Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1817 - Krieger der Gazkar

Titel: 1817 - Krieger der Gazkar
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bei sich, die meist halbwegs funktionier; ten und die Wegezeit extrem verkürzten. Beide besaßen sie zudem eine gute körperliche Verfassung und fanden sich nahezu mühelos in den Sümpfen zurecht. Sie verloren weder die Orientierung noch fielen sie in tückische Löcher; auch für die Ernährung wußten sie zu sorgen.
    Fische gab es in jedem Tümpel; sie fingen die Tiere mit Angelhaken oder kleinen, selbst angefertigten Speeren; dazu gab es Pilze, Kräuter und genießbare Pflanzen und Früchte. Auf Lafayette wuchsen einem die Früchte zwar nicht gerade in den Mund, aber Joseph und Pepe waren dort geboren.
    Sie waren nicht nur daran gewöhnt, es machte ihnen auch Freude, so daß es ihnen nicht weiter auffiel, daß sie außer den Antigravs keine technische Unterstützung mehr hatten - vermutlich hätten sie diese gar nicht benutzt.
    Bunny war zudem da, der stets seinen seltsamen Kommentar abzugeben wußte. Ansonsten erschöpfte sich seine Unterstützung in gelegentlichen Hinweisen über Wind und Wetter, das Vorankommen und die zurückgelegten Kilometer. Pepe und Joseph verzichteten auf weitere Hilfestellungen; einerseits; weil sie sich selbst zurechtfinden wollten, andererseits, um Bunny nicht zu überfordern. Er war schließlich schon ein sehr alter Roboter, und sie waren an ihn gewöhnt - sie wollten diesen treuen Weggefährten nicht verlieren.
    Sonst gab es nichts und niemanden mehr.
    Außer der Hoffnung, daß in Swamp-City doch Hilfe zu finden war. Joseph betete manchmal darum, daß die Stachler dort nicht alles dem Erdboden gleichgemacht hatten. Er sprach mit Pepe nicht darüber, aber seit drei Tagen dachte er darüber nach, was sie tun sollten, wenn es auch dort niemanden mehr gab.
    Wenn er an diesem Punkt seiner Überlegungen angekommen war, brach er regelmäßig ab. Je nach Tageszeit schaltete er dann die Antigravs ab und ging zu Fuß, oder er fischte, oder er machte Musik.
    Wenn es Nacht war und Pepe schlief, konnte er nichts von alledem tun. Deswegen ließ er nach dem Abendessen von vornherein alle Überlegungen sein.
    „Pack ein!" sagte er laut. „Wir müssen weiter."
     
    4.
     
    Erste Begegnung „Du, Jop, ist es noch weit nach Swamp-City?" fragte Pepe am Nachmittag, nachdem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten und der Fisch am Spieß über dem Feuer brutzelte.
    Selbst mit Antigravs wäre es verrückt gewesen, sich nachts durch den Dschungel zu bewegen. Da sie ohnehin nur noch zwei Stunden Tageslicht hatten, ließ Joseph wegen der unerträglichen Hitze vorzeitig das Nachtlager aufschlagen.
    Die Hitze erreichte an diesem Tag ihren Höhepunkt, selbst nach Sonnenuntergang würde es vermutlich nicht abkühlen. Es war vollkommen windstill; die beiden Menschen konnten in der schwer dampfenden Luft kaum atmen. Die Kleidung war ständig klatschnaß vom Schweiß und den häufigen heftigen Minuten-Regenschauern.
    Joseph wollte sich lieber nicht ausmalen, welchen Eindruck er jetzt wohl bei einer hübschen Frau in Swamp-City hinterlassen mochte, wenn er derart abgerissen und stinkend aus dem Dschungel angestolpert kam und sie um eine Verabredung bat. Falls er nicht schon ohne Gegenwind drei Kilometer vor Betreten der Stadt wegen Geruchsbelästigung verhaftet wurde.
    Viele Tag- und selbst Nachtgeräusche gab es hier nicht; das mochte daran liegen, daß sie sich bereits in der Randzone der grünen Hölle befanden. Hier war die Deckung nicht mehr so dicht, auch der bisher undurchdringliche, hohe grüne Blätterhimmel gab immer öfter den Weg zum wahren Himmel frei.
    Hier waren eher Vögel, Schlangen und Insekten statt affenähnlichen Baumbewohnern und Gleitnagern unterwegs, und zumeist nur untertags. Die vierbeinigen nächtlichen Jäger, bepelzt oder Reptil, verfolgten die Beute lautlos, um sie nicht zu verscheuchen und ihr zuviel Vorsprung zu ermöglichen.
    Die zweite Möglichkeit zog Joseph nicht in Betracht. Der Dschungel wies keinerlei Verwüstungen durch Strahlenschüsse der fliegenden Eier oder Flundern auf. Die Stachler waren sicher nicht hiergewesen.
    Hier nahm das Leben seinen gewohnten friedlichen Fortgang, die Tiere wußten nichts von der drohenden Gefahr. Joseph beneidete sie manchmal darum.
    Obwohl der Ausblick in der Randzone schon sehr viel weiter reichte als im dichten Dschungel, lauerten hier nicht weniger Gefahren, die einen völlig überraschten. Die Sumpflöcher nahmen ab, dafür gab es nahezu kein Land mehr, abgesehen von schmalen Dammstreifen, auf denen kaum Platz zum Gehen, geschweige- denn für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher