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1854 - Ein Bote Thoregons

Titel: 1854 - Ein Bote Thoregons
Autoren: Unbekannt
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ein unglaublich schockierendes Resultat ergeben.
    Die Boten von Thoregon hielten in verschiedenen Galaxien den Frieden aufrecht. Er, Foremon, war dem vierten Boten einmal begegnet, einem Wesen mit silberner Haut und in seiner extrem dürren Statur ihm selbst sehr ähnlich.
    Der Fremde, der das Passantum trug, sah anders aus.
    Da kein Bote von Thoregon freiwillig sein Passantum abgeben würde, hatten die Fremden den vierten Boten umgebracht.
    Es gab keine andere Schlußfolgerung. Sie waren Mörder!
    In letzter Konsequenz bewiesen hatten sie das, als sie Foremon mit Basaltbrocken angegriffen hatten und ihn fast getötet hätten. Und sie hatten Steinkind umgebracht, den Gefährten seiner Einsamkeit, auch wenn Steinkind strenggenommen kein Leben besessen hatte. Grundlos und brutal hatten sie Steinkind erschlagen.
    Foremons Gedanken verwehten. Dieses Nichtdenken und Nichtbewegen war sein bester Schutz vor der geistigen Selbstzerstörung. Erst wenn er ausreichend Energie akkumuliert hatte, durfte er es wagen, nach den Beweggründen der Mörder zu fragen.
    Stundenlang das Prickeln des künstlichen Sonnenspektrums in den Ohrmuscheln und ein gelegentliches Zucken, sobald die Ohren sich um winzige Bruchteile neu ausrichteten.
    Das künstliche Spektrum war nicht so intensiv wie die Strahlung von Galornenstern.
    Im Zustand der Starre sehnte Foremon sich zurück nach Galorn, zurück in seine Ebene aus Basalt und zum Zugang der Brücke in die Unendlichkeit.
    Das war sein Leben gewesen. Über Jahrhunderte hinweg.
    Er hatte die vertraute Umgebung nur verlassen, um die Mörder zur Strecke zu bringen. Und um Ce Rhioton vor ihnen zu warnen.
     
    *
     
    Irgendwann war er nicht mehr allein. Ein Schatten fiel auf seine Ohren, die sich sofort zu drehen begannen, um nicht völlig von der Strahlung abgeschnitten zu werden.
    Foremon spürte die unmittelbare Nähe zweier Galornen. Dennoch löste er sich nicht aus der Starre.
    Dieser Zustand des zeitlosen Wartens gab ihm Halt und Zuversicht, das war etwas Vertrautes, eine feste Größe, mit der er rechnen konnte. Alles andere war fremd und ungewohnt.
    Noch vor kurzer Zeit hätte er keinen Gedanken daran verschwendet, daß es andere Wesen geben konnte, die ihm glichen. Er war der Wächter der Basaltebene gewesen - schon immer, so weit er zurückdenken konnte, über einen langen Zeitraum. Er hatte schon To Gethen gekannt, den Vorgänger Ce Rhiotons als zweiter Bote von Thoregon.
    Auf dem Planeten Tasch-Term hatte er erstmals einen Adlaten erblickt, einen Humanoiden von knapp einssechzig Größe mit durchscheinender Außenhaut. Ein Lebewesen auf mineralischer Basis wie er selbst. Der Fremde hatte die gleichen riesengroßen Segelohren besessen und eine überaus zerbrechliche Gestalt.
    Für Foremon war die Existenz des anderen ein unglaublicher Schock gewesen.
    Zudem hatten die Adlaten sich offen gegen ihn gewandt. Wer der vierte Bote von Thoregon gewesen war, hatte Gothamdar schlichtweg nicht interessiert.
    Die Adlaten hatten Foremon gefangengenommen und den Galornen übergeben.
    Keinen berührte es, daß er zwei Mörder zur Strecke bringen mußte. Sie waren nicht einmal bereit gewesen, ihn anzuhören. Dabei stand unendlich viel auf dem Spiel.
    Rhodan und Bull hatten ihre Gefährlichkeit und Heimtücke bewiesen. Zuletzt auf Tasch-Term, als sie ihre Raumanzüge im Sumpf abgelegt hatten, um die Geräte der PEGOOM in die Irre zu führen. Nur deshalb befanden sie sich noch auf freiem Fuß. Andernfalls hätte Foremon sie längst für ihre Verbrechen mit dem Tod bestraft und damit einen Alptraum beendet.
    Die Galornen starrten ihn an. Unschlüssig und verwirrt. Sie wußten noch immer nicht, wie sie ihn einordnen sollten. Das spürte er, obwohl er die Augen geschlossen hielt.
    „Du wirst mit uns reden, Adlat", sagte einer, als wisse er genau, daß der Wächter nicht mehr lange schweigen würde. „Kaff Chiriatha bittet dich, endlich die Wahrheit zu berichten."
    Nichts würde er tun. Die Galornen vertrauten ihm nicht. Für sie war er immer noch ein kleiner Raumschiffsdieb, der eine unglaubliche Geschichte erfunden hatte, um seine eigenen Verfehlungen zu vertuschen.
    So ist es doch, oder? Beinahe hätte er den Galornen seine Frage entgegengeschleudert.
    Im letzten Moment besann er sich eines Besseren.
    Es ziemte sich nicht, Galornen im Zorn gegenüberzutreten.
    „Warum schweigst du so hartnäckig?"
    „Wir könnten dich bald nach Galorn zurückbringen. Ein Raumschiff steht bereit ..."
    Die Basaltebene!
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