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1822 - Die neue Haut

Titel: 1822 - Die neue Haut
Autoren: Unbekannt
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berücksichtigen."
    „Das kannst du?" staunte Thea.
    „Ich?" rief David erschrocken. „Wo denkst du hin! Das überlassen wir dem Syntron. Es wird aber dauern, bis ein Ergebnis vorliegt. Inzwischen können wir uns unterhalten."
    Der Siganese nahm noch während des Sprechens die nötigen Eingaben vor. Als er damit fertig war, gab er dem Syntron den Befehl, mit den Berechnungen zu beginnen.
    „Warst du bei meinem Vater?" erkundigte sich Thea, als sich David wieder ihr zuwandte.
    „Natürlich. Aber warum hast du mir nicht verraten, daß es sich bei den Eindringlingen um Kummerog und Bruno Drenderbaum handelt?"
    „Ich fürchtete, daß du mir nicht glauben würdest. Du solltest dich mit eigenen Augen von ihrer wahren Identität überzeugen."
    „Hätte ich die gekannt, wäre ich vorsichtiger gewesen. Aber Schwamm drüber! Es ist ja gutgegangen.
    Aber die Situation hat sich dadurch um ein Vielfaches verschärft."
    „Du hast doch nicht Meldung erstattet? Mit niemandem darüber gesprochen?"
    „Kein Sterbenswort."
    „Und - wie soll es weitergehen?"
    „Vorerst unternehmen wir noch gar nichts. Kummerog ist umsichtig und wachsam. Wir wollen ja deinen Vater nicht gefährden. Kummerog darf keinen Verdacht schöpfen. Ich werde inzwischen in aller Ruhe meine Vorkehrungen treffen."
    „Vorkehrungen welcher Art?"
    „Besser, du weißt von nichts, dann kannst du dich auch nicht verraten. Aber vertraue mir nur, ich habe alles im Griff."
    Der Syntron verkündete, daß er die Berechnungen beendet hatte, und warf das Ergebnis aus. Von den letzten dreizehn Galaxien war nur noch eine übrig, die annähernd den Vorgaben entsprach: NGC 1313, in 11,5 Millionen Lichtjahren Entfernung.
    Thea lachte vergnügt und sagte: „Ich werde das Ergebnis sofort an Kummerog weiterleiten. Das wird ihn endgültig mit mir versöhnen und zusätzlich in Sicherheit wiegen."
    „Wenn du das tust, dann tötet er deinen Vater auf der Stelle", sagte der Siganese ungewohnt ernst. „Oder er ruft dich zu sich und tötet euch dann beide."
    „Aber warum?" fragte Thea mit erstauntem Entsetzen.
    „Weil er dir nicht abkauft, daß du NGC 1313 unter den vorgegebenen Bedingungen allein gefunden hast", antwortete David. „Du weißt, daß du es ohne meine Hilfe nicht geschafft hättest. Und Kummerog würde dir das auch nicht zutrauen. Er kennt dich zu gut."
    „Dann war alles umsonst?"
    „So würde ich es nicht sehen", sagte David. „Aber du maßt Kummerog über deinen Vater anrufen, wie du es bis jetzt immer gemacht hast, und ihn um Unterstützung bitten. Kummerog ist clever genug, selbst den richtigen Lösungsweg zu finden."
    „Das überlebe ich nicht", sagte Thea verzweifelt. „Ich bin am Ende meiner Kräfte. Eine solche Komödie stehe ich nicht durch."
    „Du brauchst Kummerog ja nicht in die Augen zu sehen"a redete ihr David zu. „Du hast ausschließlich deinen Vater vor dir. Wenn du Kummerog auf diese Weise um Beistand bittest, dann ist das auch ein psychologischer Vorteil für dich. Er wird darin einen Vertrauensbeweis sehen. Du maßt das auf dich nehmen, um zu überleben, Thea!"
    „Wenn du wirklich meinst ..."
    „Es gibt keinen anderen Weg", betonte David Golgar. „Und um nicht den Schatten eines Verdachts auf dich kommen zu lassen, ziehe ich mich jetzt zurück."
    Bevor Thea einen Einwand vorbringen konnte, war der Siganese verschwunden.
    Thea sammelte ihre Kräfte und rief im Hause ihres Vaters an.
    Es lief alles genau so, wie David Golgar es vorausgesagt hatte. Unter Kummerogs Anleitung eruierte Thea NGC 1313 zum zweitenmal als die gesuchte Galaxis.
    Es dauerte nur etwas länger, weil Rudy, als Kummerogs Sprachrohr, manche Anweisungen falsch weitergab und es dadurch wegen der dauernden Wiederholungen zu Verzögerungen kam. Rudy hatte es unter den Beteiligten wohl am schwersten und war sichtlich froh, als es überstanden war.
    Zum Schluß sagte ihr Vater.
    „Ich möchte, daß du mich sofort besuchst, Marga. Es gibt was zu besprechen. Leih dir einen weltraumtauglichen Shift! Vielleicht maßt du für mich etwas transportieren."
    Warum befahl Kummerog sie zu sich? Und was wollte er transportieren? Jedenfalls maßte sie dem Befehl augenblicklich nachkommen.
     
    Dialog 7
     
    „Wann häutest du endlich, Kummerog?"
    „Vielleicht morgen ..."
    „Häute heute!"
     
    7.
     
    Der Kommandostand im HQ-Camelot war voll besetzt. Etwa zwanzig Personen, die sich in drei Schichten ablösten, waren hier rund um die Uhr auf ihren Posten. Es herrschte keine Hektik.
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