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1823 - Totenland

1823 - Totenland

Titel: 1823 - Totenland
Autoren: Jason Dark
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nicht. Gesehen hatten wir bisher ja nur einen.
    Was tun?
    Bleiben oder andere Wege suchen? Jemanden finden, der uns auf die richtige Spur brachte? Noch mal zu Turew zurück fahren und ihn in die Mangel nehmen? Das wäre auch möglich gewesen, aber viel wusste er sicherlich nicht. Er war auch keiner, der sich mit Zombies verbündete.
    Ich drehte mich um, weil ich hinter mir ein Geräusch gehört hatte. Karina kam auf mich zu. Die Kleidung klebte auf ihrem Körper. Einige Blätter hingen an ihr.
    »Was gefunden?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Hatte ich mir gedacht, John. Die sind raffinierter, als wir angenommen haben.«
    »Stimmt.«
    Sie sprach weiter. »Es muss sie geben, und es muss auch die Menschen geben, die sie aus Ostrow geholt haben. Sie müssen hier so etwas wie ein Hauptquartier gehabt haben.«
    »Das kann sein. Aber der Sumpf ist groß.«
    Karina blieb bei ihrem Hauptquartier. »Wenn wir das finden, dann wissen wir auch, wo sich die Menschen aus dem Ort aufhalten.«
    »Ich denke nicht, dass sie bisher viele geholt haben. Die Bewohner wussten sich sicher zu wehren.«
    »Aber den Zombie in der Gaststätte haben wir erledigt.«
    »Das trifft zu.«
    Die Szenerie um uns herum wirkte harmlos.
    Wo gab es hier die geheimen Verstecke der Zombies?
    Ich drehte mich wieder um. »Wir haben uns zwar keine Zeitspanne gesetzt, Karina, aber ich denke, dass wir nicht zu lange hier auf der Insel bleiben sollten. Einen Zombie gibt es hier nicht.«
    Karina zuckte mit den Schultern. »Es ist möglich, dass man uns einfach nur weggeschickt hat.«
    Auch Spuren dieser lebenden Toten gab es hier nicht zu sehen. So stellte sich die Frage, ob diese Insel überhaupt ein Treffpunkt für die lebenden Leichen gewesen war.
    »Was wir auch tun«, sagte Karina, »wir müssen auch in Betracht ziehen, das Falsche getan zu haben. Totenland ist nichts für uns, aber ich frage mich auch, ob es was für Rasputin ist.«
    »Kann sein. Oder soll man von einem Versuchsgelände sprechen?«
    »Wie kommst du darauf?«
    Ich lächelte. »Ich könnte mir vorstellen, dass die Erben Rasputins dieses Totenland hier als einen Stützpunkt angesehen haben.«
    »Der jetzt verlassen ist, meinst du?«
    »Ja.«
    Karina schaute mich schief an. »Könnte er denn wieder besetzt werden?«
    »Möglich.«
    »Und weiter?«
    »Darauf können wir nicht warten.«
    Sie gab mir recht und sprach von der Rückkehr nach Ostrow. Ich hatte nichts dagegen, dachte aber dabei an einen Umweg, den wir nehmen konnten. Einen Bogen fahren und von einer anderen Seite ans Ziel gelangen.
    »Machen wir, John.«
    Alles war recht schnell gegangen, so richtig konnte ich damit nicht zufrieden sein. Ich hatte das Gefühl, etwas übersehen zu haben.
    Ich drehte mich um, um einen Blick auf unser Boot zu werfen, als mir etwas auffiel.
    Es passierte bei den Erlen, die teils auf dem Trockenen und teils im Wasser standen. Sie bildeten eine Mauer, aber sie war nicht so dicht, als dass nicht noch ein Mensch hindurch gepasst hätte.
    Da war jemand.
    Ein Mensch und kein Tier.
    Plötzlich schlug mein Herz schneller. Karina sagte ich nichts und ging einige Schritte auf die Erlen zu. Ich blieb dann stehen, weil ich mich wunderte.
    Ich schaute genauer hin.
    Es war kaum zu fassen, aber zwischen den Erlen stand jetzt eine Gestalt.
    Es war eine Frau.
    Und sie war nackt!
    ***
    Erst vermutete ich, eine Fata Morgana gesehen zu haben. Ich zwinkerte mit den Augen und glaubte, das Bild verscheuchen zu können, aber es blieb.
    Ich schaute nun genauer hin, aber auch das brachte mich nicht weiter. Sie tat nichts, starrte nach vorn, als wollte sie uns nur beobachten.
    Auch Karina hatte sie jetzt gesehen. Ihr war mein Verhalten aufgefallen.
    Dicht hinter mir flüsterte sie mir die Frage ins Ohr.
    »Wer könnte sie sein?«
    »Keine Ahnung. Abgesehen von einem weiblichen Zombie natürlich.«
    »Das versteht sich.«
    Wir warteten. Bisher hatte sich die Unbekannte nicht bewegt. Wir sahen auch ihr Gesicht nicht, weil die Haare es verdeckten.
    Für mich stand fest, dass man sie geschickt hatte und dass sie irgendetwas vorhatte. Es gab keine andere Erklärung.
    Sie bewegte sich plötzlich.
    Das heißt, sie schüttelte kurz ihren Kopf. So gerieten auch ihre Haare in Bewegung und gaben uns den Blick auf das Gesicht frei.
    Da sie nicht im gleißenden Licht stand, war auch nicht viel zu erkennen. Wir sahen nur eine bleiche Fläche, die zwischen den Haaren lag.
    Und dann tat sie etwas, das uns überraschte. Sie ging nach vorn und genau in
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