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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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für dich wird es auch Zeit.«
    »Ja, ja, das ziehe ich schon durch.«
    Beide verabschiedeten sich von Harry. Dirk recht locker und keinesfalls geschauspielert. Auch Maria versuchte es, aber sie schaffte es nicht, Harry Stahl normal und offen in die Augen zu sehen. Sie wich seinem Blick aus.
    Die beiden gingen ins Hotel, und Harry Stahl ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Vor ihm stand noch der Salat. Er hatte ihm geschmeckt und würde ihm wieder schmecken. Trotz allem sollte man sein leibliches Wohl nicht aus den Augen lassen.
    Harry leerte den Teller bis auf die letzte Wurstscheibe. Dann winkte er die Bedienung herbei, zahlte und erhob sich von seinem Holzstuhl. Bis die Hochzeit begann, dauerte es noch. Harry konnte auf sein Zimmer gehen, aber es gab noch eine zweite Alternative. Er wollte sich mal den Friedhof näher anschauen. Dass er dort die Lösung des Problems finden würde, glaubte er zwar nicht, aber manch ein Friedhof verbarg auch ein Geheimnis, und vielleicht war das auch hier der Fall.
    Und so machte sich Harry auf den Weg, um zwischen den Gräbern einen Spaziergang zu machen. Ob der ihm etwas einbrachte, stand auf einem anderen Blatt …
    ***
    Im Hochsommer wäre es heiß gewesen, doch jetzt im Herbst hatte die Sonne nicht mehr ihre geballte Kraft. Sie stand zwar am Himmel und schickte ihre Strahlen auf die Erde nieder, aber die große Hitze brachte sie nicht.
    Das merkte auch Harry Stahl, der den Friedhof betreten hatte und nun auf einer Bank saß, die so stand, dass sein Blick nach unten auf den Bodensee fiel.
    Das Gelände fiel sanft ab. Der Ort, in dem sich Harry befand, breitete sich bis zum See hin aus, und das war von seinem Platz ebenfalls zu sehen, denn er konnte auf die sauberen Dächer der Häuser schauen und weiter entfernt auf das Wasser, wo immer mehr Segelboote ihre Kreise zogen.
    Ein friedliches Bild. Man konnte sich kaum vorstellen, dass es durch etwas Grauenhaftes gestört werden könnte. Harry Stahl genoss die Ruhe. Er genoss auch die Gerüche, die ihm der schwache Wind brachte.
    Gerüche?
    Harry zog die Nase hoch. Er fing an zu schnüffeln und hatte das Gefühl, dass es keine Gerüche oder Düfte mehr waren, sondern schon ein Gestank, der da über die Gräber wehte.
    Harry spannte sich. Er suchte die Umgebung ab.
    Wenn es diesen Gestank gab, dann musste es dafür auch eine Ursache geben, und die wollte er finden. Es hätte ihn nicht weiter gestört, wenn es sich um einen normalen Geruch gehandelt hätte, aber das traf nicht zu. Dieser Geruch war erdig, er passte auf den Friedhof, aber er war zugleich faulig, als wäre Fleisch dabei, allmählich zu zerfallen und zu verfaulen.
    Mit Harrys Entspannung war es dahin. Er saß jetzt steif auf der Bank, bewegte seinen Kopf und versuchte, die Quelle des Gestanks zu finden. Er stand auch auf, schnüffelte und schaute dann nach rechts, wo es einen schmalen Bau gab, der durchaus eine Leichenhalle hätte sein können. Kam der Gestank von dort, weil man einen Toten in der Halle vergessen hatte und der jetzt vor sich hin verweste?
    Harry wusste es nicht. Aber er wollte es herausfinden und machte sich auf den Weg.
    Harry Stahl achtete auf sein Gefühl. Oder mehr auf seine innere Stimme. Er hielt den Kollegen Dirk Rossmann nicht für einen Spinner, der sich irgendetwas zusammenreimte, um sich interessant zu machen. Dahinter steckte schon mehr, auch wenn es sich unglaubwürdig anhörte. Aber in seinem Job musste man beim Denken wirklich Grenzen überschreiten, was nicht einfach war und was er sich zu Beginn seiner Tätigkeit auch nicht hatte vorstellen können.
    Das hatte sich im Laufe der Zeit geändert. Harry wusste jetzt, dass es Dinge gab, die im Verborgenen blühten und für Menschen lebensgefährlich waren. Oft genug hatte er das erleben müssen, und er war mittlerweile davon überzeugt, dass ihn das Schicksal an eine bestimmte Stelle des Lebens gestellt hatte.
    Egal, wie sich noch alles entwickelte. Er hatte nie daran gedacht, aufzugeben. Das gleiche galt auch für seine Partnerin Dagmar Hansen, eine Psychonautin. Ihre Vorfahren waren ein Volk gewesen, das noch das dritte Auge besaß. Ein Zeichen, das sich auf der Stirn abmalte und das sich bei Dagmar nur noch selten zeigte, was ihr auch sehr recht war. Sie hatte mal zu ihrem Freund gesagt, da hätten sich zwei gesucht und gefunden. Irgendwie stimmte das auch. Beide waren in gewisser Hinsicht Außenseiter.
    Harry Stahl hätte den Blick genießen können. Der See lag wie auf dem
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