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1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Millisekunde zu Millisekunde.
    Und dann ...
    Eines Tages ...
    Wenn die Watte ihre Konsistenz verliert.
    Du hast darauf gewartet, weil du gar nichts anderes tun konntest. Und als es dann passierte, hast du einen Augenblick gebraucht. Mit dir erwachten die Operas, 33 Stück waren es, ebenso in die Watte gebettet wie du selbst, und trotz ihrer positronischen Gehirne waren sie langsamer als du.
    Eine Sekunde, genügt dir das? Eine Sekunde hat tausend Millisekunden. Tausendmal überlegen führt zum Ziel.
    Du brauchst nicht einmal die Hälfte dessen, um den ersten Opera zu zerstören. Läßt einfach eine Faust in seinem mechanischen Inneren detonieren. Zerreißt ihn, bevor er denken kann.
    Der nächste, und noch einer, und du bemerkst, daß du in der Watte deine Kräfte keineswegs verloren hast. Vielleicht bist du sogar stärker geworden. Weil du so lange warten mußtest. Mit all dem aufgestauten, ungeheuren inneren Haß wendest du dich gegen das, was dir die Existenz zur Hölle gemacht hat.
    Und da sind andere Wesen. Sind sie es, die dich aufgeweckt haben?
    „Seid ihr es?"
    Rufen, aber keiner hört.
    Du überlegst, ob du sie zerstören sollst. Tausend Millisekunden, tausend Gedankengänge.
    Bevor die Überlegung ans Ende gelangt ist, tötest du die ersten, und du benötigst dazu nicht einmal deine ganze Kraft. Lächerlich! Es kostet dich einen Gedanken oder zwei, wenn du ein Leben beendest.
    Tausend Millisekunden, nun zu Ende. Dann entscheidest du, abzuwarten. Die Entscheidung kostet dich viel, weil du gerne weiter töten würdest.
    Waren es wirklich tausend Jahre? Zweitausend? Oder nur ein Tag? Bevor du Fehler begehst, mußt du sehr viel lernen. Du mußt wissen, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Informationen sind wichtiger als der Rausch, der sich aus deinem Innersten Bahn brechen möchte.
    Verächtlich betrachtest du den Widerstand der anderen. Sie sind viele, aber sie sind nicht sehr stark.
    Das Spektrum ...ist wieder da. Du gehst mit einem einzigen Schritt, bist schon verschwunden.
    Tage und Wochen vergehen.
    Sie sprechen laut deinen Namen. Deinen wahren Namen nicht, wahrscheinlich besitzt du nicht mal einen, aber sie wissen, wie dich Endredde nennt: Tréogen. Das ist ein Name, der dir gefallen könnte. Besonders jetzt, da er mit so viel Respekt ausgesprochen wird. Oft genug hast du es belauscht: wenn die Fremden flüstern, weil sie dich nicht rufen wollen. Den Alptraum, von dem sie nicht wissen können, ob er in der Nähe ist.
    Du beobachtest. Du begreifst sehr viel. Zweitausend Jahre sind vergangen, und es war eine entscheidende Zeit, weil so viel geschehen ist.
    Endredde hat dich überlistet. Du hast gefürchtet, daß er deine Artgenossen vor der Zeit bemerken könnte. Viele hundert böse Träume, viele kleine Tréogens. Und dann, bevor das große Experiment vollendet war, muß Endredde verschwunden sein.
    Seither herrscht Stille in den Levels. All die Anlagen, die deine Erwecker heute mit Namen wie RAILWAY STATION oder NETWORK belegen, kennst du gut. Aber sie geben dir keine Auskunft, was geschehen ist.
    Sie sind Maschinen. Sie haben sogar den Weg nach Nundor und nach Zeytter vergessen.
    Doch die Galaktiker - oder die Terraner, wie immer sie sich nennen - sind auf dem besten Wege.
    Wenn du Glück hast, werden sie dir helfen.
    Endredde muß ins Leben zurück. Sonst werden die, die du beschützen wolltest, niemals erwachen. Und dann, mächtiger Tréogen, dann bleibst du für immer allein.
     
    *
     
    Eine Stunde zuvor Rhodan behielt immer das Ganze im Auge, und dieses Ganze erweckte einen höchst verwirrenden Eindruck.
    Vor einiger Zeit waren sie mit der BASIS in Endreddes Bezirk vorgedrungen. Sie hatten bei Level 12 Position bezogen, über dem Riesenplaneten Mollen. Sinn der Aktion war es, dreißig Millionen Galaktiker zu befreien, die im Bezirk festsaßen. Allein mit der BASIS war das unmöglich. Sie verfügten nicht über die erforderliche Transportkapazität. Und die Betroffenen dachten gar nicht daran, an ihrer Rettung mitzuwirken, denn sie wurden von einem suggestiven Einfluß gezwungen, unablässig sinnlose Reparaturarbeiten zu leisten.
    Hinzu kam der vermißte Reginald Bull mit vier Gefährten; spurlos verschwunden auf Nundor, auf dem Wunderkerzenkontinent. Nundor wurde auch „der brennende Mond" genannt, er umkreiste als Level 13 den Riesenplaneten Mollen.
    Seinen ältesten Freund hätte Rhodan niemals im Stich gelassen. Es gab also gute Gründe, weiterhin den Standort in Endreddes Bezirk zu
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