Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1793 - Das Omen aus der Hölle

1793 - Das Omen aus der Hölle

Titel: 1793 - Das Omen aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als hohes Zirpen oder Kreischen. Es war kein Balsam für meine Ohren. Ich erlebte es als ein stetiges Hin und Her, wie ein besonderes Frage- und Antwortspiel.
    Sie meinten immer mich. Das gaben sie durch Gesten zu verstehen, und ich wartete nur noch darauf, dass sie zu mir kamen und mich mitnahmen.
    Das taten sie nicht.
    Und da war ich es leid. Ich hatte keine Lust mehr, auf sie zu warten. Ich wollte die Initiative übernehmen. Ich war gespannt, wie sie reagierten, wenn ich in ihre Nähe kam.
    Wohl war mir bei meinem Plan nicht. Doch ein Zurück gab es für mich auch nicht …
    ***
    Ich konnte nicht auf dem direkten Weg auf sie zugehen, denn zwischen uns lag das große Skelett. Ich hätte es überklettern müssen, und das wollte ich nicht. Bei dieser Aktion wären unter Umständen die Knochen zerbrochen.
    So musste ich einen kleinen Bogen schlagen und dort entlang gehen, wo sich der Kopf befunden hatte.
    Und die seltsamen Engel?
    Sie taten nichts. Sie warteten nur ab. Sie kamen mir leicht hypnotisiert vor, als ich auf sie zuging. Ihre Blicke hatten sie auf mich gerichtet und waren dabei auf eine Stelle konzentriert. Sie starrten dorthin, wo sich mein Kreuz befand, und ich sah jetzt, da ich näher an sie herangekommen war, dass sie runde und blasse Augen hatten.
    Und dann wichen sie zurück.
    Es war schon ungewöhnlich. Je näher ich ihnen kam, umso weiter glitten sie von mir weg. Sie wollten nicht, dass ich ihnen zu nahe kam. Anders wäre es sicher gewesen, wenn ich das Kreuz abgelegt hätte. Daran dachte ich nicht mal im Traum.
    Dann griff ich zu.
    Ich hatte durch nichts meine Attacke angekündigt, und da konnte ich auch Gestalten wie sie überraschen. Ich wollte wissen, ob sie wirklich feinstofflich waren oder nicht.
    Sie waren es nicht.
    Ich bekam einen der Engel zu fassen. Meine Finger hatten sich um seinen Hals gelegt, da spürte ich zwar einen konkreten und auch etwas harten Widerstand, aber ich hatte eher den Eindruck, als würden meine Finger etwas Fettiges zusammendrücken. Mit der anderen Hand fasste ich nach und bekam die Schultern zu fassen, sodass ich die Gestalt jetzt im Griff hatte.
    Ich hörte die Schreie. Es waren Schreie, die wie Blitze durch meinen Kopf rasten. Sie hatten mit den normalen menschlichen nichts zu tun. Ich ließ die Gestalt nicht los und zog sie an mich.
    Da explodierte sie.
    Sie war mit dem Kreuz in Kontakt gekommen, was ich bewusst so gehalten hatte. Das Zusammentreffen war wie Feuer und Wasser gewesen. Da gab es kein Pardon.
    Das Kreuz hatte sein Licht abgegeben. Es war zu einem strahlenden Stern geworden, und dieser Stern hatte die Gestalt verglüht. Ich sah hin und packte ins Leere, denn es gab den Engel nicht mehr.
    Er war ein Feind gewesen, und genau das hatte mein Kreuz bemerkt. Es war eben sensibel.
    Ich fühlte mich trotzdem nicht besser, denn ich hatte nicht viel erreicht. Die anderen Gestalten waren nicht geflohen, sie hatten sich nur weiter zurückgezogen und machten auf mich den Eindruck, als würden sie auf eine Chance lauern.
    Sollten sie. Ich nahm mir vor, mich nicht mehr um sie zu kümmern. Es gab für mich andere Dinge, die wichtiger waren. Ich musste herausfinden, wo Suko sich aufhielt. Ich glaubte nicht daran, dass man ihn getötet hatte, aber ganz sicher war ich mir auch nicht. Und deshalb hielt mich auch nichts mehr an diesem Ort.
    Vor dem Wald hatte ich Suko nicht gesehen. Ob er in ihm steckte, wusste ich auch nicht. Also gab es nur eine Möglichkeit, ich musste um ihn herum und an der Rückseite nachschauen. Durch den Wald gehen wollte ich nicht, und so führte mein Weg um die Bäume herum. Bisher hatte ich noch nicht sehen können, was sich dahinter verbarg.
    Ich lief schneller. Es war durchaus möglich, dass man mich verfolgte. Aber das trat nicht ein. Zum Glück war der Wald nicht zu groß. Mit ein paar Schritten war ich an ihm vorbei gegangen, erreichte die Rückseite – und blieb stehen.
    Es gab keinen Wald mehr. Es gab auch keine Hütte, aber es gab noch einige wenige Bäume, die recht nahe zusammenstanden, aber nicht so nahe, als dass sie sich hätten berühren können mit ihren ausladenden Zweigen.
    Drei Bäume und …
    Ich hielt den Atem an, als mein Blick den mittleren der Bäume traf. An seinen Stamm war ein Mann gefesselt worden, und den kannte ich gut.
    Es war Suko!
    ***
    Für einen Moment war ich sprachlos. Ich konnte auch nicht viel denken, aber ich hörte gut, denn Suko hatte mich auch gesehen, und er meldete sich bei mir.
    »Es wurde auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher