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1793 - Das Omen aus der Hölle

1793 - Das Omen aus der Hölle

Titel: 1793 - Das Omen aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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noch lebte, denn atmen hatte ich ihn nicht gehört. Jetzt, da er von seinen Fesseln befreit vor mir lag, senkte ich mein Ohr über seinen Mund und horchte nach dem Atem.
    Sekunden vergingen, dann hatte ich Klarheit. Ja, er atmete noch. Allerdings nur sehr schwach.
    Suko hatte den anderen Mann aus dem Baum geholt. Der lag jetzt ebenfalls am Boden, und als Suko sich aufrichtete und mir sein Gesicht zudrehte, da schüttelte er den Kopf.
    »Tot?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Seinen Atem hab ich nicht spüren können, dafür aber einen minimalen Herzschlag. Da könnte es Hoffnung geben.«
    »Ohne Arzt?«
    »Wir können keinen herzaubern.«
    Das Schicksal der beiden Männer mussten wir erst mal hinten anstellen. Bei der nächsten Begegnung würden wir uns gegen die Angriffe der Engelseite wehren müssen.
    »Hast du den riesigen Körper gesehen«, fragte Suko, »dieses gewaltige Skelett?«
    »Ja. Und jetzt weiß ich auch, wozu der Kopf gehört.«
    »Aber wer hat ihn vom Rumpf getrennt? Das ist die Frage.«
    Da waren wir uns einig, und wir gingen davon aus, dass es in der Nähe noch jemanden gab, der diesen Engeln nicht eben freundlich gesinnt war. Aber wer? Wir hatten keine Ahnung und wollten uns auch nicht darauf verlassen und weiterhin unseren Weg gehen.
    Die beiden Männer mussten wir hier liegen lassen. Mitschleppen konnten wir sie nicht. Zudem glaubten wir nicht daran, dass man uns so einfach laufen lassen würde.
    Suko war wieder fit und rückte mit einem Vorschlag raus. »Ich habe ja nichts gegen Zeitreisen, ich möchte nur gern wissen, wie ich wieder zurück in meine Zeit kann.«
    »Keine Ahnung.«
    »Ach, ich dachte du stimmst für den Schädel.«
    Ich musste lachen. »Ja, das ist meine Alternative. Aber ich weiß nicht, ob man das zulässt.«
    »Wir sollten es versuchen.« Suko warf den beiden Männern einen Blick zu. »Was machen wir mit ihnen?«
    »Wir müssen sie hier zurücklassen, erst mal nachschauen, ob wir einen Weg finden. Vielleicht können wir dann noch mal zurück, um die Dinge zu verändern.«
    »Wie du meinst.«
    Ich war ja froh, dass Suko und ich wieder zusammen waren, aber das Härteste stand uns noch bevor. Ich konnte nicht glauben, dass man es uns so einfach machen würde.
    Bevor wir gingen, warfen wir einen letzten Blick in die Runde. Da gab es nichts zu sehen, was uns hätte gefährlich werden können. In dieser Welt herrschte eine nahezu gespenstische Stille.
    Aus dem kleinen Wald drohte uns keine Gefahr. Wir konnten ihn normal passieren, und danach hatten wir wieder einen freien Blick. Sogar den Schädel sahen wir in der Ferne, und bei diesem Anblick mussten wir einfach über ihn reden.
    »Diese Gestalt ist ein Fremdling. Aber sie hat sich eine Verbindung zur Gegenwart geschaffen, und deshalb müssen wir mit ihr rechnen.«
    »Aber wir wissen noch immer nicht, wer dahintersteckt oder die Fäden zieht.«
    »Die Hölle.«
    Suko verzog die Lippen. »Das ist mir zu vage.«
    »Wir haben ansonsten keinen gesehen, der hier das große Sagen hat, Suko. Deshalb müssen wir weitersuchen oder eben wieder abtauchen.«
    »Letzteres wäre besser.«
    »Wenn man uns lässt.«
    Der Schädel lockte. Er war auch groß genug, um aus allen möglichen Winkeln gesehen zu werden. Wie ein Omen aus der Hölle stand er auf dem Boden.
    Die seltsamen Engel sahen wir nicht. Allerdings glaubten wir auch nicht, dass sie die Flucht angetreten hatten. Sie würden eine günstige Gelegenheit suchen, um sich zu rächen.
    Und sie waren schneller als wir. Geistwesen, gemischt mit stofflichen Körpern. Engel, die verstorben waren, die hier eine Heimat gefunden hatten.
    Ebenso wie der Schädel. Der war ein Phänomen, denn er war in zwei Zeitzonen beheimatet. Deshalb hatten wir ja die Hoffnung, dass wir von einer Zone in die andere wechseln konnten.
    Suko war jemand, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ. In diesem Fall allerdings hatte er seine Probleme. Er konnte nicht fassen, dass die Engel aufgegeben hatten. Immer wieder suchte er mit Argusaugen die Umgebung ab.
    »Nichts zu sehen«, murmelte er.
    »Vielleicht kommen sie noch.«
    »Würde mich sogar freuen.«
    Ich hielt mich zurück. Suko konnte ich verstehen. Er hatte noch eine Rechnung mit ihnen offen.
    Je näher wir an den Schädel herankamen, umso gespannter wurden wir.
    Es tat sich nichts. Es blieb ruhig.
    Es gab keine Gestalt, die uns verfolgt hätte. Und wir erreichten tatsächlich den Riesenschädel, ohne dass etwas passiert wäre. Die Grigori wollten
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