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1841 - Jagd auf Ychandor

Titel: 1841 - Jagd auf Ychandor
Autoren: Unbekannt
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grimmig.
    Diesmal brachte sie die RICO mit einem Satz etwa dreißig Kilometer an den Chaeroder heran. Das alles geschah in der dichten, turbulenten Tiefenatmosphäre des Giftgasplaneten. Optisch war der Gegner natürlich längst noch nicht auszumachen, doch was ihm die Ortung lieferte, reichte für Hermon von Ariga.
    Seine nächsten Schüsse fuhren in den Energieschutzschirm des Flüchtenden und brachten ihn heftig zum Flackern.
    „Achtung!" schrie plötzlich Gerine. „Er scheint zu wenden! Er ... geht auf Kollisionskurs!"
    „Das ist sein Ende!" prophezeite Hermon.
    Gerine verstand, was er meinte, und wartete mit klopfendem Herzen auf den Sekundenbruchteil, in dem sie die RICO zum Ausweichen bringen mußte. Atlans Hand lag plötzlich auf ihrer Schulter. Sie lachte auf, und dann war es soweit.
    Der Vielflächner Schoß heran. Wie ein glühender Meteor brach er aus den Atmosphäreschwaden. Er hätte die RICO gerammt, wenn Gerine das Schiff nicht im genau richtigen Augenblick in die Höhe katapultiert hätte. Unter ihr wirbelten die Nebel, und durch sie hindurch schoß der Chaeroder - und mitten in eine Feuerwand hinein.
    Diesmal ließ Hermon von Ariga ihm keine Chance mehr.
    Er feuerte in den Energieschirm, der wieder heftig flackerte, während sich der Vielflächner schnell entfernte. Gerine setzte ihm augenblicklich nach.
    Hermons syntrongesteuerte Zielerfassung machte jede Bewegung mit. Unaufhörlich schickte er sonnenheiße Impulsstrahlen in den fremden Energieschirm.
    Bis dieser mit einem letzten heftigen Aufflackern kollabierte ...
    „Bring sie nicht um, Hermon!" rief Atlan. „Ich maß Ychandor lebend haben!"
    „Das weiß ich!" versetzte von Ariga mit neuem Selbstbewußtsein, ohne seine Arbeit auch nur eine Sekunde lang zu vernachlässigen.
    Sein Schuß fuhr in die Peripherie des nun schutzlosen Fremdraumers. Fast wurde das zweihundert Meter durchmessende Fahrzeug nur gestreift, aber der Treffer zeigte auf Anhieb Wirkung.
    „Er beginnt zu trudeln!" rief Sevia. „Er ... stürzt ab!"
    „Hoffentlich kann er sich fangen", zeigte sich Atlan besorgt. „Zur Not müssen wir ihn vor dem Aufprall auf die Oberfläche einholen und an uns fesseln."
    „Nicht nötig", meldete Gerine. „Er fängt den Absturz ab, allerdings scheint er ihn nicht mehr vermeiden zu können."
    Sie sahen auf einem Bildschirm, auf dem die Ergebnisse der Ortung optisch umgesetzt wurden, wie das Chaeroderschiff in einem allmählich sanfter werdenden Winkel der Oberfläche entgegenfiel. Es war vorübergehend wieder außer Sichtweite geraten. Jetzt sahen sie es plötzlich auch wieder in Direktkontakt.
    „Kannst du mir sagen, woher du gewußt hast, wohin du den Treffer setzen maßtest?" fragte Kaha von Sceer den Feuerleitchef.
    „Natürlich", antwortete Hermon. „Dahin, wo es am hellsten brennt."
    „Wohin, bitte?"
    „Na, wo in den Orterbildern zu sehen war, wo die meiste Energie freiwurde das maßte der Antriebssektor sein. Warum fragst du?"
    Von Sceer nickte anerkennend.
    „Nur so. Weil ich es selbst genauso gemacht hätte. Meine Anerkennung, junger Freund."
    Atlan seufzte. Beide schienen vergessen zu haben, daß ein Volltreffer in den Antriebssektor eines Raumschiffs genau das bewirken konnte, was sie unbedingt verhindern wollten - nämlich die Explosion des Raumers.
    Aber das war nicht passiert und vielleicht nicht nur Glück. Hermon von Ariga, so unbeherrscht in manchen Situationen, verstand sein Handwerk. Er hatte gewußt, wo sein Schuß einschlagen würde und war kein Risiko eingegangen.
    „Er landet", kam es von Gerine. „Er hat zweimal versucht, wieder an Höhe zu gewinnen, aber der Chaeroder kann nur noch eine gute Bruchlandung bauen. Er steuert auf ein Plateau zu."
    „Wie groß?" fragte Atlan.
    „Groß genug für uns beide, bestimmt zwei Kilometer Durchmesser."
    „Dann landen wir neben ihm." Er nickte Sassaron zu. „Enterkommando klarmachen. Wir stürmen das Schiff, sobald es am Boden ist."
     
    *
     
    Atlan führte das Enterkommando an. Es gab keinen Widerstand. Das Chaeroderschiff lag in einer kleinen Mulde des Plateaus, fünfhundert Meter vor ihm war die RICO gelandet.
    Kein Abwehrfeuer schlug den Arkoniden entgegen. Kein Funkanruf warnte sie davor, sich fernzuhalten oder umzukehren.
    Es war, als lebte an Bord des Vielflächners niemand mehr.
    Atlan konnte nur hoffen, daß es sich nicht so verhielt.
    Sassaron sowie zehn weitere Männer und Frauen begleiteten ihn. Als sie das Wrack des Chaeroders erreichten, sahen sie, wo
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