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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler
Autoren: Unbekannt
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aus eine unverständliche Nachricht gesendet würde. Das verstehst du doch, oder?"
    „Natürlich. Aber wir wissen nicht, ob wirklich alles funktioniert."
    „Ein Restrisiko ist geblieben", gab Dorota zu. „Damit müssen wir leben."
    „Lebst du denn?"
    „Wenn ich das wüßte ... Bist du mit meinem Vorschlag einverstanden?"
    „Ja, okay, und ab die Post!"
    „Wie bitte?"
    „Du sollst starten", sagte ich und seufzte.
     
    7.
     
    Wir brauchten drei Stunden für eine Strecke, die normalerweise - mit galaktischer Technik etwa - in ein paar Minuten bewältigt werden konnte. Natürlich mußte ich alle Manöver Dorota überlassen, die allein aus der Analyse der Ortungsstrahlen wußte, welchen Weg wir einzuschlagen hatten.
    Mehrmals legte sie kürzere oder auch längere Pausen ein. Sie begründete das damit, daß sie auf die Öffnung einer neuen Lücke im Ortungsnetz warten mußte.
    Den Tarnschirm ließ ich natürlich eingeschaltet. Er verhinderte unter anderem das optische Erkennen.
    Zudem hatte Dorota den Kurs so gewählt, daß wir uns ausschließlich auf der Nachtseite von Maotock befanden.
    Schließlich erreichten wir die kritische Höhe von 500 Metern. Nun mußte sich zeigen, ob „Dorotas Staatssekretär" die kodierte Nachricht empfangen und umgesetzt hatte.
    „Wir haben nicht viel Zeit", begründete sie. „Achtung, es geht los!"
    Sie kippte das Keilschiff um fast 90 Grad ab und jagte in die Tiefe. Dicht über dem Boden fing sie es ab und ging wieder in den waagrechten Flug über. Unter uns flogen die im Dunkeln liegenden Schutthalden vorbei.
    Ich sah kaum einmal ein Licht. Dann verlangsamte sich die Fahrt, und ich atmete auf.
    Die CANT landete auf einer fast waagrechten Fläche. Die Infrarotbilder verrieten, daß es sich um die Oberoder Unterseite einer etwa 400 Meter langen Plattform handelte. Ob es sich dabei um ein ehemaliges Raumschiff oder ein Fabrikdach oder um etwas anderes handelte, ließ sich nicht sagen.
    „Die Balkenspindel liegt direkt links von uns", teilte mir Dorota mit. „Ich erkenne weder ein Licht noch eine Bewegung oder gar Maoten. Sie scheinen ihre Schrotthalden nicht zu bewachen. Was hast du nun genau vor, Alaska?"
    „Ich gehe mit Varquasch und der Fünferbande von Bord, um die Balkenspindel zu erkunden."
    „Du willst sie alle mitnehmen?"
    „Richtig. Von den Kleinen kann ich doch keinen allein lassen. Sie würden nur irgendwelchen Unsinn machen, beispielsweise nach Maoten suchen, um sie zu metzeln. Sie sind sich des Ernstes der Lage nicht bewußt. Und mit zwei oder dreien von ihnen gehe ich nicht gern allein, wenn Varquasch nicht in der Nähe ist.
    Auch wenn sie sich scheinbar gebessert haben, traue ich ihnen nicht über den Weg. Mach den Distanzspringer klar! Setz uns gemeinsam an der uns zugewandten Seite der Balkenspindel ab."
    „Warte noch, Alaska", meldete sich die Haut. „Ich studiere gerade die Bilder der Balkenspindel. Etwas stimmt da nicht."
    „Und das wäre?"
    „Nach den Erinnerungen Kummerogs, die ich ja besitze, waren die Schäden an dem Raumschiff vor 66 Jahren wesentlich größer. Ich erkenne das große Loch im Heckbereich. Aber da waren auch einige kleinere Einschlagsstellen, die jetzt nicht mehr vorhanden sind."
    Ich übermittelte die Aussagen an Dorota, die sie bestätigte. Sie zauberte sogar ein unvollständiges Bild der Balkenspindel auf den Bildschirm, so, wie sie Dorota vor 66 Jahren gesehen hatte.
    „Leider habe ich auf Kummerogs Befehl damals keine kompletten Aufzeichnungen gemacht", erläuterte sie dazu. „Kummerog meinte, daß wir nie mehr zu diesem Raumschiff zurückkehren würden. Aber du siehst auf den Bildern, daß die Aussagen der Haut korrekt sind."
    „Was haben die Reparaturen zu bedeuten?" fragte ich.
    „Keine Ahnung", gab Dorota zu. „Vielleicht haben die Maoten das Wrack schon vor längerer Zeit gefunden und zuerst versucht, es selbst wieder flottzumachen. Als sie Schwierigkeiten bekamen, holten sie das Schwebedock. Aber das ist nur eine Vermutung."
    „Wir werden den Grund herausfinden." Ich machte mir selbst Mut. „Legt die Raumanzüge an, aber laßt die Helme offen! Draußen herrscht atembare Luft."
    „Was sollen wir mit den unhandlichen Dingern?" beschwerte sich Lanagh.
    Er hatte immer etwas zu kritisieren oder zu meckern. So war er zum unangenehmsten Typen der Fünferbande geworden.
    „Funkkontakt halten", antwortete ich. „Schaltet auf niedrigste Leistung, damit man uns nicht hören kann. Die Reichweite beträgt dann höchstens
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