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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor
Autoren: Unbekannt
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wieder.
    „Hast du Schmerzen?" fragte Atlan. „Können wir etwas für dich tun, wovon wir nichts wissen?"
    „Laßt mich endlich in Ruhe!" begehrte der Tolkander auf. „Geht, geht alle! Es ist unwürdig, in der Gesellschaft von unwertem Bund zu sterben!"
    „O ja, ich vergaß", spottete Atlan. „Wir haben es ja mit einem >höheren Wesen< zu tun. Du willst also unsere Hilfe nicht. Und du willst uns auch nicht entgegenkommen und antworten. Es tut mir leid, Ychandor, aber dann läßt du uns keine Wahl."
    „Ihr ... wollt mir drohen?" krächzte der Sterbende. „Dazu ist es zu spät. Tötet mich, und ihr beendet nur meinen unwürdigen Zustand."
    „Genau diesen Gefallen werden wir dir nicht tun", versprach Atlan.
    Dann drehte er sich um und winkte Karemus zu sich. Sie gingen zum Ausgang. Nur Arfe Loidan blieb noch in der Nähe des Chaeroders.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit, an Informationen zu kommen", sagte Atlan leise zu Velito. „Wenn er nicht reden will, brauchen wir sein Inkazz. Ich hoffe, wir können es mit unserem Syntron koppeln. Traut ihr euch zu, es ihm abzunehmen, ohne ihn umzubringen?"
    „Du meinst, ob das Gerät implantiert ist - oder sonstwie mit seinem Körper verbunden?" Karemus schüttelte den Kopf. „Es ist nur befestigt, auch wenn es anders aussieht."
    „Dann nehmt es. Wenn er sich wehrt, ‘paralysiert ihn noch einmal. Ich gehe das Risiko ein, daß er dabei sterben kann ... Ich erwarte dich mit dem Inkazz in der Zentrale."
    „Du wirst bestimmt nicht lange warten müssen", versicherte ihm der Bordarzt.
    Atlan nickte und ging. Ein Transmitter beförderte ihn in den Kommandostand, wo er Ambras sofort zu sich rief und in sein Vorhaben einweihte. Der Wissenschaftler setzte eine skeptische Miene auf.
    „Ich weiß nicht, ob du dir nicht zuviel von dem Inkazz versprichst", sagte er. „Es ..."
    „Ist es technisch möglich?" fragte Atlan. „Kannst du das Ding so mit unserem Hauptsyntron koppeln, daß wir die im Inkazz gespeicherten Informationen auf einen Bildschirm bekommen?"
    „Es wird nicht einfach sein", wich Ambras aus. „Wir werden es versuchen."
    Das mußte dem Unsterblichen für den Augenblick reichen. Wunder konnte er keine verlangen, das wußte er. Aber wenn etwas realisierbar war, dann würden Ambras und seine Leute es tun.
    Minuten später erschien Velito Karemus mit dem Inkazz.
    „Ohne Paralyse ging es leider nicht, aber hier ist das Gerät", teilte er mit. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lebendig Ychandor plötzlich wieder wurde und wie es ist, von einem tobenden Chaeroder mit allen sechs langen Extremitäten abgewehrt zu werden."
    „Gib es Ambras!" sagte Atlan. „Und dann drückt alle die Daumen."
    „Bitte was?" fragte Karemus.
    Atlan seufzte und winkte einfach ab.
     
    *
     
    Die RICO stieß aus den obersten, stürmischen Schichten der Akhaar-Atmosphäre in den freien Weltraum vor. Sämtliche Sonden wurden zurückbeordert. Es wunderte niemanden mehr, daß der gesamte Raumsektor weiterhin frei von Schiffen war.
    Während Gerine die Rückkehr nach Orgom und zur GILGAMESCH in die Wege leitete, arbeitete Ambras’ kleines Team verbissen mit dem Inkazz. Nach knapp zwei Stunden konnten sie ihren Erfolg vermelden.
    „Wir hätten es nicht geschafft, wenn uns Ychandor nicht ungewollt die >Bedienungsanleitung< des Inkazz gezeigt hätte", sagte Ambras. „Aber anhand dieser Beobachtungen konnten wir das Gerät mit dem Syntron synchron schalten - formatieren sozusagen. Du brauchst jetzt nur die gewünschten Informationen vom Syntron abzufragen, Atlan. Er hat Zugriff auf alle gespeicherten Daten und wird sie dir liefern."
    Der Aktivatorträger nickte ihm dankbar zu.
    „Gute Arbeit, Ambras. Also fangen wir an. Zuerst will ich ein Verzeichnis. Was für Informationen enthält das Inkazz im groben?"
    Augenblicklich erhielt Atlan die Liste auf einem Bildschirm. Er kniff die Augen zusammen und studierte sie eingehend.
    Arfe Loidan, die neben ihm stand, meinte: „Du siehst überrascht aus oder enttäuscht. Hattest du etwas anderes erwartet? Mehr?"
    „Ich bin mir selbst noch nicht sicher", antwortete der Arkonide. „Sicher hatte ich etwas anderes erwartet, mehr Informationen über die Tolkander - ihre Herkunft, ihre Ziele, eventuelle Verbündete. Über die Chaeroder und Physander; über das, was auf den zweiundfünfzig ausgelöschten Brutwelten geschehen ist, das Absolutum.
    Aber wenn ich das richtig sehe, sind im Inkazz ausschließlich Daten über unsere Milchstraße gespeichert,
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