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1810 - Der Weg nach Camelot

Titel: 1810 - Der Weg nach Camelot
Autoren: Unbekannt
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Entführer. „Bestimmt werde ich danach gefragt."
    „Es ist ein Phantasiename."
    Ich spürte, daß er log. Und er erfuhr von seiner zweiten Haut, daß ich es spürte. Diesmal jedoch reagierte Kummerog nicht darauf. .
    „Tu deine Pflicht!" forderte er mich auf.
    Ich aktivierte das Siegel in Gestalt eines ausschließlich maschinenlesbaren Chips. Manche hielten so etwas für heillos veraltet, aber in unserer hochgezüchteten Technik erschien es den Verantwortlichen sicherer als alles andere.
    Der Syntron gab die reservierten Frequenzen frei. Ich rief Engereg.
    Es dauerte zwei Minuten, bis er antwortete. Er erkannte mich sofort.
    „Drenderbaum!" rief er und schüttelte seine feuerrote Mähne. „Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dir. Ein paar Meldungen nach hat es dich zerrissen. Was ist los? Wo kommst du her?"
    „Später", sagte ich hastig. „Vergiß alles, was du über die angebliche Geiselnahme und mein Verschwinden gehört hast. Ich befinde mich in einer wichtigen Mission und muß gemeinsam mit meinem Begleiter für einige Zeit unerkannt bleiben. Als Unterschlupf bietet sich die BASIS an. Ich nenne mich Jerome Bhloppar, das Schiff heißt GORDIGAL."
    „Verstanden. Ich gebe euch einen Vorrechtskorridor und Anflugkoordinaten. Die Automatik wird euch in einen der vorderen Hangars einschleusen, die für VIPs reserviert sind. Eine Unterkunft in der VIP-Lounge der Bugsektion steht ebenfalls bereit."
    „Ich danke dir", sagte ich.
    Engereg antwortete etwas, aber ich bekam es nicht mehr mit. Kummerog führte die Space-Jet bereits in die kurze Metagrav-Etappe von neun Lichtminuten und achtundzwanzig Lichtsekunden.
    Übergangslos tauchte der helle Planet über der Kanzel der Jet auf. Davor hing im Gegenlicht ein riesiges, dunkles Ungetüm und lauerte auf neue Opfer.
    Die BASIS - wenigstens äußerlich war sie unverändert.
     
    *
     
    „Willkommen, hoher Gast. Äußere einen Wunsch, und ich werde ihn dir erf..." Die freundliche Stimme des Servos brach ab. Ein leises Wimmern klang auf.
    „Was ist los?" fragte ich sofort.
    „Sektionsalarm. Mehrere Roboter befinden sich auf dem Weg hierher."
    „Wozu?"
    Ich lauschte in mich hinein. Die Haut veränderte sich nicht, mein Bewußtsein erfreute sich relativer Gedankenfreiheit.
    „Dein Begleiter ist ein Berserker, Bhloppar. Er zerlegt die Einrichtung der Suite."
    „Sag das nochmal!"
    „Er zerlegt die Einrichtung der Suite."
    Ich war bereits draußen im Korridor. Mit wenigen Schritten stand ich vor dem Eingang zu Kummerogs Bleibe.
    „Öffne!" wies ich den Automaten an.
    Die Tür glitt zur Seite, und ich trat ein. Wenigstens wollte ich das tun. Ein Schatten raste auf mich zu.
    Geistesgegenwärtig ließ ich mich fallen.
    Etwas flog über mich hinweg und prallte gegen die Korridorwand. Es schepperte metallisch und stürzte zu Boden, wo es liegenblieb.
    „Was machst du da?" fuhr ich Kummerog von unten herauf an. „Bist du übergeschnappt?"
    Er saß auf den Trümmern eines Roboters und starrte mich stumm an. Seine Hände von der Größe terranischer Kehrschaufeln wühlten in dem Haufen aus Metall und Kunststoff.
    „Bestimmt hat dieser Engereg sie uns auf den Hals gehetzt", zischte er. „Robotische Spione. Wie einfallslos."
    Er erhob sich und versetzte dem Schrotthaufen einen Tritt. Anklagend deutete er auf den feudalen Sessel aus dunkelrotem Samt oder besser auf das, was von ihm übriggeblieben war.
    „Die Einrichtung ist unbrauchbar, das Material zu weich. Wie soll ich darin sitzen, ohne befürchten zu müssen, daß der Sessel zu einer Falle für mich wird!"
    Es klang, als verspüre der Fremde wieder diese Angst, die ich schon einmal bei ihm beobachtet hatte.
    Ich versuchte seine Empfindungen zu erahnen. Er merkte es und hatte sich sofort besser unter Kontrolle.
    „Zwei zerstörte Servos, ein kaputter Sessel und ein demolierter Getränkeautomat", zog ich die Bilanz.
    „Wieso bist du nicht gleich in der GORDIGAL geblieben? Dort hast du die Kontrolle über alle Systeme."
    „Ich will diesen Kerl sehen. Du wirst ihn rufen."
    „Das Sicherheitssystem hat ihn bereits informiert."
    Ich trat zur Seite und machte den Kegelrobotern Platz, die hereinschwebten und anfingen, den Schrott und die Trümmer der Möbel aufzusammeln. Mehrere Dutzend Tentakel schlangen sich um die Einzelteile und hoben das Zeug auf. Gleichzeitig führten Sensoren eine Bestandsaufnahme durch und ermittelten den genauen Schaden.
    Kummerog zog sich zur gegenüberliegenden Seite der Suite
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