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1847 - Schiff der verlorenen Seelen

1847 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 1847 - Schiff der verlorenen Seelen
Autoren: Jason Dark
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auf der Stelle. Das war nichts Ungewöhnliches für uns, aber schon ärgerlich. Wir wussten, wie gefährlich diese Unperson war. Ihre drei Helfer hatten wir erlebt, und das war alles andere als ein Spaß gewesen. Diese Leichenfresser hätten keine Gnade gekannt. Jetzt mussten wir ihre Chefin stoppen, denn wer konnte schon wissen, was sie genau vorhatte? Was Normales oder Nettes war es auf keinen Fall.
    Jedenfalls wollten wir mit Lucy Kent in Verbindung bleiben. Sie war so etwas wie ein Spitzel für uns, denn sie wollte uns Bescheid geben, wenn Larissa wieder auftauchte.
    Lucy Kent kam wieder zu uns und setzte sich. Sie hatte sich gesammelt und jetzt hörten wir ihr zu.
    »Sie müssen mir einen Gefallen tun.«
    »Bitte.«
    Für einen Moment schloss sie die Augen. »Es ist sehr wichtig für mich, mehr über meine Tochter zu erfahren. Ich weiß, dass ich nicht die perfekte Mutter bin. Dennoch hänge ich an Vanessa. Wie ich hörte, hat sie sich in Gefahr befunden. Ich will nicht, dass dies noch mal passiert. Verstehen Sie?«
    Ich nickte. »Ja, das haben wir verstanden. Aber es gibt da ein Problem. Wir sind nicht die Aufpasser Ihrer Tochter. Da muss sie schon allein zurechtkommen.«
    »Das weiß ich. Aber ich kann sie nicht gängeln.«
    »Das können wir auch nicht.«
    »Aber aus der Gefahrenzone schaffen, nicht wahr?«
    Ich wiegte den Kopf. »Keine Ahnung. Wir werden Spuren nachgehen müssen, nicht mehr und nicht weniger. Diese Spuren können Ihre Tochter tangieren, müssen es aber nicht.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ich wollte Sie auch nur darauf hingewiesen haben.«
    »Sie denken wie eine Mutter«, sagte ich.
    »Danke.« Lucy Kent nickte. Ich hielt ihr meine Karte hin.
    »O ja, die nehme ich gern.«
    »Wunderbar. Dann rufen Sie an, wenn sich in der Zwischenzeit etwas ereignet hat.«
    »Ich werde daran denken.« Sie stand auf, denn sie wurde gebraucht.
    Suko legte Geld auf den Tisch und sprach mich dabei an.
    »Sollen wir?«
    »Ja, wir können verschwinden.«
    Das taten wir auch. Doch zufrieden waren wir nicht …
    ***
    Jane Collins war an diesem Tag schon recht früh aufgestanden. Sie hatte einfach nicht mehr schlafen können, ging in die Dusche und kochte sich danach einen starken Kaffee. Den nahm sie nicht in der ersten Etage ihres Hauses ein, sondern ging nach unten in die größere Küche. Dort konnte sie aus dem Fenster nach draußen schauen. Sie saß im Bademantel auf dem Stuhl, schlürfte den Kaffee und schaute auf die Bäume am Straßenrand.
    Bunte Blätter lösten sich von den Bäumen und trudelten zu Boden, wo sie allmählich einen Teppich bildeten. Der Himmel sah aus wie eine graue Tapete. Es war feucht, der letzte Regenschauer lag noch nicht lange zurück, und so hatte sich Dunst bilden können, der über den Boden kroch.
    Jane Collins überlegte, wie sie den Tag verbringen konnte. Ein Job lag nicht an. Sich noch mal ins Bett zu legen empfand sie schon als pervers, und so dachte sie darüber nach, ob sie ein bisschen in die City gehen und shoppen sollte.
    Eine Entscheidung schob sie auf. Sie wollte noch etwas warten. Dann aß sie eine dünne Scheibe Brot mit einer Tomate als Belag. Satt war sie nicht, aber das musste auch nicht sein. Wer wusste denn, was der Tag noch alles brachte? Wenn sie shoppen ging, würde sie schon etwas essen.
    Ihre Gedanken wurden von der Melodie ihres Telefons unterbrochen. Sie hob ab und wollte sich melden, als sie ein leises Stöhnen hörte.
    Sofort stellten sich bei ihr die kleinen Härchen im Nacken hoch. Das war nicht normal. Wenn man bei ihr anrief, dann meldete man sich mit Namen und nicht durch ein Stöhnen.
    Das wollte Jane auch sagen, aber da kam ihr die Männerstimme zuvor.
    »Bin ich froh, Sie erreicht zu haben.«
    »Aha. Und wer sind Sie?«
    »Peter Braddock.«
    Der Name flirrte durch Janes Gehirn. Sie konnte damit nichts anfangen. Zuerst. Dann aber fiel ihr ein, dass Braddock so etwas wie ein Kollege von ihr war.
    »Sind Sie der Braddock, der mir damals zur Seite gestanden hat, als der Junge entführt worden war?«
    »Genau, Jane, das bin ich.« Er atmete auf. »Kann ich vielleicht zu Ihnen kommen?«
    »Hm, und warum?«
    »Es gibt da ein Problem.«
    »Okay, wenn Sie wollen, dann kommen Sie.«
    »Oh, danke. Und wann?«
    »Wann können Sie?«
    »Immer.«
    »Okay, dann in einer Stunde.«
    »Mach ich, Jane, mach ich. Sie haben mir damals gesagt, dass ich zu Ihnen kommen kann, wenn ich mal ein Problem habe.«
    »Und das haben Sie?«
    »Und nicht zu knapp. Aber alles andere
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