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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler
Autoren: Unbekannt
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Rhythmus.
    „Dann sind nicht alle Larven abgestorben?"
    „Fünf leben noch", sagte Arfe grinsend. „Und ich denke, daß für sie keine Gefahr mehr besteht.
    Eigentlich entwickeln sie sich prächtig. Sie wachsen und gedeihen."
    „Und zu was entwickeln sie sich?" wollte ich wissen.
    „Das läßt sich in diesem Stadium noch nicht sagen", antwortete Arfe. „Die organische Substanz in den Larvenhüllen ist völlig neutral. Ich meine damit, daß es bislang keinerlei Hinweise darauf gibt, ob sich das Ding zu einem Neezer oder Gazkar oder was weiß ich entwickeln wird."
    „Ist das nicht ungewöhnlich?"
    „Eigentlich nicht. Man findet es auch bei niedrigen Lebensformen auf der Erde und anderen Planeten, daß Larven am Anfang ihrer Entwicklung aus völlig neutralem Zellgewebe bestehen. Erst mit fortschreitendem Reifeprozeß bilden sich Botenstoffe und kommen Gene zur Wirkung, die die zukünftigen Zellstrukturen festlegen."
    „Hm", machte ich, weil ich aus den bekannten Gründen im Moment keine gesteigerte Begeisterung für die weitere Entwicklung der Vivoc aufbringen konnte. „Du gehst mit den Dingern doch hoffentlich vorsichtig um. Ich meine nicht zu deren Schutz, sondern zu unserem."
    „Ich bewache die Vivoc rund um die Uhr", versicherte Arfe Loidan. „Beim geringsten Anzeichen dafür, daß daraus BEMs, Bug Eyed Monster, werden könnten, schlage ich zu."
    Ich hatte es plötzlich eilig. Mir fiel nämlich ein, daß der Zeitpunkt nahe war, zu dem die Tölkander wieder für nicht einmal eine Minute die Funksperre aufhoben.
    Ich wollte das Labor gerade verlassen, als über Interkom ein Anruf aus der Funkzentrale der RICO kam.
    „Hör dir das an, Atlan!" sagte Sevia, dann spielte sie mir eine von ziemlichen Störgeräuschen überlagerte Funksendung vor.
    Eine Frauenstimme sagte: „Hilfe! Fünf Simple leben! Hilfe!"
    War das die Stimme von Agnes Figor gewesen?
    Danach war eine synthetische Stimme zu hören, die von einem SERUN stammen konnte. Was die synthetische Stimme sagte, interpretierte ich als Übersetzung des vorangegangenen Hilferufes.
    „Fünf Simple Minds auf Lokvorth brauchen Hilfe!" sagte die Robotstimme.
    Ich war außerstande, irgend etwas zu sagen. Ich war vor Freude und Erleichterung überwältigt. Wie aus unendlicher Ferne hörte ich Sevia.
    „Diese Nachricht wiederholt sich immer wieder. Aber es sind auch noch andere komprimierte und chiffrierte Signale eingetroffen. Wir sind dabei, sie zu entschlüsseln und chronologisch zu ordnen."
    „Bin schon unterwegs", sagte ich, als ich mich wieder einigermaßen gefaßt hatte. Als ich Arfe Loidans besorgtem Blick begegnete, feixte ich. „Tek ist nicht umzubringen. Es zählt nur, daß er und seine Leute am Leben sind. Und ganz egal in welchem Zustand, wir werden sie wieder auf Vordermann bringen."
    Als ich aus dem Transmitter in die Kommandozentrale der RICO trat, hatten die Spezialisten die Funksignale bereits entschlüsselt und so eine Fülle von Bildmaterial über die vergangenen Stunden der Simple Minds erhalten. Das Material war in einem ziemlich chaotischen Zustand, da die Aufnahmen von fünf verschiedenen SERUNS stammten, die einander willkürlich ablösten.
    Ich wollte jedoch nicht abwarten, bis die Funkspezialisten das Material geordnet hatten. Es kam mir schließlich weniger auf die Reihenfolge als auf die Inhalte an.
    „Spielt die Aufnahmen ab", verlangte ich ungeduldig.
    „Das Bildmaterial schließt dort an", erklärte Sevia, „wo der Bericht der Ertruserin Sher Darang geendet hat. Nämlich bei der Zerstörung des Transmitters, so daß Ronald Tekener und seinen vier Begleitern der Fluchtweg zur RICO abgeschnitten war..."
    „Ja, ja, schon gut", fiel ich ihr ungeduldig ins Wort. „Ich denke, daß ich die Zusammenhänge von selbst begreifen kann."
     
    3.
     
    Der Arkonide Carrae wurde von der Druckwelle des explodierenden Transmitters zu Boden geschleudert. Er landete in einem Berg zuckender Vivoc, schlug dort verzweifelt um sich; sein Gesicht drückte Angst und Abscheu aus. Er übergab sich in seinen SERUN.
    „Deckung!" gellte Ronald Tekeners Stimme. Allein dem Klang seiner Stimme war anzuhören, daß er gerade ein geistiges Hoch hatte. „Wir müssen hier raus. Nurmir, runter mit dem Echsenschädel."
    Der Topsider Nurmir-Trenk stand völlig deckungslos da und blickte verständnislos um sich. Ein Energiestrahl zuckte durch die Luft, dicht an der linken Schläfe des Topsiders vorbei. Da begriff Nurmir-Trenk, daß es um sein Leben ging, und
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