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1859 - Duell in der Traumblase

Titel: 1859 - Duell in der Traumblase
Autoren: Unbekannt
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darin jedoch einen Vorteil.
    Er hatte die Haut bereits unterworfen; damit er Goeddas Rettung in die Wege leiten konnte, mußte er auch den Geist des Fremden besiegen. Es würde von Nutzen sein, wenn er ihm Schmerzen zufügte. Jeder Schmerz schwächte die geistige Widerstandskraft.
    Alaska Saedelaere, so lautete der Name.
    Unmerklich schaltete er sich in die Gedankengänge des Fremden ein. Er agierte mit großer Vorsicht.
    Sein Gegner verfügte über eine bemerkenswerte Sensibilität, jede falsche Bewegung konnte das Ende bedeuten.
    Als ihm die Gelegenheit günstig schien, schlug Jenseitsdreur mit der größten Brutalität zu, die ihm möglich war. Er durfte dem Fremden nur keine tödliche Verletzung zufügen. Alles andere war erlaubt.
    Als günstiger Ansatzpunkt erwiesen sich die Eingeweide. Über den Verdauungstrakt ließen sich empfindliche Nervenzentren erreichen. Jenseitsdreur hörte dem Wimmern des Fremden ohne Mitleid zu. Die mentalen Schreie waren für ihn deutlich vernehmbar.
    Er sperrte Saedelaere die Luftzufuhr, so daß das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wurde.
    Jenseitsdreur identifizierte weitere Nervenzentren. Diejenigen, die am leichtesten zu erreichen waren, befanden sich an der Oberfläche des Körpers. Aus der Substanz der Haut formte er Hunderte kleiner Auswüchse und bohrte sie dem Fremden in die Muskulatur. Er spürte, daß der Körper zu bluten anfing. Das war ein gutes Zeichen.
    Zwischen den Beinen besaß Saedelaere einen empfindlichen Genitalbereich. Jenseitsdreur ließ die Haut sich zusammenziehen.
    Große Mutter. Dein Kind wird seine Chance nutzen. Goeddas Raum ist nicht verloren!
    Als der Humanoide kurz davor stand, das Bewußtsein zu verlieren, startete Jenseitsdreur seinen ersten Angriff.
    Der Philosoph zuckte zurück, als er die fürchterlichen Qualen spürte. Zum ersten Mal merkte er, was er dem Fremden eigentlich antat. Jenseitsdreur war sehr erstaunt. Er hätte nicht gedacht, daß ein lebendiges Wesen solche Schmerzen überstehen konnte. Jedenfalls nicht, ohne den Verstand zu verlieren.
    Saedelaere besaß einen starken Geist. Kein Wunder, daß die Haut sich ihm unterworfen hatte.
    Beim zweiten Mal ging er behutsam vor. Er gab sich Mühe, nicht an der Pein teilzuhaben. Immer noch traf er auf Widerstand, das verwunderte ihn sehr. Es sah nicht so aus, als könne er Saedelaere ohne die Hilfe einer wirklich schweren Verletzung überwinden. Nur, welche sollte das sein? Wichtig war, daß der Körper trotz allem eine Weile funktionstüchtig blieb.
    Weil er sich anders nicht mehr zu helfen wußte, fing er an, Druck auf die Gliedmaßen auszuüben. Er brach den rechten Arm in Höhe des Ellenbogens. Jenseitsdreur nahm an, daß er den Arm nicht mehr benötigen würde, und konnte daher den Verlust verkraften.
    Von dem Moment an dauerte es nicht mehr sehr lange. Er gewann auf Anhieb die Oberhand. Die Haut und der Fremde gehörten nun ihm.
     
    7.
     
    Tansania: Herzstillstand Rings um seinen Standort sah Dreur die rotierenden Jünger. Er beschleunigte ihre Kreise, und er sorgte dafür, daß das Kritzelphänomen im ganzen Solsystem verstärkt zum Tragen kam.
    Dennoch war er gezwungen, einen Teil seiner eigenen Kräfte abzuzweigen, zusätzlich zu dem, was die Menschen lieferten.
    Der Nachteil war, daß er seine Unverletzlichkeit einbüßte. Von dem Moment an wurde Dreur angreifbar. Egal, ob es ein Strahlerschuß war oder mechanische Gewalt - man konnte ihn von jetzt an töten.
    Blieb nur zu hoffen, daß es von den immunen Personen keine mitbekam.
    Dreur beschleunigte das Rotieren der Jünger bis zu einem Punkt, der im Grunde nicht mehr vertretbar war. Er ließ die Menschen kreisen, zapfte ihre Energie, lenkte alles zum Jenseitsdreur.
    Innerhalb von dreißig Minuten produzierte er Tausende von Todesopfern, verteilt über den ganzen Planeten, die meisten jedoch am Kilimandscharo.
    Es war ein kontraproduktives Vorgehen. Goedda benötigte ihre Leben später, nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Er hatte jedoch keine andere Wahl.
    Jenseitsdreur, kannst du mich hören?
    Und die Antwort lautete: Ja. Ich bin wieder da.
    Dreur nahm das mit großer Erleichterung zur Kenntnis. Er wußte nicht sicher, ob sich die Parzelle und Goeddas Raum noch einmal retten ließen. Aber es gab neue Hoffnung.
    Er fuhr’ die Kreiselbewegung der Jünger auf einen erträglichen Wert zurück. Gleichzeitig reduzierte er die Energiezufuhr für seinen Zwilling. Die Phase der Verwundbarkeit endete, niemand konnte ihn jetzt
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