Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
praktisch in jenem Augenblick, in dem die Tolkanderflotte das Humanidrom erreicht hatte, hatte er nicht vor zu erwähnen. Schon gar nicht, daß der Transmitter nach seiner Benutzung durch Vilgor detoniert war, absichtlich.
    Ob es in der Menge, die sich rettungssuchend in Vilgors Suite gedrängt hatte, Tote und Verletzte gegeben hatte, wußte Vilgor nicht. Es war ihm auch gleichgültig: Wer die Explosion überlebt hatte, war ohnehin wenig später in die Hände der Tolkander gefallen.
    Vor die Wahl gestellt, hätte es Centoar Vilgor vorgezogen, lieber von einer Detonation in Stücke gerissen oder atomisiert zu werden.
    „Ob die Fähigkeiten von Hasdyn Flech ausreichen werden, diese Operation durchzuführen?" dachte er laut nach.
    „Aber. gewiß doch", behauptete Tayloz Üpkek sofort. „Ich habe ihn selbst ausgewählt. Er ist eine Kapazität, ein Ara, ein Galaktischer Mediziner. Die verstehen ihr Fach ausgezeichnet."
    Vilgor wiegte den Kopf.
    „Dennoch", gab er zu bedenken. „Du solltest ihn in jedem Fall zu allergrößter Vorsicht ermahnen. Wenn bei der genetischen Operation etwas schiefgeht, wegen der Eile und Hektik ... Die Folgen könnten sehr unangenehm sein, vielleicht sogar tödlich. Es würde sicherlich eine große Aufregung bei den Herreach geben, wenn es zu einer solchen Panne käme. Es würde die gerade erst beginnende Vertrauensbildung zwischen dem Forum Raglund und den Herreach unterminieren."
    Der Blue lächelte schwach. Vilgor kannte dieses Lächeln und begriff, was es bedeutete.
    Tayloz Üpkek hatte schnell genug begriffen, wie Vilgors Worte wirklich gemeint waren.
    Selbstverständlich würde es zu „Pannen" kommen. Aber Tayloz Üpkek würde dafür sorgen, daß man die Schuld daran bei den Terranern suchen würde - und damit war dann das Vertrauen zwischen Herreach und Terranern erschüttert. Und das Forum Raglund - vertreten durch seine Exzellenz Tayloz Üpkek könnte die Verbindungen zu den Herreach festigen und vertiefen.
    „Der nächste Schritt wäre dann eine förmliche Anerkennung einer Herreach-Regierung und eines unabhängigen, freien Herreach-Staatswesens durch das Forum Raglund ..."
    Üpkeks Bemerkung schloß an das an, was beide Galaktiker in den letzten Sekunden gedacht, aber nicht ausgesprochen hatten; sie waren sich auch ohne Worte in ihrem Plan einig - den Üpkek jetzt garantiert für den eigenen halten würde. In diesen Dingen dachte er sehr großzügig.
    „Und natürlich eine offizielle Botschaft des Forums auf Trokan", fuhr er fort.
    Dieses Mal erlaubte sich Vilgor ein breites, .böses Grinsen. Die Regierung der LFT würde schäumen vor Wut. Mitten im Zentralsystem der Terraner ein unabhängiger, eigener Planetenstaat, vielleicht sogar offiziell verbündet mit dem Forum Raglund, später möglicherweise, als Krönung des Ganzen, offizielles Mitglied des Forums - und das mitten im Herzen der LFT.
    „Ich kann es nicht verhehlen", bemerkte Tayloz Üpkek herablassend, „du bist ein sehr wertvoller Mitarbeiter meiner Delegation. Ich werde mir erlauben, eine offizielle Note an deine Regierung zu senden, in der ich deine Verdienste gebührend würdigen werde."
    Centoar Vilgor schluckte verstohlen. Das paßte ihm ganz und gar nicht in den Kram; erarbeitete und wirkte lieber hinter den Kulissen als auf der Bühne zu stehen, wo ihn jedermann sehen konnte.
    „Wie großzügig von dir", sagte er. „Ich bin sicher, Akon wird sich bei mir mit einer Beförderung erkenntlich zeigen. Meiner Karriere kann das nur dienlich sein. Allerdings würde ich dann garantiert auch auf einen anderen Posten versetzt."
    Der Blue zwinkerte ironisch. „Kein Interesse?"
    Vilgor machte ein Gesicht, das Bescheidenheit ausdrücken sollte; es gelang ihm sehr gut.
    „Ich kenne meine Fähigkeiten und den Platz, an dem ich sie einsetzen kann", sagte er ruhig. „Mein Ehrgeiz ist, wie du sicher weißt, nicht sehr groß. Ich will gute Arbeit für das Forum leisten und mich nicht mit Orden und Auszeichnungen behängen."
    Ein grober Fehler. Es wurde Vilgor im gleichen Augenblick bewußt.
    Tayloz Üpkek war geradezu versessen auf Auszeichnungen aller Art, und er trug die bunten Ordensbänder, wann immer es ging. Das prächtigste Stück in seiner Sammlung hatte er sogar von Terranern bekommen, die in einer Stadt namens Köln lebten und ein uraltes jahreszeitliches Ritual abgehalten hatten.
    Centoar Vilgor, der sich im terranischen Brauchtum recht gut auskannte, hatte wohlweislich darauf verzichtet, Üpkek über die wahre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher