Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
allein seine Gegenwart machte ihr Mut.
    David war ihre Kontaktperson zur Außenwelt, er konnte die Einsatzkommandos über das Geschehen auf dem laufenden halten, so daß diese den günstigsten Zeitpunkt für einen Rettungsversuch ermitteln konnten.
    Obwohl dies jedoch auch bedeutete, daß sich David an das Versprechen, Schweigen zu bewahren, nicht gehalten hatte, war sie jetzt sehr froh darüber.
    Kummerog und Bruno Drenderbaum zogen ihre Schutzanzüge über, mit denen sie zu Rudys Klause gekommen waren - wie lange war das schon her? Thea erschien es als eine Ewigkeit.
    Jeder der beiden war mit einem Kombistrahler bewaffnet. Kummerog hatte zusätzlich seine drei Gürtel mit den jeweils einem Dutzend Ausrüstungsbehältern um den tonnenförmigen Oberkörper geschnallt.
    Bruno trat als erster aus dem Haus. Er schaltete seinen Schutzschirm ein und vergrößerte ihn so weit, daß auch Thea und Rudy darin eingeschlossen wurden. Kummerog verfuhr mit Atlan ebenso und schloß zu ihnen auf. Dicht aneinandergedrängt, begaben sie sich zum Shift und stiegen in derselben Reihenfolge ein.
    „Thea, du fliegst uns zur GILGAMESCH in den Orbit!" befahl Kummerog.
    „Ich bin nochnie ein orbitales Andockmanöver geflogen", sagte Thea.
    „Da ist weiter nichts dabei", behauptete Atlan. „Wenn du dich der GILGAMESCH näherst, brauchst du bloß einen Leitstrahl anzufordern. Besser noch, ich übernehme das für dich. Die holen dann den Shift ein. So einfach ist das, Thea."
    Thea nahm im Cockpit Platz, Rudy übernahm den Platz des Co-Piloten. Irgendwie machte diese Geste Thea Mut. Sie wußte aus Rudys Erzählungen, auch wenn manches davon übertrieben sein mochte, daß er in jungen Jahren ein wahrer Draufgänger gewesen war.
    Er machte ganz den Eindruck, daß etwas von diesem Feuer wieder in ihm erwacht war. Sie hoffte jedoch, daß er nicht zu übermütig wurde und Kummerog herausforderte.
    Thea startete den Shift und steuerte ihn mit Höchstbeschleunigung steil in die Höhe. Kummerog, Bruno und Atlan hatten sich in den Passagierraum begeben. Von dort hörte Thea Atlan gelegentlich mit der Mannschaft der GILGAMESCH sprechen.
    Plötzlich hörte sie Bruno Drenderbaum.
    „Irgend etwas stimmt an Bord nicht. Ich nehme eine Überlagerung durch zusätzliche Gefühlsschwingungen wahr."
    „Du meinst, es ist ein weiterer Passagier an Bord?"
    „Nein, das wohl kaum, denn dafür sind die Signale zu schwach ... Jetzt empfange ich sie auf einmal nicht mehr. Seltsam."
    „Hast du vergessen, daß ich einen Extrasinn habe, Bruno?" sagte Atlan. „Du hast dich von ihm narren lassen."
    „Nein, nein, das war etwas anderes", sagte Bruno. „Deinen Extrasinn nennt man auch Logiksektor. Ich habe Emotionen, also Gefühlsstimmungen empfangen."
    Thea saß angespannt in ihrem Sitz und versuchte, ihre Gefühle auszuschalten.
    Nur nicht an David Golgar denken, keinen Gedanken an Siganesen verschwenden ... um Bruno nicht auf die richtige Spur zuführen!
    Im Passagierraum führte Atlan wieder ein Gespräch mit der GILGAMESCH. Seine Gesprächspartnerin war nunmehr Gerine, die arkonidische Kommandantstellvertreterin seines Moduls RICO.
    „Alles, was ich anordne, hat genau so befolgt zu werden, Gerine, auch wenn es außerhalb jeder Norm ist", sagte er. „Wenn du den Shift in der Ortung hast, dann holst du ihn in einen Hangar der RICO. Ich komme dann mit meinen Freunden in die Kommandozentrale und übernehme die GILGAMESCH. Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Also keinerlei Tricks. Ich erwarte absoluten Gehorsam, verstanden?"
    Thea hatte sich voll auf Atlans Gespräch konzentriert. Als sie wieder auf die Konsole des Cockpits sah, zuckte sie erschrocken zusammen. Dort blickte ihr aus einem Schlitz das Gesicht von David Golgar entgegen.
    Rudy stieß sie verschmitzt an und lachte lautlos in sich hinein.
    „Wollt ihr mich verraten?" raunte David erbost. „Bleibt ganz ruhig! Ich habe die Situation im Griff. Auf der GILGAMESCH ist alles für einen heißen Empfang vorbereitet. Wenn wir in den Hangar eingeflogen sind und ihr den Shift verläßt, dann versucht euch von den anderen abzusondern. Das ist alles, was ihr zu tun habt.
    Die Rettungskommandos werden das übrige tun."
    „Was ist mit Atlan?" fragte Thea so leise wie nur irgend möglich.
    „Ich glaube, er ist soweit okay, scheint sich zu regenerieren und wieder der Alte zu werden. Wie er mit seiner Kommandantstellvertreterin gesprochen hat, ist nicht sein normaler Umgangston. Er hat ihr seine Widerstandsbereitschaft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher