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1814 - Zombiejagd

1814 - Zombiejagd

Titel: 1814 - Zombiejagd
Autoren: Jason Dark
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beugte sich vor. »Was hast du dagegen unternommen?«
    Karina lachte. »Unternommen, ich? Gar nichts, mein Lieber. Ich lasse es laufen.«
    »Kannst du dir das denn leisten?«
    »Ja, das kann ich.«
    »Wieso?«
    »Wir, Wladimir, haben Rückendeckung von ganz, ganz oben. Das ist geblieben und das scheint man auch zu ahnen oder zu wissen. Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass man uns aus dem Spiel schiebt. Das ist nun mal so.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Ich auch.« Sie wechselte das Thema. »Hast du denn schon etwas gegessen?«
    »Klar, du kennst die Zeiten doch. Warum fragst du?«
    »Ich hätte uns etwas kommen lassen können.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich will hier auch nicht dicker werden. Und ein besseres Essen nehme ich wieder zu mir, wenn ich im Büro bin.«
    »Ja, du wolltest doch morgen …«
    »Nein, nein, das klappt nicht mit morgen. Die Quälgeister haben mich da auf einen Termin gesetzt, ich werde erst übermorgen zu dir kommen. Ist das okay?«
    »Klar.«
    Karina wollte noch nicht gehen. Und Wladimir Golenkow freute sich, dass sie noch blieb. Diese Zweisamkeit tat ihm gut. Sie unterhielten sich auch nicht über dienstliche Dinge und waren nichts anderes als ein völlig normales Paar.
    Irgendwann wurde auch Karina müde. Sie wollte wieder fahren. Außerdem rieselten wieder Schneeflocken aus den tiefen Wolken. Der Winter hatte die Riesenstadt Moskau fest im Griff.
    Karina verabschiedete sich von ihrem Partner, der ihr riet, auf sich achtzugeben.
    »Das mache ich doch glatt.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Karina ging. Immer wenn sie das Zimmer ihres Partners verließ, überkam sie ein wehmütiges Gefühl, das sie jedoch mit Gewalt unterdrückte. Sie hoffte auf bessere Zeiten und ging davon aus, dass sie irgendwann mal kommen würden …
    ***
    Rasputin stellte den leeren Kelch zurück und gab ein starkes Stöhnen von sich. Das Zeug hatte ihm gemundet. Es war so etwas wie ein Lebenselixier, dessen Rezept er noch kurz vor seinem offiziellen Tod ausgearbeitet hatte.
    Es war wichtig für ihn, das Zeug zu trinken. Es nahm ihm die Lethargie, die doch hin und wieder auftrat. Wenn er diesen Saft zu sich genommen hatte, war er wieder voll da. Man konnte da von einem Jungbrunnen sprechen.
    Er saß so, dass er auf den Kamin schauen konnte, der offen war. Einige Holzstücke glühten dort. Kleine Flammen zuckten und produzierten eine Mischung aus Hell und Dunkel.
    Obwohl er einen recht dünnen Morgenmantel trug, fror er nicht. Es war nicht nur die äußere Wärme, die dafür sorgte, sondern auch die innere.
    Er schloss die Augen halb und genoss mal wieder die Freiheit und auch die Vorfreude auf die Zukunft. Ja, das konnte er mit Bestimmtheit sagen. Er freute sich auf die Zukunft, die wunderbar vor ihm lag. Er hatte es besser als vor rund hundert Jahren. Die Menschen, die ihn jetzt umgaben und mit denen er oft zu tun hatte, waren ihm treu ergeben. Sie mochten ihn, sie würden niemals ein falsches Zeugnis wider ihn abgeben, das stand fest, und deshalb konnte er ja so sorgenfrei existieren.
    Da er die Augen geschlossen hielt, spürte er nur am Luftzug, dass jemand die Tür geöffnet hatte. Rasputin blieb gelassen. Er bewegte sich nicht und lauschte nur auf die leisen Schritte. Auch mit geschlossenen Augen wusste er, wer ihn da besucht hatte.
    Es war wie ein Hauch.
    Aber zugleich ein Hauch des Bösen. Nur weil er so einen guten und ausgeprägten Instinkt besaß, bemerkte er diese Veränderung. Der Hauch des Bösen wanderte auf ihn zu. Er ging von einer Gestalt aus, die auf ihn zukam.
    Rasputin öffnete die Augen.
    Da stand sie vor ihm.
    Sie sah eigentlich recht harmlos aus, denn die Haare waren von einem Turban verdeckt. Er bestand aus einem Handtuch, das die Haare trocknen sollte. Der Körper war auch nicht zu sehen, denn er wurde von einem hellen Bademantel verdeckt. An den Füßen trug sie nichts, sie verschwanden im tiefen Teppichflor.
    Rasputin spürte sie genau. Und er wusste auch, wann der richtige Zeitpunkt gekommen war, die Augen zu öffnen.
    Das tat er jetzt!
    Sie stand genau vor ihm und lächelte breit. »Ich wusste doch, dass du nicht schläfst.«
    »Warum sollte ich?«
    »Du hättest müde sein können.«
    »Nein, nicht jetzt.«
    »Das ist gut.«
    Sie hätte sich auch setzen können. Weil sie das nicht tat, ging Rasputin davon aus, dass sie noch etwas von ihm wollte, und danach fragte er sie.
    »Warum bist du hier?«
    »Ich wollte mal nach dir schauen.«
    Er öffnete den Mund und kicherte. »Hör
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