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1847 - Schiff der verlorenen Seelen

1847 - Schiff der verlorenen Seelen

Titel: 1847 - Schiff der verlorenen Seelen
Autoren: Jason Dark
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müssen.«
    Rundberg sagte: »Ich denke, wir müssen bei den Menschen suchen. Ist jedenfalls meine Meinung.«
    Da stimmte ich zu.
    »Und wo hält sich der Rest der Besatzung auf?«, wollte Suko wissen.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie?«
    »Ja, verdammt, ich weiß es nicht«, wiederholte der Kapitän. »Würde ich es wissen, ich hätte schon längst mit meinen Leuten Verbindung aufgenommen.«
    Das glaubten wir ihm.
    Suko drehte sich zu mir hin. »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als das Schiff zu durchsuchen.«
    Der Kapitän nickte. »Und ich bin dabei.«
    »Danke, Sie kennen sich ja hier aus. Glauben Sie, dass sie sich unter Deck aufhalten?«
    »Nein, nein. Auf keinen Fall. Sie werden hinter meinen Männern her sein.«
    »Klar, und wo finden wir die?«
    Der Kapitän zuckte mit den Schultern und meinte dann: »Vielleicht im Schlafraum der Besatzung.«
    »Aha. Sie schlafen alle in einem Raum?«
    »Ja.«
    »In Hängematten?«
    »Auch.«
    »Dann sollten wir uns mal umsehen.«
    Arne Rundberg nickte. »Okay, dann gehe ich vor …«
    ***
    Dabei war es auch geblieben. Wir überließen dem Kapitän die Führung und blieben ihm dicht auf den Fersen. Dabei reagierten Suko und ich, als hätten wir uns abgesprochen.
    Wir zogen immer wieder die Nasen hoch, schnüffelten, aber im Moment waren die Ghouls nicht zu riechen. Das war ihr Nachteil. Wenn sie sich nicht gerade parfümierten und puderten, waren sie zu riechen, aber hier tat sich nichts, sodass ich den Eindruck hatte, dass sie über Bord gesprungen waren, um im Wasser zu verschwinden.
    Auch Suko zeigte sich leicht verwundert. »In Luft können sie sich nicht aufgelöst haben.«
    »Das bestimmt nicht.«
    »Und im Wasser?«
    Wir waren beide der Meinung, dass es keine Gestalten für das Wasser waren.
    Schließlich gab es keine andere Chance mehr, als nach unten zu gehen. Auch dort gab es noch genügend Platz, um sich verstecken zu können. Und da lag auch der Schlafraum.
    Wir kamen ihm näher.
    Und es passierte!
    Plötzlich war der Gestank wieder da. Dieser eklige Leichenduft wehte uns entgegen, was ein Beweis war, dass die Ghouls nicht mehr weit entfernt waren.
    Es stank eklig. Um uns herum erhellte nur ein schwaches Licht die Umgebung. Aber es reichte aus, um die Tür zu erkennen.
    »Dahinter liegt der Schlafraum«, sagte der Kapitän.
    Mir gefiel die Stille nicht. »Und weiter?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung. Ich habe ja in der letzten Zeit nichts gesehen. Nur gerochen.«
    »Das stimmt allerdings.«
    Es war eine Tür, die sich leicht öffnen ließ. Das tat Suko auch. Sie schwappte ihm entgegen. Ebenso wie die Wolke aus Pestilenz, die uns entgegen sprang. Irgendwo mussten die Ghouls stecken. Zu sehen waren sie nicht, denn es gab kein Licht.
    Und doch waren sie da.
    Ich hörte sie. Weiter vor uns hielten sie sich auf. Wir hörten sie kichern und dann auch eine Männerstimme.
    »Verdammt, haut ab.«
    »Das war Pecos«, flüsterte der Kapitän.
    »Dann lebt er noch«, sagte Suko und fragte zugleich. »Wo ist denn hier das Licht?«
    »Unter der Decke.«
    »Wie schön. Und der Schalter?«
    »Neben Ihnen an der Wand.«
    »Danke.« Er war zu hören, wie Sukos Hand über die Wand schabte, den Schalter fand und ein leises »Achtung!« flüsterte.
    Eine Sekunde später wurde es hell. Aus mehreren Lampen unter der Decke verteilte sich das Licht. Es war ein schummriger Schein, aber er war immerhin so hell, dass er die Dunkelheit vertrieb.
    Wir sahen die Hängematten, die hier zwischen den Balken hingen. Zwei von ihnen waren belegt. Nicht von Menschen, wie es sich gehört hätte, nein, in einer lagen zwei schleimige Ghouls, in einer anderen einer. Sie machten sich wohl einen Spaß daraus, die vier normalen Menschen unter Kontrolle zu halten.
    Die Leichenfresser schmatzten, sie schlürften, sie starrten uns an und richteten sich in ihren Hängematten auf, sodass diese ins Schaukeln gerieten.
    Das war genau etwas für Suko.
    Er suchte sich die beiden Ghoul in der einen Hängematte aus, und die schaukelten genau in seinen Schlag hinein.
    Wieder war das Klatschen zu hören, als die drei Riemen die beiden Körper erwischten.
    Die Ghouls schrien. Sie krümmten sich in der Matte, die in Bewegung geriet und so heftig schaukelte, dass sie die widerlichen Gestalten aus der Matte schleuderten.
    Als sie auf den Boden fielen, fingen sie an zu schreien. Wie greinende Kinder kamen sie uns vor. Die Kristallisierung musste mit starken Schmerzen verbunden sein, anders konnte ich mir ihre Reaktion
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