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1826 - Das Nebelheer

1826 - Das Nebelheer

Titel: 1826 - Das Nebelheer
Autoren: Jason Dark
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Gedanken darüber, was hier nicht mit rechten Dingen ablief.
    Ich ging auch nicht weiter, um an die Stämme der Bäume zu gelangen, die im Nebel so wirkten, als wollten sie sich in den nächsten Minuten einfach auflösen oder wegschwimmen.
    Warum war dieser Dunst entstanden?
    Ich wusste die Erklärung nicht, aber ich konnte sie mir vorstellen. Hier trafen zwei Kräfte aufeinander, und an der Schnittstelle hatte sich der Nebel gebildet.
    Ich ging nicht mehr weiter. Keine Kraft sollte mich tiefer in den Nebel hineinziehen, lieber wollte ich zurück und in meinem Rover warten, wie es weiterging.
    Der Nebel hatte etwas zu bedeuten. Irgendeine Macht wollte wohl, dass ich das Drake House nicht erreichte. Jemand hatte etwas dagegen, und wenn ich den Gedanken weiterführte, dann konnte ich fast davon ausgehen, dass Jane Collins in einer Falle steckte. Sie hatte das bemerkt und mich angerufen, obwohl sie nicht um meine Hilfe gebeten hatte. Nur angedeutet, aber das reichte aus. Direkt bedroht worden war sie noch nicht.
    Und was sollte ich tun?
    Ich wusste es nicht genau. Nur eines stand fest. Zu Fuß wollte ich meinen Weg auf keinen Fall fortsetzen. Im Nebel konnte ich leicht angegriffen werden.
    Als ich den Wagen erreichte, schaute ich mich noch mal um und musste mir eingestehen, dass ich nur sehr wenig sah. Da war nur der Nebel, und er war ziemlich kompakt.
    Ich setzte mich wieder hinter das Steuer, schlug die Tür zu und dachte darüber nach, was ich unternehmen konnte. Im Augenblick fiel mir nichts ein. Da war ich wirklich wie vor den Kopf geschlagen, aber es war auch nicht gut, wenn ich die nächste Zeit hier im Auto verbrachte. Das musste nicht sein.
    Also weiter.
    In den Nebel hinein!
    Ja, so war es. Eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht. Ich musste hinein in die graue Suppe. Und ich würde versuchen, auf der Straße zu bleiben. Das konnte nur gelingen, wenn ich im Schritttempo fuhr.
    Genau das tat ich.
    Sehr langsam und auch mehr als konzentriert. Ich schaute nach draußen, ich wollte alles mitbekommen, jede Kleinigkeit konnte wichtig sein. Auf keinen Fall wollte ich von der Straße abkommen und gegen einen Baum fahren.
    Ich lenkte vorsichtig in die Kurven hinein und konnte mich nicht beklagen.
    Der Nebel schluckte vieles, aber nicht alles.
    Plötzlich war ich irritiert. Vor mir und vom Nebel umschlossen sah ich etwas. Es war eine Bewegung, nicht mehr und nicht weniger, aber die hatte es in sich.
    Das merkte ich daran, dass ich automatisch auf das Bremspedal trat, um den Rover zum Stehen zu bringen. Und dann stand ich. Ein vom Nebel umwabertes Auto, eine Beute für die graue Suppe.
    Das wollte ich nicht sein. Vorerst war ich der heimliche Beobachter und konzentrierte mich auf die Bewegung, die ich im dichten Nebel gesehen hatte.
    Oder war es nur eine Täuschung gewesen?
    Nein, das war nicht der Fall. Ich sah die Bewegung noch mal in der dichten Suppe.
    Und jetzt näher bei mir. So war es möglich, auch Details zu erkennen.
    Ich sah jetzt besser, wer oder was sich dort bewegte. Es war ein Reiter. Und genau davon hatte Jane Collins berichtet …
    ***
    Marian Drake hatte seine Fassung wiedergefunden. Aber er schaute Jane noch immer aus großen Augen an und wiederholte den Begriff Geisterjäger einige Male.
    »Glauben Sie mir nicht?«
    »Doch, das schon. Ich wundere mich nur. Geisterjäger – gehört das in die moderne Zeit?«
    »Ja, Marian. Sie glauben gar nicht, was es alles in dieser Welt gibt. Manchmal kann man den Eindruck gewinnen, dass es sich um ein Irrenhaus handelt.«
    »Da stimme ich Ihnen zu. Deshalb habe ich mich auch zurückgezogen. Aber dass es Polizisten gibt, die sich als Geisterjäger betrachten, das ist mir neu.«
    »Es sind ja nicht viele.«
    »Aber es passt zu unserem Land.«
    »Wenn Sie das meinen.«
    »Und ob.« Er deutete auf das wieder gefüllte Bild. »Ich nehme sogar alles zur Kenntnis und glaube es auch. Da brauche ich nur an das zu denken, was hier passiert ist.«
    »Das überlasse ich Ihnen.«
    »Gut, akzeptiert. Nur habe ich noch eine Frage. Wie geht es jetzt weiter?«
    »Keine Ahnung.«
    Er war überrascht, so eine Antwort zu hören. »Wie? Wissen Sie das wirklich nicht?«
    »So ist es.«
    »Aber wenn Ihr Freund hier ist und …«
    Jane ließ ihn nicht ausreden. »Wenn es so weit ist, überlasse ich ihm den Job.«
    »Aha, dann soll er also entscheiden.«
    »So ähnlich.«
    »Nicht schlecht«, lobte Marian Drake. »Wirklich nicht schlecht. So kann man sich aus der Verantwortung
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