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1783 - Das Versteck der Maschtaren

Titel: 1783 - Das Versteck der Maschtaren
Autoren: Unbekannt
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zweihundert Meter hohen Felskegel, der nur über einen schmalen und teilweise zerbröckelten Pfad zu besteigen war.
    Es war unschwer zu erkennen, daß die Anlage erst vor kurzem mit Strahlengeschützen beschossen und dabei teilweise eingeschmolzen worden war. Offenbar hatte sich hier eine Gruppe eingenistet, die mit einer anderen in Streit geraten und kurzerhand ausgelöscht worden war.
    Doch der Kampf war entschieden und vorbei. Somit konnten Gucky, der Plophoser und die rothaarige Terranerin davon ausgehen, daß es ein sicheres Versteck war, für das sich niemand mehr interessierte.
    Joamin Bellondo war ein schlanker, nicht besonders großer Plophoser. Er hatte ein schmales Gesicht, schwarzes Haar und dunkle Augen. Gucky hatte ihn als einen Mann kennengelernt, der nie viel redete.
    Sarah Mango lehnte an einer Säule und blickte auf das Land hinaus. Einige Roboter arbeiteten auf den Feldern vor der Stadt, doch sie beachtete sie nicht. Ihre Blicke gingen ins Leere.
    Sarah war eine Medizinerin von der Erde. Ihr kantiges, maskulin wirkendes Gesicht war von Trauer gezeichnet. Ihr rotes Haar trug sie sehr kurz, was ihren Kopf klein erscheinen und ihre Figur noch massiger als sonst wirken ließ. Sarah hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Reginald Bull, was sie von vielen Seiten zu hören bekam und was manchen veranlaßte, Witze zu reißen oder Andeutungen über verwandtschaftliche Beziehungen zu machen. Mango ging stets darüber hinweg und äußerte sich nicht dazu.
    „Wir können nicht ewig hierbleiben und Trübsal blasen", sagte der Mausbiber, der ebensolange schweigsam verharrt hatte wie die anderen. „Wir müssen nach vorne schauen und sehen, daß wir uns aus unserer Lage befreien - sonst erleiden wir das gleiche Schicksal wie unsere Freunde. Nur etwas später und auf eine andere Art."
    „Was hast du vor?" fragte Sarah, ohne aufzublicken.
    Sie verscheuchte einen grün und rot gestreiften, etwa fingerlangen Käfer, der sich auf ihre Schulter gesetzt hatte. Schwirrend flog er davon, um dann zurückzukehren und sich auf der Schulter von Joamin Bellondo niederzulassen.
    Der Raumfahrtingenieur blickte ihn neugierig an, schnippte ihn dann jedoch mit dem Finger fort.
    Diesmal ergriff das Insekt die Flucht und ließ sich nicht wieder blicken.
    „Wir haben alle gesehen, daß es in diesem Sonnensystem von Raumschiffen nur so wimmelt", stellte Gucky fest. Auffordernd blickte er Bellondo an, und er sprach erst weiter, als dieser mit einem Nicken zu verstehen gegeben hatte, daß er zuhörte. „Wo so viele Raumschiffe sind, gibt es auch genügend kleinere Einheiten, die für uns geeignet sind. Wir werden uns einen Raumer schnappen und damit fliehen."
    „Ich bin froh, wenn ich hier wegkomme", gestand Sarah. „Solange ich auf diesem Planeten bin, muß ich immerzu an die anderen denken, die weniger Glück hatten als wir."
    „Ich auch", sagte Joamin Bellondo.
    „Ich konnte nicht alle mitnehmen", versetzte Gucky traurig. „Dafür ging es zu schnell. Ich wollte, ich hätte mehr Zeit gehabt!"
    „Wir machen dir keinen Vorwurf", beeilte sich die Medizinerin zu sagen. „Im Gegenteil. Wir sind dir dankbar, daß du uns gerettet hast."
    „Aber was machen wir, wenn es uns nicht gelingt, ein Raumschiff zu kapern?" fragte Bellondo.
    „Dann haben wir noch eine zweite Chance", antwortete der Ilt. „Ich bin sicher, daß man unseren SOS-Ruf gehört hat und daß bald Hilfe kommt. Aber wir werden nicht untätig warten. Ich werde mich ein wenig umsehen, und wenn wir die Möglichkeit haben sollten, aus eigener Kraft zu verschwinden, dann werden wir sie nutzen."
    „Hast du dich schon mal ein bißchen umgehört?" fragte Sarah.
    Sie zeigte auf die Skyline der fernen Hauptstadt. Ein leichter Dunst lag über dem Land, so daß die Gebäude am Horizont nur in Umrissen zu erkennen waren.
    „Telepathisch, meine ich", ergänzte sie.
    „Habe ich", antwortete der Ilt. „Ich bin auf ein Gemisch von allen möglichen Hirdobaan-Völkern gestoßen, doch ich möchte euch nicht raten, euch außerhalb dieser Ruine blicken zu lassen. Da ihr Humanoide seid, wird man euch augenblicklich als Galaktiker identifizieren, und das dürfte nicht gut für euch sein. Ich dagegen kann in die Stadt gehen. Mich wird man nicht so ohne weiteres als Galaktiker erkennen, sondern für einen Angehörigen eines unbekannten Hirdobaan-Volkes halten."
    Er konnte sich einen leichten Seitenhieb nicht verkneifen, den er allerdings nicht ernst meinte.
    „Da könnt ihr mal sehen, was
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