannen, aber dann ließ es mich doch nicht los."
    „Darf ich dich zu was Richtigem einladen?"
    „Danke, Tom, aber nein, danke. Ich hab’ heute noch ‘ne lange Nacht voller Arbeit vor mir."
    Toms Gesicht wurde ungewohnt ernst. „Es steht ziemlich schlecht, stimmt’s?" ‘ „Darüber darf ich leider nicht sprechen."
    „Soll uns das Nichtwissen trösten?"
    „Ach, Unsinn." Sie griff nach seiner sommersprossigen Hand und streichelte sie sanft. „Aber es hilft auch nichts, wenn ihr über alles Bescheid wißt und doch nichts unternehmen könnt. Ich frage dich ja auch nicht im einzelnen über den Antrieb aus, und da gibt’s bestimmt einige Sachen, die ich als Nichttechniker nicht wissen darf. Von wegen Industrie-Spionage und so. Schon gar bei diesen neuen Schiffen, von denen es ja nur sechzig gibt."
    „Aber wer wollte die Informationen, die du besitzt, denn für irgend etwas benutzen?" gab er zurück.
    „Ich denke, Atlan will einfach eine Panik vermeiden", sagte sie. „Die Leute sind so schon unruhig genug. Ich weiß ja, daß ich dir vertrauen kann, Tom, und daß du nicht gleich hysterisch wirst, aber ich muß mich an meine Anweisungen halten. Sonst bin ich meinen Job los, und das ist es wirklich nicht wert."
    Er nickte unglücklich. „Das reicht mir auch schon als Antwort."
    „Mal dir nicht einfach was aus", warnte sie. „Ich beschäftige mich im Augenblick mit den Tolkandern und den Ursprüngen von Goedda, soviel kann ich dir sagen. Also das, was ich eigentlich die ganze Zeit schon gemacht habe. Atlan ist mir dabei eine wertvolle Hilfe, weil er schließlich selbst viel erlebt hat."
    „Wie ist er denn so?" platzte es Tom dann doch heraus.
    Sie schmunzelte. „Ich hab’ mich schon gefragt, wann du wieder darauf kommen würdest."
    „Ach, so wichtig ist es mir auch nicht", meinte er leichthin. „So was interessiert einen halt so nebenbei, schließlich haben wir uns darüber unterhalten ..."
    „Also, Jafko kann ihn nach wie vor nicht leiden", berichtete sie von den
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