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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler
Autoren: Unbekannt
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hatte, in dem ich ja Maotock vermutete.
    Dorota hüllte sich noch immer in Schweigen.
    Ich aktivierte die optischen Sensoren. Die Entfernung zwischen den beiden Planeten betrug nur 47 Lichtsekunden, so daß ich relativ aktuelle Beobachtungen durchführen konnte.
    Und dann jubelte ich innerlich auf! Ich hatte das Schwebedock entdeckt. Es hatte in einer Höhe von etwa 10.000 Kilometern über der Planetenoberfläche geparkt.
    Damit stand für mich fest, daß es sich auf jeden Fall um eine Maotenwelt und sehr wahrscheinlich sogar um Maotock handelte.
    Die Balkenspindel wurde gerade aus der energetischen Verankerung gelöst. Ich war mir darüber im klaren, daß meine Beobachtungen wegen der Entfernung 47 Sekunden alt waren. Aber das spielte keine Rolle.
    Die 5-D-Taster registrierten schon seit einer Weile Energien, die von dem Planeten ausgingen. Diese Echos erreichten mich ja - im Unterschied zu den optischen Beobachtungen - ohne meßbare Zeitverzögerung.
    Beide Informationen in Einklang zu bringen war auch ohne den Bordcomputer kein Problem.
    Die Maoten holten mit Traktorstrahlen die Balkenspindel aus dem Transportschiff und beförderten sie auf die Planetenoberfläche hinab.
    Das entladene Schwebedock beschleunigte und verschwand kurz darauf im Hyperraum. Ich beschränkte mich auf die Beobachtung der Balkenspindel. Aus den Energiereflexen und den Beobachtungen ließ sich relativ einfach verfolgen, wohin die Maoten das Schiff des vierten Boten brachten.
    Im richtigen Moment meldete sich endlich Dorota.
    „Entschuldigung, Alaska", sagte sie. „Ich war anderweitig beschäftigt. Jetzt stehe ich dir wieder zur Verfügung. Wie kann ich dich unterstützen?"
    „Kartographiere den siebten Planeten. Ich vermute, es handelt sich um Maotock. Versuch mehr über diese Welt in Erfahrung zu bringen. Und verfolg mit mir genau den Weg der Balkenspindel."
    Dorota stellte mehrere Bilder der Planetenoberfläche auf den Schirmen dar. Abgesehen von den Meeren und einigen kleineren Waldzonen, zeigte Maotock nur zwei sehr unterschiedliche Gesichter. Weite Teile waren mit künstlichen Bauten übersät. Es handelte sich um Hochhäuser, Festungen und Forts mit deutlich auszumachenden Geschützbatterien. Die einzelnen Städte gingen oft ineinander über. Exakte Grenzen ließen sich nicht feststellen.
    Aber fast 60 Prozent der Landoberfläche sahen ganz anders aus. Maotock war offenbar eine gigantische Schrotthalde. Zu jeder Stadt gehörte ein Gebiet, das im Durchschnitt etwa fünfmal so groß war wie die bebaute Fläche. Und hier lagen nur Trümmer, ausrangierte Raumschiffe, verschiedene Maschinen und tausend andere Sachen herum.
    Ich stellte mir vor, daß jede Stadt einen eigenen Bezirk darstellte, vielleicht regiert oder angeführt von einem Fürsten oder Präsidenten. Jeder dieser Machthaber hortete wohl alles, was er in die Finger bekam.
    Die Maoten schienen unter einem Habgier- oder Sammelkomplex zu leiden. Nicht umsonst nannte man sie die Schrottsammler von Bröhnder.
    „Ich habe einigen Funkverkehr abgehört", teilte mir Dorota mit. „Daraus ergaben sich unter anderem die Namen einiger Städte. Der Planet ist tatsächlich Maotock. Und die Balkenspindel wurde soeben auf der Schrotthalde der Stadt Yiliton abgesetzt. Ich habe den genauen Standort registriert."
    „Sehr schön, Dorota."
    „Ich habe aber noch eine schlechte Nachricht, Alaska. Ich habe die Bewaffnung Maotocks analysiert.
    Mit der CANT hättest du dort keine Chance. Ich rate dir dringend von einem Landeversuch ab. Meine Analyse der Maoten besagt, daß zwar jeder Herrscher über eine Stadt und ihre Schrotthalden unabhängig ist und sich viele Städte untereinander sogar bekriegen. Gegen einen Feind von draußen - und das wären wir - stehen die Maoten aber wie ein Mann zusammen."
    „Danke für die Warnung. Ich habe nicht vor, auf Maotock zu landen. Es gibt ja schließlich genügend andere Möglichkeiten. Und jetzt erklärst du mir den Grund für dein langes Schweigen vorhin!"
     
    *
     
    Es dauerte fast fünf Minuten, bis die Antwort kam. Als ich schon gar nicht mehr damit rechnete, meldete sich Dorota.
    „Ich hatte neue Erkenntnisse gewonnen, und ich mußte darüber nachdenken."
    „Darf ich erfahren, worum es ging?"
    „Natürlich, Alaska. Ich habe keine Geheimnisse vor dir. Auch weiß ich, daß ich dir zu Dank verpflichtet bin. Wenn du nicht gekommen wärst, säße ich noch heute im Arsenal der Baolin-Nda fest. Wenn die Zeit reif ist, um zum Sahmhorst zu eilen, könnte
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