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1816 - Der sanfte Henker

1816 - Der sanfte Henker

Titel: 1816 - Der sanfte Henker
Autoren: Jason Dark
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nicht so aussieht. Aber es stimmt. Ich muss nach vorn gehen.«
    »Dann nimmst du mich mit?«
    »Das werde ich noch entscheiden.«
    »Gut. Und wo gehen wir jetzt hin?«
    Matthias schaute ihr in die Augen. »Wohin du gehen wirst, das weiß ich nicht. Ich aber werde mich zurückziehen.«
    »Wohin denn?«
    »Vielleicht in die Hölle«, erwiderte er und stand auf.
    Jamila hütete sich davor, ihn zurückzuhalten. Matthias tat immer, was er wollte. Und wehe, jemand störte ihn dabei. Da kannte er keine Gnade …
    ***
    »Warum bringt sich ein Mensch um, wo ihm im Moment keine Gefahr droht und er sein Gewissen erleichtert hat?«
    »Weil er Angst hat«, sagte Suko.
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    Über den Schreibtisch hinweg trafen sich unsere Blicke. »Und wovor hatte er wohl Angst?«
    »Das musst du besser wissen, John.«
    »Leider. Er hatte vor ihm Angst. Er weiß, dass Matthias unterwegs ist. Aber das reicht nicht. Er weiß auch, dass er versagt hat. Und wer im Reigen der Hölle versagt, der hat verdammt schlechte Karten. Das wissen wir beide. Und wer schlechte Karten hat, der kann nie mehr gewinnen. Für den gibt es nur den Tod. Justus Blake hat vorgesorgt, aber er wollte zum Abschluss noch etwas Gutes tun und hat mich zu sich geholt, um mir einiges zu sagen.«
    »Dann starb er.«
    »Ich konnte es nicht ändern, Suko. Es war alles genau geplant. Jetzt müssen wir nur darüber nachdenken, wie es weitergeht. Und da könnte es ein Problem geben.«
    »Und das Problem hat einen Namen.«
    »Jamila Londry.«
    »Richtig, John. Sie ist die neue Spur, und ich bin gespannt, ob Glenda etwas über sie herausfindet.«
    »Lass ihr ruhig Zeit.«
    »Ich doch immer.«
    Wir saßen in den verschiedenen Büros. Glenda vor ihrem Computer, und wir schauten uns nur an.
    Den Namen Jamila Londry hatte ich noch nie zuvor gehört. Auch Suko war er fremd.
    Und dann gab es noch Matthias.
    Was er vorhatte, war uns unbekannt. Aber wir kannten ihn, und wer seine Erfahrungen mit ihm machte, der hatte Glück, wenn er nicht starb. So war es auch bei mir gewesen. Ich konnte mich darüber freuen, dass mich mein Kreuz damals gerettet hatte, anderen war es nicht gelungen. Ich hatte Menschen erlebt, denen der Kopf nach hinten gedreht worden war, um sie zu töten. Ich kannte auch welche, denen waren die Arme und die Beine gedreht worden oder beide ineinander und miteinander verknotet.
    Das waren so einige seiner Späßchen, mit denen er seine Macht zeigte. Sie waren ihm vom Höllenfürsten mit auf den Weg gegeben worden. Er sah sich als der erste Vertreter des Luzifer hier auf der Erde an. Er brachte die teuflischen Botschaften unter die Menschen. In seiner Hand waren sie Spielkarten. Es machte ihm großen Spaß, sie zu manipulieren. Ob er sie in den Tod schickte oder am Leben ließ, das kam oft auf seine Laune an. Jetzt war er wieder mit im Spiel, denn ich glaubte fest daran, dass Justus Blake nicht gelogen hatte. Wir hatten ihm nur einen Strich durch die Rechnung gemacht, und ich wusste, dass ein Matthias das nicht so ohne Weiteres hinnehmen würde.
    Er kannte mich, ich kannte ihn, und er kannte auch meine Freunde, die bereits mit ihm aneinander geraten waren.
    Ich schob meinen Stuhl zurück.
    »Hör mal zu, bitte«, sagte ich zu meinem Freund.
    »Ich bin ganz Ohr.«
    »Gut. Wenn du den Namen Jamila Londry hörst, wen oder was stellst du dir darunter vor?«
    »Eine Frau.«
    »Ja, das ist klar. Nichts gegen eine Ellen Smith, aber wer diesen Namen trägt, der hat oder der kann auch mit etwas Besonderem zu tun haben, denke ich.«
    »Ja, möglich.«
    »Schön, dass du das auch so siehst.«
    »Und? Bringt es dich weiter?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann sein. Ich glaube jedenfalls, dass es etwas Besonderes ist, was uns mit diesem Namen verbinden kann.«
    »Und was?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Suko winkte ab. »He, du machst Land und Leute verrückt nur wegen eines Namens?«
    »Ja, das ist so. Ich habe nichts anderes, und ich setze einfach darauf, dass Glenda etwas findet.«
    »Das wäre natürlich perfekt.«
    »Habe ich da meinen Namen gehört?«, rief sie aus dem Vorzimmer.
    »Ja, das hast du.«
    »Und?«
    »Ach, wir wollten nur wissen, ob du schon etwas erreicht hast. Hätte ja sein können.«
    »Ich bin dabei.«
    »Wie schön, dann mach nur weiter.«
    »Werde ich gern tun.«
    Ich ließ nicht locker. »Und du hast noch keine Spur?«
    »Doch. Sogar mehrere.«
    »Was?« Mich riss es fast vom Stuhl hoch.
    »Nun bleib mal locker, John.«
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