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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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verließ, verlangte er von ihr, daß sie in Zusammenarbeit mit Kummerog dieselbe Suchprozedur wiederholte. Das war sehr clever vom Siganesen, denn das Argument, daß Kummerog andernfalls Verdacht schöpfen und an Verrat denken konnte, war stichhaltig.
    Dorothea Ringents Kontakt zu Kummerog lief über ihren Vater als Mittler ab. Das war überaus zeitraubend, denn der alte Mann, der noch immer in der Vergangenheit lebte, hatte keinerlei Ahnung, worum es da eigentlich ging, und brachte alles durcheinander. Aber Kummerog nahm lieber diese aufreibende Prozedur auf sich, als direkt in Erscheinung zu treten.
    „Du bist ein gerissener Bursche, Kummerog", sagte Atlan anerkennend. „Aber ich kriege dich, darauf kannst du dich verlassen."
    Unter Kummerogs geduldiger Führung kam Dorothea Ringent schließlich zum selben Ergebnis wie David Golgar eine Stunde zuvor. Aber anstatt ihr zu diesem Erfolg zu gratulieren, ließ er ihr über ihren Vater ausrichten: „Ich möchte, daß du mich sofort besuchst, Marga. Es gibt was zu besprechen. Leih dir einen weltraumtauglichen Shift. Vielleicht mußt du für mich etwas transportieren;" Dorothea Ringent machte sich kurz darauf auf den Weg, nicht ahnend, daß sie damit die Maschinerie des Sicherheitsdienstes in Gang setzte und auf Hochtouren laufen ließ.
    Atlan rief zuerst den für Planetenfahrzeuge verantwortlichen Mann in Dorothea Ringents Dienststelle an und trug ihm auf, ihr das verlangte Gefährt zur Verfügung zu stellen.
    Inzwischen war auch Armin Assiter über die Entwicklung informiert worden, und er meldete sich über die Konferenzschaltung bei Atlan.
    „Das ist die Gelegenheit, Kummerog ein Trojanisches Pferd unterzujubeln", sagte er. „Wenn wir Dorothea Ringent etwas hinhalten, dann können wir den Shift beliebig manipulieren. Wir könnten ein oder zwei Mann in sicheren Verstecken an Bord unterbringen, oder auch einen Modula-Kampfroboter. Meinetwegen demontiert und unverfänglich über den Shift versteckt und so programmiert, daß er sich unter bestimmten Voraussetzungen selbst zusammenbaut. Auch ein geheimer Transmitter wäre denkbar. Es wäre doch eine feine Sache, Kummerog jederzeit ein Einsatzkommando schicken zu können!"
    „Tut mir leid, aber da ist nichts zu machen, Armin", lehnte Atlan ab. „Deine Ideen sind zugegebenermaßen sehr verlockend, aber sie könnten Vater und Tochter Ringent gefährden."
    „Meine Leute sind doch keine Anfänger", regte sich Assitar auf. „Atlan, eine solche Chance, diesem Kerl das Handwerk zu legen, kommt nicht so schnell wieder."
    „Wir warten eine günstigere Gelegenheit ab", entschied Atlan. „Das ist mein letztes Wort."
    „Wie wäre es dann wenigstens damit, die Bordsysteme des Shifts zu nutzen?" unternahm der Sicherheitschef einen letzten Versuch. „Wir verändern nichts an Bord und bedienen uns lediglich durch Fernsteuerung der Beobachtungs- und Meßgeräte. Das hinterläßt keinerlei Spuren und niemand kann Verdacht schöpfen. Dieses Zugeständnis mußt du mir einfach machen, Atlan."
    „In Ordnung", stimmte Atlan schließlich zu, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß ein solcher Eingriff durch Fernsteuerung Schaden anrichten konnte. „Aber die Sicherheit der Ringents muß oberstes Gebot bleiben."
    „Das halte ich mir dauernd vor Augen - sonst hätte ich das Haus längst gestürmt", sagte Assiter säuerlich.
    Atlan wandte seine Aufmerksamkeit wieder Dorothea Ringent zu. Nachdem sie sich die Bereitstellung eines Shifts zugesichert hatte, begab sie sich in den ihr genannten Hangar, nahm das Fahrzeug entgegen und startete es. Sie merkte nicht, daß drei ferngesteuerte Sonden mit dem Shift mitflogen; sie würden ihre Positionen erst zehn Kilometer vor dem Ziel verlassen.
    Das Bild wechselte und zeigte Dorothea Ringent aus der Froschperspektive im Pilotensitz. Es war weiter nicht ungewöhnlich, daß die Bordsysteme alle Vorgänge in der Kanzel aufzeichneten. Die schwarzhaarige Frau mit den hohen Backenknochen und den leicht schrägen dunklen Augen wirkte angespannt.
    In ihrem Gesicht zuckte es. Atlan hätte in diesem Moment gerne ihre Gdanken gekannt.
    Plötzlich kam vom Shift eine Warnmeldung. Die sensiblen Individualtaster hatten neben Dorothea Ringents Gehirnströmen eine zweite Quelle ausfindig gemacht. Zum Glück wurde die Warnung nicht direkt an den Piloten ausgegeben, sondern in die Kommandozentrale von HQ-Camelot zu Atlan weitergeleitet.
    Nach der Art der angemessenen Gehirnströme ahnte Atlan sofort, was das zu
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