Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sonderbares."
    „Was ist es?"
    „Die Hamiller-Tube", antwortete Gorfner ausdruckslos. „Ich weiß, es kann eigentlich nicht sein. Aber die Tube ist verschwunden. Nachdem Voltago bei ihr war."
    „Was heißt das: verschwunden?"
    „Was ich sage." Die Miene des Technikers ließ keinen Zweifel daran, daß er Lugias Frage für überflüssig hielt. „Sie ist nicht mehr da. Sie ist weg. Das, was wir noch von ihr sehen können, ist lediglich eine Projektion."
    Die Kommandantin starrte unsicher auf die silberne Wand, die im Hintergrund der Zentrale aufragte. Lugia Scinagra saß eine Weile reglos. Sie fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen.
    In diesem Augenblick näherten sich zwei Arbeitsroboter. Als sie mit ihren Tentakeln Hamillers Front berührten, erlosch die Projektion.
    Es war unmöglich. Ein Gegenstand von dieser Größe konnte sich nicht aus eigener Kraft entfernen. Schon gar nicht unter den Augen der Besatzung, geräuschlos und völlig unbemerkt.
    Und doch war es ganz offensichtlich passiert.
    „Schon wieder diese durchgeknallte Tube. Dreimal verdammt!" Sie beugte sich nach vorn, stellte die Verbindung zur zentralen Schiffssyntronik her und sagte: „Scinagra spricht. Ich befehle Alarmzustand für die gesamte BASIS. Ausführung sofort. Verschlußzustand."
    Sie erwartete, im selben Moment Alarmsignale die Ruhe zerschneiden zu hören. Schotte hätten knallen, Sicherheitssysteme hätten sich aktivieren sollen. Statt dessen passierte gar nichts.
    Die Zentralsyntronik meldete: „Verschlußzustand kann derzeit nicht hergestellt werden."
    Sie wurde leichenblaß. Wenn sich im nächsten Augenblick ein Angriff ereignete, dann wären sie schutzlos. Was, wenn dieser Alptraum namens Tréogen dahintersteckte? Für sie, die als Kommandantin die Verantwortung trug, war das ein fürchterlicher Gedanke.
    „Aus welchem Grund?"
    „Grund kann nicht ermittelt werden. Diagnosesysteme werden extern blockiert."
    Lugia Scinagra wußte nicht, was mit „extern blockiert" gemeint war. Gab es jemanden, der von außen in die Schiffssysteme eingriff?
    Die Verbindung zur Syntronik stand noch. „Interkomanschluß zu Perry Rhodan", kommandierte sie.
    Sie wartete ein paar Sekunden, ohne daß etwas passierte. Komm schon. Stehst du unter der Dusche oder was?
    „Wurde der Anschluß hergestellt?"
    „Jawohl", antwortete der Syntron. „Das Rufzeichen wird jedoch nicht beantwortet."
    „Wo befindet sich Rhodan derzeit?"
    „In seiner Kabine."
    „Warum antwortet er dann nicht?"
    „Das kann ich nicht sagen. Die Kabine ist Privatbereich."
    Lugia Scinagra schluckte, dann holte sie tief Atem und fragte: „Was ist mit Myles Kantor?"
    „Befindet sich vermutlich in der Schlafphase", lautete die Antwort. „Kantor bat darum, wegen Übermüdung drei Stunden lang nicht geweckt zu werden."
    „Unverzüglich wecken. Anweisung ignorieren. - Okay, soweit ich weiß, hält sich Alaska Saedelaere ebenfalls wieder an Bord auf, korrekt? Verbindung herstellen!"
    Lugia nahm mit einem erleichterten Aufatmen zur Kenntnis, daß vor ihrem Platz ein kleiner Holowürfel hell wurde. Darin erschien der Kopf eines hageren Mannes, der über ein Armbandfunkgerät zu ihr sprach. Er hatte eine kleine, blutende Wunde an der Stirn, die sie sich nicht erklären konnte.
    „Hier Saedelaere. Was gibt es, Lugia?"
    Etwas an seiner Miene „warnte die Kommandantin, aber sie erkannte nicht gleich, was es war.
    „Hallo, Alaska. Endlich! Es gibt Schwierigkeiten. Die Hamiller-Tube ist verschwunden. Wir wissen nicht wohin. Ich habe soeben versucht, mit Perry Rhodan Kontakt aufzunehmen, aber aus seiner Kabine kommt keine Antwort mehr."
    „Das wäre auch schwer möglich. Ich befinde mich soeben in Perrys Kabine. Sie ist leer."
     
    2.
     
    Die Kerkerzeit, das war das schlimmste, was du je in deinem Leben ertragen hast. Tausend Jahre in Agonie, keine Bewegung. Höchstens um Millimeter hierhin, dorthin, nirgendwohin. Du wärst zweifellos gestorben, hättest du die eigenen Kräfte gegen dich selbst gerichtet. Aber nicht einmal das hat die fünfdimensionale Watte dir gestattet.
    Du wärst im Spektrum fortgeschwommen. Aber Endredde hat das Spektrum unterbrochen.
    Die Fäden, die dir geblieben sind, hatten nicht mehr die notwendige Dicke. Und wenn es in Jahrtausenden doch einmal den Fall gab, wenn ein Fächer von genügender Substanz dein Gefängnis traf, dann warst du nicht bereit.
    Leiden. Sterben im Kopf. Tausend Jahre, zweitausend. Im Kopf sind zweitausend Jahre eine Million. Denke von
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher