Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie nochmals und vielleicht gründlicher zu untersuchen, als wir das auf der RICO können."
    „Das hast du sehr diplomatisch ausgedrückt", meinte Velito Karemus. „Man könnte sonst auf den Gedanken kommen, du hieltest deine eigenen Leute für Stümper."
    „Du weißt, daß es nicht so ist", gab Atlan zurück und sah sich um. „Gerine vertritt mich, solange ich drüben bin. Gibt es noch offene Fragen? Probleme?"
    „J... jaaa ...", dehnte Hermon von Ariga. „Das heißt, ich bin mir nicht ganz sicher ..."
    „Du meinst, wegen deines befehlswidrigen Feuerwerks auf Akhaar?" Atlan drohte ihm mit dem Finger.
    „Diesmal drücke ich noch beide Augen zu. Aber ich verlange von dir, daß du in Zukunft mehr Disziplin zeigst.
    Bekomme dein Temperament in den Griff, oder ich muß mich auf dem Arbeitsmarkt nach einem neuen Gunner umsehen. Ist das verstanden worden?"
    „Natürlich", versicherte Hermon schnell.
    „Gut. Aber einen Denkzettel hast du dir dennoch verdient. Du wirst trotz gewonnener Wette mit Gerine tanzen, an ihrem Geburtstag."
    Hermon machte einen Schritt zurück, lachte unsicher und streckte abwehrend beide Hände aus.
    „Nein, Atlan. Das ist, unfair. Ich meine, ich kann doch überhaupt nicht tanzen, ich ... ich hasse Tanzen in jeder Form, und ..."
    „Du wirst es lernen müssen. Bis zu Germes Geburtstag läßt du dir von Sevia die gängigen Modetänze beibringen."
    Hermon schluckte, blickte Gerine an, dann Atlan, dann Sevia und wieder Atlan.
    „Das ist dein Ernst, oder?" fragte er.
    „Es ist ein Befehl. Mehr noch: mein Wunsch."
    „Und ... und Sevia ist damit einverstanden?"
    „Wenn es Atlans Wunsch ist", sagte die Ortungschefin und hob schnell die Hand, als Hermon strahlend auf sie zukam. „Aber nur deshalb, weil es sein Wunsch ist und ein Befehl."
    „O ihr Götter!" rief der junge Rebell aus. Dann faßte er sich. „Ich beuge mich, Atlan. Ich sehe ein, daß ich bestraft werden muß."
    „Das freut mich", versetzte der Unsterbliche und machte sich auf den Weg zum Transmitter, der ihn nach MERLIN befördern sollte.
     
    *
     
    Sie tagten nicht im großen runden Sitzungssaal neben der Zentrale der MERLIN, denn dieser war den Zellaktivatorträgern vorbehalten, von denen sich nur Homer G. Adams und Atlan auf der GILGAMESCH aufhielten. Die beiden Unsterblichen konferierten in einem anderen Tagungsraum mit Cistolo Khan und dessen Begleitern sowie einigen Wissenschaftlern der Cameloter.
    Zuerst berichtete Dr. Thekla Arison knapp über die Bergungs- und Bestattungsarbeiten auf Orgom.
    Demnach waren alle Toten begraben, und die Untersuchungen abgeschlossen.
    Es gab keine neuen Ergebnisse. Bei der „Geburt" des Absolutums hatte etwas den Menschen ihre Resonanzkörper-Konstante entzogen und sie dadurch getötet.
    Weiter war man bislang nicht gekommen.
    Homer G. Adams schloß sich der Auffassung an, daß die Tolkander-Gefahr nicht vorbei sei, sondern vielmehr erst richtig begonnen habe. Er gab sich davon überzeugt, daß Jene oder Jenes, das auf den 52 Todesplaneten entstanden war, sich noch in relativer Nähe aufhielt - vielleicht sogar in 47 Tucani - und dort auf ein Signal wartete, um auf die Galaxis und ihre Bewohner losgelassen zu werden.
    Atlans anschließender Bericht schien genau in dieses Bild hineinzupassen.
    Was er mitzuteilen hatte, rief Bestürzung hervor. Cistolo Khan wurde blaß, als er davon hörte, daß die Terraner im Völkerkatalog der Tolkander an erster Stelle standen. Was immer das zu bedeuten hatte: In der gegenwärtigen Situation konnte es nur negativ gesehen werden und das Allerschlimmste ahnen lassen.
    „Unter diesen Umständen", sagte der LFT-Kommissar, „ist es ein doppeltes Glück, daß wir unsere technischen Probleme wohl gerade noch rechtzeitig in den Griff bekommen haben." Er erhob sich.
    „Welche Probleme?" fragte Homer G. Adams.
    „Die Absicherung. Die Tolkander mögen über uns ausspioniert haben, was sie wollen. Ich glaube nicht, daß ihre Recherchen weit genug in die Vergangenheit zurückreichen. Das Solsystem ist ab sofort als Verbotene Zone zu betrachten. Bitte stellt mir jetzt keine weiteren Fragen, ich dürfte sie nicht beantworten. Für mich ist jede Minute kostbar. Ich bitte daher um Verständnis für meinen vorzeitigen Aufbruch."
    Der LFT-Kommissar grüßte und ging.
    „Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?" fragte Adams, als Khan fort war. „Sind wir denn plötzlich seine Gegner, daß er uns so abkanzelt?"
    „Man könnte es fast glauben", meinte Arfe Loidan.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher