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1846 - Lockvogel Larissa

1846 - Lockvogel Larissa

Titel: 1846 - Lockvogel Larissa
Autoren: Jason Dark
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sich gut an. Was denn?«
    »Einen ungewöhnlichen Zugang von einer Wohnung aus in die Tiefgarage.«
    »Ach, da waren Sie?«
    »Dann kennen Sie den Weg?«
    »Klar.«
    »Und können Sie uns sagen, wofür er ist?«
    »Das ist ein Fluchtweg. Die Erbauer des Hauses haben dafür gesorgt. Das war ganz neu. Da haben sie was ausprobieren wollen. Und die Mieterin bezahlt weniger.«
    »Diese Eva Snider.«
    »Genau.«
    »Aber wir haben sie nicht angetroffen. Können Sie uns sagen, wo sie eventuell sein könnte?«
    »Nein.«
    »Hat sie denn keinen Job?«
    Der Hausmeister hob die Schultern. »Ich denke schon. Die Miete wurde immer pünktlich bezahlt. Da kann ich mich nicht beschweren.«
    »Was wissen Sie sonnst noch über die Frau?«
    »Was sollte ich denn wissen?«
    »Hat sie einen Partner?«
    »Keine Ahnung. Ich habe keinen gesehen. Aber ich habe meine Augen ja nicht überall.«
    »Das stimmt.«
    »Sonst kann ich auch nichts sagen. Wir leben hier in einem ruhigen Haus, das hier ist kein Slum, das will ich mal vorausschicken.«
    »Ja, das haben wir gesehen. Aber ich müsste noch mal in Eva Sniders Wohnung.«
    »Wie Sie wollen. Ich wasche meine Hände in Unschuld.«
    »Das können Sie.«
    Ich hatte noch eine Frage. »Wissen Sie denn, wann sie immer nach Hause gekommen ist, wenn sie mal weg war?«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Aber Sie können mir doch sicher sagen, ob es früh oder spät gewesen ist.«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich muss auch mal schlafen. Und ich bin nicht neugierig, obwohl Sie mir das als Hausmeister kaum abnehmen werden.«
    »Keine Sorge, es gibt Ausnahmen.«
    »Danke.«
    Ich wusste auch nicht mehr, was wir hier noch zu suchen hatten. Wir hätten uns natürlich auf die Lauer legen können, aber das war nicht unsere Sache. Mittelschwer frustriert verließen wir das Haus.
    Erst im Wagen redeten wir wieder miteinander. »Wo können wir jetzt noch einhaken?«, fragte Suko.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Okay, dann warten wir ab.«
    »Das müssen wir wohl.«
    Suko schlug auf das Lenkrad. »Sie ist dem Job einer Nutte nachgegangen. Sie arbeitete ja in ihrem Wohnmobil.«
    Ich unterbrach ihn. »Willst du sie alle verhören? Du hast selbst gesagt, das sind nicht wenige.«
    »Ja, ich weiß. Aber etwas müssen wir doch tun. Ich will einfach nicht meine Hände in den Schoß legen. Wo könnte man noch ansetzen?«
    Meine Antwort klang spontan. »Wir könnten es bei den Zuhältern versuchen.«
    »Das ist schon mal eine Idee. Und wie hast du dir diese Sache vorgestellt?«
    »Wir können zu ihnen fahren.«
    »Wie?«
    Ich musste grinsen. »Ich kenne da einen Treffpunkt. Dort könnten wir eventuell etwas erfahren.«
    »Ist er denn besetzt?«
    »Ich denke schon. Einige dieser Typen sind immer da. Darauf wette ich.«
    »Dann lass uns fahren.«
    »Ja, das können wir.« Wohl war mir nicht. Aber was sollten wir tun? Wir mussten nach jedem Strohhalm greifen und war er auch noch so dünn …
    ***
    Wir fanden das Lokal mit dem Namen Blackout . Es lag etwas versetzt von der Straße. Wir mussten einen Stichweg fahren und gelangten auf einen Parkplatz, der nicht voll war.
    »Besser hätte es nicht laufen können«, sagte ich, löste den Gurt und stieg aus.
    Suko hatte den Wagen schon verlassen. Er gab keinen Kommentar ab, sondern schaute einem kompakten Typ entgegen, der eine Jacke mit über den Kopf gezogener Kapuze trug und anscheinend schwer unter Dampf stand, das war ihm anzusehen.
    In Höhe des Kofferraums blieb er stehen und stemmte seine Fäuste in die Hüften.
    »Steigt wieder ein und verschwindet.«
    »Und warum?«, fragte Suko.
    »Ganz einfach, ihr dürft hier nicht parken. Das ist ein privater Grund. Alles klar?«
    Suko deutete auf das Lokal. »Es dauert nicht lange, wirklich nicht. Wir müssen nur etwas klären.«
    »Verpisst euch!« Der Typ änderte seinen Ton. Dann bewegte er den Kopf, damit die Kapuze nach unten rutschen konnte und sein ganzer Schädel zu sehen war.
    Ich hätte es mir ja denken können. Auf seinem Kopf wuchs kein einziges Haar. Er glänzte wie eine polierte Kugel.
    »Haut ihr ab, oder soll ich Ernst machen?«
    »Lieber nicht«, sagte Suko.
    Der Glatzkopf lachte. »Hätte ich an deiner Stelle auch gesagt. Also Abmarsch.«
    »Nein, nein«, sagte Suko. »Sie haben mich falsch verstanden. Wir werden nicht gehen. Erst müssen wir in das Lokal dort. Das ist doch für jeden zugängig.«
    »Nicht für euch. Und jetzt weg!« Er regte sich auf. Am Hals drückten die Adern gegen die Haut. Dann ballte er die Hände
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