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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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nicht unbedingt warm essen und entschied sich für einen Bayrischen Wurstsalat mit einer Scheibe Brot. Ein Bier trank er auch, und nach dem ersten Schluck streckte er die Beine aus, um sich von der Sonne bescheinen zu lassen.
    Harry war nicht der einzige Gast im Biergarten. Es gab noch andere Leute, die es sich gut gehen ließen, und Harry fragte sich, ob sie zur Hochzeitsgesellschaft gehörten oder nur einfach Hotelgäste waren. Die flotte und auch sehr freundliche Bedienung brachte auch bald sein Essen, und schon bei den ersten Bissen ging in Harrys Gesicht die Sonne auf.
    Ja, das war sehr lecker. Frisch gemacht, einfach wunderbar. Da konnte man nur zufrieden sein.
    »Na, dir schmeckt es aber. Deshalb guten Appetit.«
    Harry schaute hoch. Er hätte gelacht, doch sein Mund war voll, er musste erst schlucken, dann sprang er auf und umarmte Dirk Rossmann, den Bräutigam.
    »Na, alles klar?«
    »Darf ich mich setzen?«
    »Bitte. Aber hast du denn Zeit?«
    »Klar. Es sind ja noch einige Stunden bis zur Hochzeit. Da werden noch mehr Gäste eintrudeln, die allerdings alle zu Marias Seite gehören. Bei mir ist es da ziemlich düster.«
    »Macht es dir was aus?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Sehr gut. Freust du dich denn?«
    Harry hatte eine spontane Antwort erwartet, die er allerdings nicht erhielt. Dirk Rossmanns Mund blieb geschlossen, er ließ seinen Kollegen auch erst essen, der ihn schließlich fragte: »Hast du meine Frage nicht gehört?«
    »Doch.«
    »Und?«
    Dirk ließ sich nach hinten sinken. Er schaute auf die Unterseite des aufgespannten Sonnenschirms und schien nach einer Antwort zu suchen, was Harry Stahl wunderte.
    Der Agent aß und sah, dass sein Gegenüber schon einen innerlichen Kampf ausfocht.
    »Was ist denn, Dirk?«
    »Tja, ich weiß nicht, was ich dir antworten soll.«
    »Sag nur.« Harry ließ sein Besteck sinken. »Ist die große Euphorie schon vorbei?«
    »Euphorie schon, aber nicht unbedingt groß.« Er streckte sich und nickte. »Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du hier bist, Harry. Ich stehe sonst auf verlorenem Posten.«
    »Sag nur. Geht es dir um die Verwandten deiner Frau?«
    »Nein.« Dirk beugte sich vor. »Es geht um Maria selbst. Das ist es.«
    »Um Maria? Habe ich das richtig gehört?«
    »Ja.«
    Harry ließ erst mal seinen Salat stehen. Er ahnte, dass Dirk große Probleme hatte. So wie er sah wirklich kein fröhlicher Bräutigam aus. »Willst du mir nicht sagen, was passiert ist?«
    »Dir schon.«
    »Das hört sich aber seltsam an.«
    »Hier ist alles seltsam, denke ich.«
    »Dann lass mal hören.«
    »Genau. Es passierte in der letzten Nacht. Da habe ich eine neue Seite an meiner Braut kennengelernt.« Dirk senkte seine Stimme. »Sie schlafwandelt.«
    »Ach? Und das hat dich so geschockt?«
    »Nein, Harry, das nicht. Mich hat geschockt, wohin sie gegangen ist.«
    »Und wohin war das?«
    »Auf den Friedhof hinter der Kirche. Ja, da habe ich sie gefunden.«
    Harry sagte erst mal nichts. Er musste nachdenken und er wollte seinen jungen Kollegen auch nicht schocken. Nach einigen Sekunden nahm er das Gespräch wieder auf.
    »Du hast gesagt, dass du sie auf dem Friedhof gefunden hast. Das stimmt so – oder?«
    »Ja.«
    »Hat sie da gewartet?«
    »Ich weiß es nicht. Sie stand wie abwesend zwischen den Gräbern und schaute ins Leere.«
    »Und was hast du gemacht?«
    »Ich habe sie zurück ins Zimmer bringen können. Dabei bin ich sehr behutsam gewesen.«
    »War sie denn wach?«
    »Ja, kann sein. Nicht so wirklich, wenn du verstehst.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Und was habt ihr danach getan? Im Zimmer, meine ich.«
    »Da legten wir uns hin.«
    »Sehr gut.«
    »Nein«, schnappte Dirk, »das ist nicht sehr gut gewesen, wenn ich ehrlich bin.«
    »Warum das nicht?«
    Dirk Rossmann antwortete nicht sofort auf die Frage. Er überlegte erst und gab dann eine ausweichende Antwort.
    »Deshalb bin ich ja so froh, dass du hier bist, Harry. Das kann in dein Gebiet fallen.«
    »Hm …«
    »Skeptisch, Harry?«
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    »Dann will ich dir etwas erzählen, aber halte mich nicht für verrückt, bitte.«
    »Nein, nein, leg schon los.«
    Und er legte los. Dirk Rossmann nahm kein Blatt vor den Mund. Er sagte das, was gesagt werden musste. Harry konnte nur zuhören, und seine Augen weiteten sich leicht, als er hörte, was man ihm da sagte. Für Dirk war es eine schlimme Wahrheit, die ihn jetzt noch schmerzte. Es wusste nicht, ob er noch richtig im Kopf war oder
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