Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1834 - Vier grausame Jäger

1834 - Vier grausame Jäger

Titel: 1834 - Vier grausame Jäger
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weit, bis ich eines der Fenster erreichte. Ich wollte sehen, ob sich draußen etwas tat.
    Dort hatte sich nichts verändert. Das Auto, mit dem die Hunde hergeschafft worden waren, stand noch immer an derselben Stelle, und es gab auch keinen Hund, der durch die Gegend stromerte. Alle mussten sich noch im Haus aufhalten.
    Aber wo?
    Ich drehte mich vom Fenster weg und machte mich auf die Suche. Zunächst nur mit den Augen, doch ich wusste, dass es dabei nicht bleiben konnte.
    Wohin zuerst?
    Es gab eine Treppe, die nach oben führte. Die würde ich wahrscheinlich hinaufsteigen müssen, aber auch hier unten gab es nicht nur den großen Raum. Es gab noch einen Flur. Er war recht düster, deshalb schaltete ich das Licht ein. Der Flur war leer. Dort erwarteten mich weder ein Mensch noch ein Tier.
    Ich öffnete noch eine Tür und warf einen Blick in das Zimmer dahinter. Es war ein kleiner Wohnraum, nicht zu vergleichen mit dem Raum direkt hinter der Eingangstür.
    Das Haus sah von außen her gar nicht so groß aus, aber im Innern konnte man sich schon verlaufen, wenn man sich nicht auskannte. Ich ging davon aus, dass ich hier unten nichts finden würde, was mich weiterbrachte, und wollte mir die obere Etage vornehmen.
    Ich ging auf die Treppe zu, die auf der Hälfte einen kleinen Schwung nach links machte, legte den Kopf schief und schaute hoch.
    Jemand war dort oben.
    Ich sah es nicht, aber ich hörte es. So etwas wie ein Flüstergeräusch drang an meine Ohren. Da hatte ich mich bestimmt nicht geirrt. Es musste einfach so sein, und ich wartete nicht darauf, dass etwas passierte, sondern nahm selbst das Heft in die Hand.
    Weit kam ich nicht, denn die andere Seite war schneller. Ein Flüstern war nicht zu hören, dafür andere Geräusche, und sie kamen mir sehr bekannt vor.
    Schritte!
    Sie bewegten sich nicht von mir weg, sondern kamen auf mich zu. Das heißt, sie kamen die Treppe herab.
    Ich erkannte Dick Coltraine.
    Er machte den Anfang, und das nicht freiwillig, denn hinter ihm ging Lucy Miller. Sie hielt mit einem Arm seine Kehle umschlungen und konnte ihm so die Klinge eines Messers gegen den Hals drücken.
    Allein waren die beiden nicht. Zwei Hunde begleiteten sie an beiden Seiten. Sie waren die perfekten Aufpasser und auch Leibwächter. Ich würde es schwer haben, gegen die anzukommen.
    Zum Glück hatte ich die Treppe noch nicht betreten. Ich stand mit beiden Beinen auf dem normalen Boden und hatte so einen besseren Halt gefunden.
    Beide blieben stehen, und Lucy Miller fing an zu lachen, bevor sie sagte: »Mein Freund hat über dich gesprochen. Deshalb weiß ich jetzt, dass du Polizist bist.«
    »Richtig.«
    »Wie schön. Hast du dir vorgenommen, die Morde aufzuklären? Ja? Hast du das?«
    »Deshalb hin ich hier.«
    »Und?«
    »Ich werde es schaffen, denn ich habe die Mörderin bereits vor mir.«
    »Die auf der Gewinnerseite steht.«
    »Glaubst du das?«
    »Ja, das glaube ich.«
    Ich lächelte. »Okay, was sollte mich davon abhalten, dich und deine Hunde zu vernichten?«
    »Das will ich dir sagen. Ich bin besser als du. Ich habe meine Freunde an der Seite, die für mich alles tun werden. Sie werden mein Leben verteidigen. Sie werden dich killen und …«
    »Na ja, zwei von ihnen habe ich schon vernichtet.«
    »Das weiß ich!«, flüsterte sie scharf. »Und deshalb werde ich dich von meinen beiden anderen Hunden zerreißen lassen. Diesmal bin ich auf der Gewinnerseite, denn solltest du etwas tun, was mir missfällt, dann werde ich meinem Freund hier mit einem Schnitt die Kehle durchschneiden.«
    So also sah es aus.
    Ich spürte einen leichten Druck in meiner Magengrube, musste schlucken und dachte für einen Moment, dass ich der Verlierer war. Wenn ich schoss, würde Dick Coltraine sterben.
    Plötzlich klopfte mein Herz schneller.
    »Mich wird hier keiner vertreiben«, stieß Lucy hasserfüllt hervor. »Ich habe die vier Hunde aufgezogen. Ich habe sie zu meinen Wächtern gemacht. Ich habe in ihnen die Höllenhunde gesehen. Deshalb der Name Zerberus. Und ich hoffe, dass mir der Teufel auch weiterhin zur Seite steht. Bisher hat er das getan, das ist sicher.«
    »Der Teufel?«
    »Ja, er!«
    »Und wie bist du an ihn geraten?«
    »Man kann es, wenn man es will. Ja, man kann einfach alles, man muss nur wollen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter, reicht dir das nicht?«
    »Ich möchte dir noch sagen, dass ich viele Menschen kenne, die sich mit dem Teufel verbündet haben. Sie dachten, dass sie unbesiegbar wären, aber das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher