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1784 - Geisterauge

1784 - Geisterauge

Titel: 1784 - Geisterauge
Autoren: Jason Dark
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waren noch genügend Filme zurückgeblieben. Auch als DVD hatte Lady Sarah schon welche erworben, dann war sie umgebracht worden.
    »Gut, dann hätten wir das hinter uns.« Jane stand vor mir und lächelte mich an. »Ich bin froh, dass du mir dabei geholfen hast. Allein hätte ich ein schlechtes Gewissen bekommen.«
    »Das ist jetzt vorbei.«
    »Und ob.«
    Wir hatten unsere Getränke mit nach oben unter das Dach genommen. Ich goss den Rest des Wassers in ein Glas und leerte es dann mit einem Zug.
    »Ja, das war’s«, sagte ich.
    »Du willst wirklich schon fahren?« Jane hatte es gefragt und lächelte mich verführerisch an.
    Verdammt, ich hatte gewusst, dass so etwas folgen würde. Wir waren beide nicht aus Pappe, sondern normale Menschen mit allen Vor- und Nachteilen.
    »Eigentlich muss ich los. Morgen beginnt wieder ein harter Tag und ich...«
    »Was heißt denn schon eigentlich?« Jane kam auf mich zu – weit hatte sie es ja nicht – und schlang ihre Arme um meinen Nacken. »Wir haben ja noch die Nacht für uns, und morgen früh wecke ich dich, damit du pünktlich losfahren kannst.«
    Ich grinste breit. »Das würdest du für mich tun?«
    »Aber klar«, säuselte sie und drückte ihre Lippen gegen die meinen.
    Vorsätze sind da, um sie einzuhalten. So hätte ich reagieren müssen. Aber es gibt sie auch, um sie zu brechen.
    Jane Collins nestelte bereits an ihrer Kleidung. Die Knöpfe der dünnen Bluse öffnete sie mit ihren Fingern. Ihre Brüste wurden von einem hauchdünnen BH getragen. Durch den Stoff schimmerten die dunkleren Nippel, und ich wusste, dass ich mich bei diesem Anblick schon längst entschieden hatte. Da konnte ich einfach nicht zurück.
    Der Mann ist eben ein schwaches Wesen.
    Jane ließ sich in meine Arme sinken. Ich fing sie sicher auf und drehte sie etwas herum, um sie besser in meinen Armen liegen zu haben, dabei glitt mein Blick in eine andere Richtung. Ich schaute in das Fenster der Gaube.
    Zwei Gauben gab es auf dieser Seite. Auf der vorderen waren noch zwei schräge Dachfenster eingelassen worden. Aber die Fenster der Gauben gaben mehr frei, zum Beispiel einen besseren Blick hinauf aufs Dach.
    Und da stand jemand.
    Es war eine junge Frau!
    ***
    Das war der Moment, an dem das Schicksal wieder zuschlug und etwas Schönes kappte. Ich war längst nicht mehr so entspannt, sondern stand plötzlich starr.
    Das war auch Jane Collins aufgefallen. Sie gab ein unwohl klingendes Geräusch von sich und funkelte mich an.
    »Was ist los, John?«
    Ich lachte erst leise, dann sagte ich: »Da ist jemand.«
    »Bitte?«
    »Ja, Jane, ich habe jemanden gesehen.«
    »Toll. Und wo?«
    »Auf dem Dach.«
    Jetzt lachte sie leise. »Ein Spanner? Meinst du, dass die Typen bis auf die Dächer klettern?«
    »Ich würde sagen, dass es kein Spanner ist.«
    »Aha. Und wer ist es dann?«
    »Wenn ich mich nicht getäuscht habe, ist es eine junge Frau oder noch ein Kind.«
    Es war zu spüren, dass Jane Collins erschauderte. »Und das oder sie befindet sich auf dem Dach?«
    »Ja, das muss ich leider sagen. Du kannst mich auslachen, aber ich habe mich nicht geirrt.«
    »Okay, dann dreh mich mal so, dass ich auch schauen kann.«
    »Gern.«
    Gleich darauf schauten wir beide durch das Fenster der Gaube auf das dunkle Dach. Dort hatte ich die junge Frau stehen gesehen. Jetzt war sie verschwunden. Ausgerechnet. Jane würde sauer sein, und das zu Recht. Sie sagte nichts. Ich hörte sie schwer atmen und dann ganz harmlos fragen: »Sie stand vor dem Fenster, nicht?«
    »Ja, das war so.«
    »Und wo ist sie jetzt?«
    »Keine Ahnung.«
    O je, die Antwort hätte ich mir auch selbst geben können. Sie schüttelte den Kopf. »Da ist niemand, John.«
    »Ich habe diese Person gesehen, Jane. Sie stand auf dem Dach und schaute zu uns hin.«
    »Noch was?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich mal nachsehen.«
    »Tu das.«
    Jane ging zum Fenster. Es waren nur zwei Schritte. Sie öffnete es und beugte sich hinaus. Erst schaute sie nach rechts, dann drehte sie den Kopf nach links, und als sie das getan hatte, sah ich, dass sie zusammenzuckte.
    Sie fuhr wieder zu mir herum.
    Es war in unserer Umgebung nicht eben strahlend hell. Aber das Licht reichte schon noch aus, um Janes Gesichtsausdruck erkennen zu können. Sie machte nicht den Eindruck, als wollte sie mir an den Kragen.
    »Und?«, fragte ich.
    Jane nickte, was ihr bestimmt nicht leicht fiel. Auch das Lachen danach nicht.
    »Du hast recht John. Nicht weit entfernt steht eine junge Frau auf dem
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