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180 - Die Enkel der Astronauten

180 - Die Enkel der Astronauten

Titel: 180 - Die Enkel der Astronauten
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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Menschen hatten es geschafft: Red Toad war verloren!
    ***
    Blackwood River, November 2522
    Sweet Charley drückte Matt den Kombacter in die Hand.
    »Je weniger du dich wehrst, desto schmerzloser wird dein Tod sein«, flüsterte er. Dann huschte er zum Gatter, drückte es von außen zu und schob den Riegel vor.
    Matthew Drax’ Rechte schloss sich um den Stiel des Kombacters. Er konnte sein Glück kaum fassen.
    Von den Rängen wurden Anfeuerungsrufe laut.
    Chorgesänge erhoben sich, die den Namen der Telepathin feierten. Die warf sich das Netz über die rechte, legte den Speer auf die linke Schulter und schritt entlang der Felsenwand um die Arena herum. Keinen Augenblick ließ sie den blonden Mann aus den Augen.
    Die rötliche Mammutkröte hüpfte hinter ihr her. Fast bei jedem Schritt wandte die Warwouman den Kopf nach ihr um und stieß zischende und krächzende Laute aus.
    Drax ging in die Mitte des Steinkreises. Dort blieb er stehen und verfolgte jede Bewegung seiner Gegnerinnen mit den Blicken. Er dachte an das Schwert in seiner Linken und fantasierte Bilder, in denen er die Kröte und die Frau damit angriff. Auf diese Weise versuchte er die wahre Funktion des Kombacters vor der Telepathin zu verbergen. Mit dem Daumen ertastete er aber bereits die leichte Erhöhung am Stiel der exotischen Waffe. Mit einem Doppeldruck auf sie konnte man den Teleskopgriff ausfahren und das Gerät aktivieren. Doch der Mann aus der Vergangenheit hielt sich zurück; er war entschlossen, der Tochter der Großen Marsha die Initiative zu überlassen.
    Die Kröte griff so schnell an, dass er fast zu spät reagierte. Sie sprang zweimal – einmal kurz, einmal lang – und fiel auf ihn wie der Schatten einer Wolke.
    Reflexartig riss er das Schwert hoch und erwischte sie am Schenkel. Das Biest stieß ein heiseres Quäken aus.
    Nebeneinander stürzten Mann und Tier in den Staub.
    Die Menge auf den Felsen grölte, Applaus erhob sich.
    Sofort war Drax wieder auf den Beinen. Sein Blick flog zwischen der Kröte und Blackdawn hin und her. Die Telepathin stand breitbeinig und schwang das Netz über ihrem Kopf. Die Kröte kroch auf ihn zu; sie zog das linke Bein hinter sich her. Drei oder vier Schritte trennten Tier und Mann, zwanzig Schritte etwa war die Warwouman entfernt. Matt versuchte alles im Auge zu behalten – die Kröte, ihre Hinterläufe, die Frau, das wirbelnde Netz über ihrem Kopf, den Speer in ihrer Linken – und drückte zugleich auf die Wölbung am Stiel des Kombacters, zwei Mal.
    An die Zunge des Biestes hatte er nicht gedacht.
    Peitschengleich zischte sie ihm entgegen, schlang sich um seinen Hals, riss ihn von den Beinen. Ein Schatten flog heran, Drax rollte zur Seite. Vibrierend ragte rechts von ihm ein Speerschaft aus dem Boden. Links gähnte der Rachen der Kröte – Matthew Drax stieß das Schwert so tief hinein, wie er konnte.
    Die Zuschauer schrien wütend auf, als das Tier zuckend verendete. Drax richtete sich auf. Mit der Rechten zerrte er sich den erschlafften Zungenmuskel vom Hals, seine Linke umklammerte den ausgefahrenen Kombacter. Bloß nicht loslassen , dachte er im Rhythmus seines rasenden Herzschlags, bloß nicht loslassen.
    Etwas schlug ihm auf Kopf und Schulter, riss ihn erneut in den Staub. Die Menge grölte, jubelte, applaudierte.
    Die Große Marsha war aufgesprungen und umklammerte ihr goldenes Kreuz. Matt registrierte es aus den Augenwinkeln, und zugleich begriff er, dass er mit Kopf und linker Schulter im Netz seiner Gegnerin hing. Er richtete sich auf, schaffte es aber nur auf die Knie. Mit aufreizend langsamen Schritten kam Blackdawn auf ihn zu.
    Er versuchte sich aus dem Netz zu befreien, schielte zugleich nach dem Schwert – es ragte aus dem blutenden Rachen der toten Kröte. Er bekam die Schulter frei, und jetzt erst merkte er, dass er den Kombacter verloren hatte. Ein Eiszapfen bohrte sich in sein Hirn.
    Blackdawn packte ihren Speer, riss ihn aus dem Boden, hob ihn über den Kopf und kam bis auf vier Schritte auf Matthew Drax zu. »Töte ihn!«, schrie der Chor der Zuschauer. »Weg mit ihm!« Sie hob den Speer – und stutzte. Vor ihren Füßen lag der Kombacter. Der vermeintliche schwarze Prügel war plötzlich mehr als doppelt so lang, und das erregte ihre Aufmerksamkeit.
    Sie ließ den Speer sinken, bückte sich nach dem Stab, betrachtete ihn von allen Seiten und fummelte daran herum.
    Ein weißer Blitz zuckte aus der spindelförmigen Spitze, und von einem Augenblick zum anderen stand die wilde
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