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1817 - Der Nachtmahr

1817 - Der Nachtmahr

Titel: 1817 - Der Nachtmahr
Autoren: Jason Dark
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einer Hexe zusammen warst, und ihr in der Klemme seid, denn es geht schließlich um einen mächtigen Gegner.«
    »Was ich hinter mir habe, ist nicht eben eine Offenbarung.«
    »Und was ist das?«
    Ich erzählte es ihr. Dann merkte ich, dass Jane Collins von Uma Sterns Verschwinden stark verunsichert war.
    Sie sagte nicht mehr viel. Es war schon so etwas wie eine Verabschiedung.
    Auch ich legte auf.
    Nun ja, der Abend war noch lang. Ich überlegte, ob ich zu Suko gehen sollte, um den Fall mit ihm zu besprechen, aber da gab es etwas, was mich ablenkte.
    Ich spürte das Ziehen in den Schultern.
    Ich drehte mich um, weil ich das Gefühl hatte, es einfach tun zu müssen.
    Und da stand er vor mir. Er sah so schrecklich aus wie immer, und jetzt war er gekommen, um mich zu holen – der Nachtmahr!
    ***
    Er war allein und hatte auf einen Helfer verzichtet. Diesmal sah ich ihn nicht als gewaltigen Klumpen mit mehreren Gesichtern, er stand so vor mir, wie ich ihn kannte. Als Geschöpf mit einem menschlichen Körper aber einer Fratze, die einfach nur schrecklich und alles andere als menschlich war.
    War er echt? War er eine Traumgestalt? Ich ging davon aus, dass bei ihm beides zusammenkam. Ich war gespannt, was er mit mir vorhatte.
    Dass wir keine Verbündeten waren, lag auf der Hand. Als Mensch konnte man eine derartige Gestalt nicht zum Freund haben, sie war bösartig, sie war darauf aus, andere zu töten, und ich starrte immer wieder in diese hässliche Tierfratze hinein, bei der das Maul nicht geschlossen war. Aus ihm drang immer wieder ein leises Zischen hervor.
    Wie stark war er? Stärker als eine geweihte Silberkugel? Das würde sich noch herausstellen müssen, aber da gab es auch noch mein Kreuz, das ihn in Schach halten konnte.
    Wie schon erwähnt, er besuchte mich allein. Damit gab ich mich nicht zufrieden. Ich wollte wissen, wo sich Uma Stern befand, und hoffte darauf, dass er mich auch verstand und mir sogar eine Antwort geben konnte.
    Ich streckte ihm meine Hand entgegen, um ihn in Schach zu halten. Er verstand die Geste und tat nichts.
    »Wo ist Uma Stern?«
    Ich hatte laut genug gesprochen. Er musste die Frage gehört haben, aber er gab keine Antwort.
    »Verstehst du mich?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Klar, er hatte meine Stimme gehört, aber einer wie er konnte mich nicht verstehen. Er war kein Mensch, auch wenn er einen menschlichen Körper hatte.
    Ich sprach ihn noch mal an. »Warum bist du gekommen?«
    Die Antwort konnte ich mir selbst geben. Da war nichts zu hören gewesen. Ich sah ihn als ein Wesen an, das trotzdem irgendwas begriff. Er war gekommen, er wollte reinen Tisch machen mit den Leuten, die zu viel wussten.
    Er griff an.
    Und wie er das tat, war für mich ebenfalls neu. Das Wesen drehte sich von mir weg, zeigte mir für einen Moment den Rücken und rannte los.
    Sein Ziel war die Wand!
    Ich wusste nicht, was er dort wollte, es war eigentlich verrückt, so zu handeln, er aber tat es, rannte auf die Wand zu, und dann bekam ich große Augen.
    Plötzlich lief er an der Wand hoch, als wäre er ein riesiges Insekt. Ich konnte nur staunen, wie er sich mit seinen Fingern festkrallte und selbst die Decke erreichte, über die er rannte.
    Ich war so überrascht, dass ich erst mal stehen blieb. Genau das hatte er gewollt, denn mitten aus seinem Deckenlauf hervor stieß er sich ab.
    Jetzt war ich das Opfer!
    Ich war auf einen derartigen Angriff nicht eingestellt gewesen. Er wuchtete sich gegen mich, und ich schaffte es nicht mehr, in Deckung zu gehen.
    Wir prallten zusammen.
    Er hatte sehr viel Schwung drauf, und er schrie auch während des Aufpralls auf. Ich schrie ebenfalls und flog durch den harten Aufprall zurück.
    Mit dem Rücken zuerst landete ich auf dem Boden. Der andere hätte eigentlich auf mir liegen müssen, aber er war so angefüllt mit Power, dass er über meinen Körper hinwegrutschte und gegen den Türpfosten prallte.
    Das war meine Chance. Ich musste nur schneller sein als der Angreifer und wuchtete mich hoch.
    Auch er kam.
    Er schrie dabei. Sein Maul war noch weiter aufgerissen, und dann stieß er sich ab.
    Er kam wie eine lebende Rakete. Leicht gebückt, den Kopf nach vorn gestreckt, denn ihn wollte er mir in den Unterleib rammen. Das war der Nachtmahr aus Fleisch und Blut. So wünschte ich ihn mir auch, denn nur so konnte ich ihn besiegen.
    Ich wich mit schnellen und kleinen Schritten zurück, sodass er plötzlich sein Ziel weiter entfernt sah. Er wollte noch etwas tun, als ich bereits
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