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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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Boten von Thoregan< nichts vorstellen. Aber es hat meine Neugierde geweckt."
    „Du wirst alles von der Haut erfahren, Atlan. Jetzt ist keine Zeit für Erklärungen."
    „Du hast auch angedeutet, daß du über die Tolkander informiert bist, Kummerog. Was weißt du über diese Invasoren?"
    „Sie sind die schlimmste Plage, die man sich vorstellen kann. Was jetzt in der Milchstraße passiert, ist nichts gegen das, was noch auf die Galaktiker zukommen wird."
    „Was erwartet die Milchstraße?"
    „Die Milchstraße ist schon so gut wie tot. Ihr Galaktiker wißt es nur noch nicht."
     
    9.
     
    Im nachhinein wußte Thea, daß sie sich die ganze Zeit etwas vorgemacht hatte. Die Selbstlüge platzte in dem Moment wie eine Seifenblase, als Atlan ins Haus trat und Kummerog seine Haut über ihn streifte.
    Die Gallertmasse breitete sich blitzschnell über den Kopf des Arkoniden aus und machte ihn zuerst handlungsunfähig. Aber bereits nach kurzer Zeit begann die Haut den Aktivatorträger zu steuern wie eine Marionette.
    Aus der Distanz war kaum zu merken, daß Atlan Träger einer zweiten Haut war. Nur bei genauem Hinsehen war zu erkennen, daß sein Gesicht und die Hände von einem feinen, transparenten Film bedeckt wurden, der an manchen Stellen Unregelmäßigkeiten aufwies.
    Insgesamt bot Atlan nun die gleiche Erscheinung wie Bruno Drenderbaum, nur daß der Arkonide noch nicht völlig im Banne von Kummerog stand. Man merkte ihm an, daß er einen inneren Verzweiflungskampf um seine Selbstbestimmung focht.
    Aber schließlich unterlag er und mußte Kummerog seinen Gehorsam erweisen.
    Atlan begab sich zum Interkom und stellte die Verbindung zur GILGAMESCH her. Er verlangte, Kalle Esprot zu sprechen, den Ertruser, der Kommandant des Zentralmoduls MERLIN war.
    „Kalle, stell jetzt keine Fragen", begann Atlan in seiner befehlsgewohnten Art; nichts in seiner Ausdrucksweise deutete darauf hin, daß er nicht Herr über sich war. „Die Umstände erfordern es, daß du die GILGAMESCH komplett im Orbit von Camelot parkst. Sie muß für einen Einsatz erster Ordnung bereit und startklar sein. Ich komme mit ein paar Freunden an Bord und werde von der RICO aus das Oberkommando übernehmen."
    „Bist du ganz sicher, Atlan, daß ich mich strikt an diese Befehle halten soll?" fragte der Ertruser zweifelnd.
    „Ohne Wenn und Aber", sagte Atlan. „Wir bleiben in Verbindung."
    Er hatte kaum richtig ausgesprochen, da unterbrach Kummerog die Verbindung.
    „Du hättest nicht so kurz angebunden zu sein brauchen, Atlan", rügte der Cantrell. „Die Besatzung der GILGAMESCH könnte mißtrauisch werden."
    Atlan erwiderte ungerührt seinen Blick. „Du glaubst doch nicht, daß man nicht gleich vom ersten Augenblick angemerkt hat, daß etwas nicht stimmt. Und egal, welchen Vorwand ich gebraucht hätte, man hätte ihn als Täuschung durchschaut. Dein Vorteil, Kummerog, ist, daß niemand von den Außenstehenden die Hintergründe kennt. Und du brauchst dir keine Sorgen zu machen, man wird mir bedingungslos gehorchen."
    Thea krampfte es das Herz im Leib zusammen, als sie miterleben mußte, wie völlig ohne eigenen Willen Atlan war. Er strahlte auch jetzt Autorität und eine starke Persönlichkeit aus, er wirkte wie zu seiner besten Zeit; das Tragische daran war nur, daß er seine ganze Persönlichkeit nunmehr für Kummerog einsetzte.
    „Du hast recht, es macht keinen Unterschied, ob man an Bord der GILGAMESCH argwöhnisch ist", sagte der Cantrell. „Und jetzt gehen wir alle an Bord des Shifts."
    „Du kannst Thea und Rudy freilassen, Kummerog", sagte Bruno Drenderbaum. „Sie haben ihre Schuldigkeit getan und können dir nichts mehr nützen."
    „Sie kommen mit", bestimmte Kummerog ohne Nennung von Gründen.
    Thea umarmte instinktiv ihren Vater, und er drückte sich ebenfalls an sie.
    „Es wird alles wieder gut, Thea", sagte er und zwinkerte ihr zu. Mit gesenkter Stimme fügte er verschwörerisch hinzu: „Ich bin gar nicht mehr der beknackte Alte, den ich bis zuletzt gemimt habe. Dem Hypnoschuler sei Dank. Ich fürchte nur, daß uns das auch nichts mehr nützen wird. Aber wir sind nicht auf uns allein gestellt, Thea."
    „Mach dir nichts vor, Dad! Von Atlan ist keine Hilfe zu erwarten."
    „Ich meine doch nicht Atlan. Da ist noch jemand - aber Siganesen sieht man nicht."
    „-David Golgar ist hier?"
    „Pst!"
    Thea begann nun wieder Hoffnung zu schöpfen, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, was ein Siganese gegen Kummerog auszurichten vermochte. Aber
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