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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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weiter?«
    Jane runzelte die Stirn. »Ich denke nicht, dass er aufgeben wird. Nein, bestimmt nicht. Er wird weitermachen, und er wird gnadenlos sein.«
    »Aber er braucht Unterstützung!«, sagte Suko.
    »Das stimmt.« Janes rechter Zeigefinger deutete über den Tisch auf einen Mann. Dort saß Paolo Cabresi und wurde von zwei Kollegen verhört. »Er ist derjenige, an den wir uns halten müssen, denn ab jetzt ist er der Boss.«
    »Siehst du das auch so, John?«
    Ich nickte Suko zu.
    »Okay«, sagte er, »dann werden wir versuchen, ihn auf unsere Seite zu ziehen.« Er stand auf. »Ich rede mal mit den Kollegen, damit sie ihn laufen lassen.«
    »Tu das.«
    Jane Collins und ich blieben zurück. Wir schauten uns an, sagten aber nichts und tranken unsere Gläser leer. Dann sprach Jane davon, dass sie unter einer starken Angst gelitten und sogar mit ihrem Tod gerechnet hatte.
    Ich streichelte ihren Handrücken. »Ist ja noch mal gut gegangen.«
    Sie bewegte die Schultern, als würde sie frösteln. »Ich denke immer daran, dass Matthias plötzlich hier erscheint und das große Chaos bringt. Dieser Figur traue ich alles zu.«
    »Da kann ich nicht widersprechen. Aber im Moment hat er andere Sorgen.«
    »Das hoffe ich sehr. Aber da wir gerade von Hoffnung gesprochen haben, John. Da gibt es noch jemand, um den wir uns Sorgen machen müssen. Das ist Jenny Price.«
    »Die Matthias mitgenommen hat.«
    »Ja.«
    Ich fragte: »Bist du dir ganz sicher?«
    Jane zuckte mit den Schultern. »Ich vermute es.«
    »Gut. Wenn sein Plan aufgehen soll, dann werden sie auch wieder auftauchen.«
    »Aber wo?«
    Darauf wusste keiner von uns eine Antwort. Dabei lag sie auf der Hand, und das sagte Jane.
    »Wir müssen uns nur an Paolo Cabresi halten.«
    Nach dieser Antwort schauten wir beide zu dem Tisch, wo der Mann zusammen mit Suko und den beiden anderen Beamten saß. Wir sahen, dass Suko auf ihn einsprach, aber es stand nicht fest, wie er sich entschieden hatte.
    Als die anderen Kollegen aufstanden und den Tisch verließen, nahmen wir ihre Plätze ein. Die letzten Worte des Mafioso bekamen wir noch mit. »Ohne meinen Anwalt mache ich gar nichts.«
    »Können wir verstehen«, sagte Suko. »Aber wir sind nicht hier, um Sie zu verhaften, sondern zu beschützen. Das ist der große Unterschied.«
    Cabresi knetete seine Nase. Dabei schaute er über den Tischrand hinweg zu Boden, wo sein toter Bruder lag.
    »Ihn macht keiner mehr lebendig«, sagte ich.
    »Weiß ich.«
    »Und Sie werden der Nächste sein, wenn sie sich nicht kooperativ verhalten. Damit meine ich nicht die Zusammenarbeit mit diesem Matthias, sondern die mit uns.«
    »Und wie soll das ablaufen?«
    »Darüber müssen wir reden«, sagte Suko.
    »Wann?«
    »Jetzt!«
    Der Mafioso wischte über seine Stirn. »Das ist nicht gut, verdammt noch mal.«
    »Warum nicht?«
    »Da vorn liegt mein Bruder. Er ist gekillt worden. Ihr lasst mir nicht mal Zeit zum Trauern.«
    »Ach Gott«, sagte ich. »Bald zerfließe ich vor Mitleid. Wenn ich höre, dass ein Drogenhändler auf die weinerliche Tour macht, kann ich nur den Kopf schütteln. Sollen wir mal anfangen zu überlegen, wie viele Menschen Sie und Ihr Bruder schon ins Unglück gestürzt haben durch den verdammten Drogenhandel?«
    »Wer sagt das denn?«
    »Ich!«
    »Haben Sie Beweise?«
    »Die brauche ich nicht. In diesem Fall geht es um etwas anderes. Ich wollte Ihnen nur klarmachen, dass wir genau wissen, wer Sie sind. Sie stehen an einem Scheideweg und müssen wissen, worauf Sie sich einlassen.«
    »Ja.« Er hatte die Antwort geknirscht. »Ich habe auch erlebt, welche Macht er besitzt. Er hat mich unter Kontrolle gehabt, und er hat dafür gesorgt, dass mein Bruder sich selbst erschoss.«
    Suko und ich wurden ablenkt, als die Kollegen der Spurensicherung eintrafen. Zwei Männer von der Mordkommission waren auch dabei. Und die bekamen große Augen, als sie uns sahen, denn wir kannten uns.
    »Ach? Mischen Sie mit?«
    »Kaum.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Suko und ich standen auf und zogen den Kollegen zur Seite. Wir erklärten ihm die Lage und sprachen zudem davon, dass der Mann am Boden Selbstmord begangen hatte. Wie es dazu gekommen war, das sagten wir ihm nicht.
    »Dann ist das ein Routinefall – oder?«
    »Ja.«
    »Das ist gut. Und weitere Zeugen? Gibt es die auch?«
    »Darum kümmern wir uns.«
    »Gut.«
    Ich ging wieder zurück an den Tisch und setzte mich. »Man wird uns in Ruhe arbeiten lassen«, sagte ich.
    »Das ist okay.« Suko lächelte.
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