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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler
Autoren: Unbekannt
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einhundert Meter. Weiter voneinander werden wir uns nicht trennen. Und euch, Lanagh, Scheep, Kjaiup, Filibin und Orgelloc, sag’ ich es noch einmal in aller Deutlichkeit.
    Keine Einzelgänge! Nichts zerstören! Von unserer Mission hängt unser aller Leben ab."
    „Wir sind brav", versicherte Scheep.
    Aber das hörte sich eher so an, als wollte er sagen: Hör doch auf, dummes Zeug zu schwafeln.
    „Der Distanzspringer ist einsatzbereit", teilte mir Dorota mit. „Aber ich habe noch einen Hinweis: Beeil dich, Alaska."
    „Wer hetzt mich jetzt?"
    „Ich. Meine Brüder und Schwestern sind wieder erwacht. Eine Kommunikation ist nicht möglich.
    Vielleicht wird das so auch nie der Fall sein. Aber ihre Aktivität deutet darauf hin, daß Zujandron vielleicht schon bald eintrifft."
    „Wann ist bald?"
    „Jetzt oder in hundert Jahren. Niemand weiß es genau. Nun geht in den Nebenraum. Ich transportiere euch bis kurz vor die Balkenspindel. Merkt euch den Ort, an dem ihr ankommt. Der Distanzspringer bleibt auf diesen Punkt justiert für eure Rückkehr."
    Daß sie gerade jetzt wieder mit dem Gefasel von ihren Brüdern und Schwestern, anfing, beunruhigte mich. Aber was konnte ich dagegen unternehmen? Eigentlich nichts.
    Ich konnte nur hoffen, daß sie mit den hundert Jahren der Wahrheit näher kam als mit dem Jetzt.
    Die Raubyner hatten inzwischen ihre Anzüge angelegt. Auch ich war startklar. Wir überprüften die Funkverbindungen. Eine gesonderte Funkstrecke verband mich mit Dorota. Es funktionierte alles einwandfrei.
    Aus einem Vorratsraum hatten Filibin und Orgelloc ein paar Handleuchten besorgt.
    „Sehr schön." Ich mußte auch einmal etwas Anerkennung für die Rangen zeigen. „Wir benutzen die Leuchten aber erst im Inneren des Schiffes, denn jeder Lichtschein könnte uns im Freien verraten."
    Die Fünferbande nickte artig, schon fast zu artig. Oder erhofften sie sich etwas Besonderes von unserem Ausflug?
    Ich würde schon auf sie aufpassen, denn ein Risiko verkörperten sie nach wie vor. Varquasch spielte das seit ein paar Tagen zwar herunter, aber ich traute nicht.
    Gemeinsam betraten wir den Nebenraum. Der Transportstrahl erfaßte uns gemeinsam und beförderte uns durch die in der Außenwand entstandene Öffnung hinaus in die Dunkelheit.
    Die Fünferbande jubelte vor Begeisterung. Hoffentlich wurden die Kleinen, die eigentlich längst Große waren, nicht zu übermütig.
    Wie hatte Bully einmal in seiner burschikosen Art so schön gesagt?
    Manchmal machst du ein Rennen mit, da kennst du das Ziel nicht, und du kommst trotzdem an.
     
    *
     
    „Ihr bleibt hier", erklärte ich den Raubynern. „Ich will das Schiff erst einmal von allen Seiten begutachten. Wenn ihr etwas Verdächtiges bemerkt, dann alarmiert mich sofort."
    „Du willst allein gehen?" Filibin staunte. „Nimm doch einen oder zwei von uns mit. Das wäre sicherer."
    „Ich bin nicht allein", widersprach ich. „Und das Wesen, das ich bei mir habe, weiß mehr über dieses Raumschiff als ihr alle zusammen. Also gehorcht!"
    „Er spricht von dem häßlichen Lappen", meinte Lanagh etwas abfällig, „in dem er sich versteckt."
    „Ich werde auf sie aufpassen", versprach Varquasch.
    Er schien sich in seinem monströsen Raumanzug nicht sehr wohl zu fühlen. Der Elefantenartige trat ununterbrochen von einem Bein aufs andere, was ich sonst noch nie bei ihm beobachtet hatte.
    „Bitte bleib nicht zu lange", bat er. „Für uns ist das alles sehr fremd."
    „In Ordnung. Bringt auf dem Boden eine Markierung an, damit wir diese Stelle wiederfinden. Vielleicht kratzen die Kleinen ein Muster in den Boden."
    „Wird gemacht", versprach Orgelloc.
    Ich machte mich auf den Weg. Das spindelförmige Schiff war etwa 70 Meter lang. Dorota hatte uns in der Mitte des Rumpfes abgesetzt. Zuerst bewegte ich mich in Richtung Bug.
    Der Himmel war klar. Das ferne Sternenlicht erzeugte einen müden Dämmerschein, so daß ich mich ausreichend orientieren konnte.
    „Halt!" verlangte die Haut. „Laß mich deinen Arm lenken."
    Ich gewährte ihr die Bitte. Meine ausgestreckte Hand beschrieb einen Kreis.
    „Hier befand sich ein etwa so großes Loch in der Außenhülle", erklärte die Haut. „Die Ränder zeigten Spuren von energetischer Einwirkung. Jetzt ‘ist nichts mehr davon zu sehen."
    Ich ging weiter und erreichte die Bugsektion. Hier ragten zu beiden Seiten die Arme des Querbalkens heraus, so, wie es die Haut mir geschildert hatte. Der ganze Querbalken war etwa 25 Meter lang,
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