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1846 - Lockvogel Larissa

1846 - Lockvogel Larissa

Titel: 1846 - Lockvogel Larissa
Autoren: Jason Dark
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zu Fäusten, und Suko warnte ihn.
    »Tu es lieber nicht.«
    Der Kerl nahm keinen Rat an. Er holte aus und wollte Suko durch einen Schlag mit der flachen Hand zu Boden fegen, aber da war er an den Falschen geraten.
    Suko fing die Hand ab, umschloss das Gelenk wie mit einem Schraubstock, drehte sich um und schlug dem Glatzkopf dabei die Beine weg. Der schwebte erst in der Luft, landete dann auf dem Boden und schrie, denn Suko hielt ihn weiterhin im Griff.
    »Gibt es sonst noch was, das du uns sagen willst?«
    »Nein, verdammt.«
    »Dann richte dich danach. Bisher war es Spaß. Sorge nicht dafür, dass ich richtig böse werde.« Suko ließ den Arm los, der auf den Boden fiel, kurz zuckte und dann ruhig lag.
    Wir gingen auf den Eingang zu. Man hatte uns wohl durch die Fenster gesehen, und einer der Gäste kam nach draußen. Er rief dem Typen hinter uns etwas zu.
    »Bleib nur schön ruhig, sonst macht der Chinese dich richtig fertig.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Suko.
    Das pockennarbige Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Manche Menschen kennt man eben, ohne dass man ihnen begegnet ist. Das ist nun mal so.«
    Ich grinste ihn an. »Immer ein wenig voraus denken, nicht wahr?«
    »Genau. Aber kommen Sie doch rein. Wir freuen uns. Endlich mal ein würdiger Besuch.«
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    Der Pockenmann lachte und hielt uns dann sogar die Tür auf. So konnten wir eintreten und sahen uns wenig später in einem Lokal um, in dem sich die Elite der Zuhälter traf. So jedenfalls kannte ich die Bude, obwohl ich hier noch nie war.
    Von draußen her betrachtet hätte man hier eine schlichte Kneipe vermutet. Das war sie vielleicht mal gewesen, doch jetzt war sie das nicht mehr. Man hatte sie umgebaut und besonders neues Mobiliar besorgt. Das waren keine einfachen Stühle und Tische mehr, sondern Sessel, die zu Sitzgruppen zusammenstanden und die an Bequemlichkeit nichts zu wünschen übrig ließen.
    Nicht alle waren besetzt. Um diese Zeit war das auch normal. Das sah am Abend sicherlich anders aus. Aber die Gäste hier gehörten zur obersten Schicht der harten Macker.
    Da war wirklich alles vertreten. Vom eleganten Geck bis zum kaltschnäuzigen Schläger und Killer. Wir kamen uns vor wie zwei Neulinge, die in einen Tigerkäfig gingen.
    Der Typ mit den Pockennarben fühlte sich wohl für uns verantwortlich. Er gab die Erklärung ab.
    »Solltet ihr die beiden noch nicht kennen, Freunde, will ich sie euch vorstellen. Der eine heißt John Sinclair. Der Chinese hört auf den Namen Suko. Er hat soeben unseren Parkplatzwächter mit einem Griff flachgelegt. Und beide zusammen sind sie bei Scotland Yard eine große Nummer. Stimmt das?«
    Wir waren stehen geblieben, und ich schüttelte den Kopf. »Das ist zu viel der Ehre. Wir haben nur ein paar Fragen.«
    »Nein, nein, schon gut. Jagt ihr nicht Geister?«
    »Kann man manchmal so sagen.«
    Einer meldete sich. Er sprach in zwei Rauchwolken hinein. »Sind wir denn Geister?«
    Darauf brauchten wir keine Antwort zu geben, denn die anderen Männer fingen an zu lachen, als hätten sie sich abgesprochen.
    Wir ließen sie lachen und suchten uns zwei freie Plätze aus. Kaum saßen wir, verstummte das Lachen, und die Gesichter nahmen einen nicht eben netten Ausdruck an. Den Leuten war jetzt klar geworden, dass sie uns so einfach nicht loswurden.
    »Wer hat denn hier das Sagen?«, fragte ich in die Runde. »Einen brauchen wir, an den wir uns halten können.«
    »Keiner ist hier Chef.«
    »Schade, dann ist …«
    »Mir gehört der Laden.« Der Pockennarbige hatte sich gemeldet und erntete von mir ein Kopfnicken.
    »Na super«, lobte ich ihn. »Da kann ja nichts schiefgehen.«
    »Kommt drauf an.« Er setzte sich uns gegenüber. »Jedenfalls gibt es hier keine Geister.«
    »Das glaube ich gern. Und darum geht es auch nicht. Das mit den Geistern stimmt sowieso nicht ganz. Wir haben …« Ich stoppte zunächst meinen Redefluss, denn zwei wirklich tolle und hübsche junge Frauen tauchten auf, die nach unseren Wünschen fragten.
    Gegen Durst konnte sich niemand wehren, und den hatten wir auch. Deshalb bestellten wir Wasser. Die Bedienungen lächelten und verschwanden wieder.
    »Das sind meine Nichten«, sagte der Pockennarbige.
    »Das hatte ich mir schon gedacht.«
    »Ach? Wieso?«
    »Weil ihr euch so ähnlich seht.«
    Die Antwort war der Brüller. Die Bude wackelte bald, nur einer lachte nicht. Der starrte mich böse an.
    »Okay, machen wir weiter.« Ich sprach recht laut. »Ich
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