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1782 - Der Feuer-Vampir

1782 - Der Feuer-Vampir

Titel: 1782 - Der Feuer-Vampir
Autoren: Jason Dark
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und sie in Brand setzte...
    ***
    Es war eine Sache weniger Augenblicke. Plötzlich war das Innere der Hütte zu einer feurigen Hölle geworden, denn der auf dem Boden liegende Körper brannte lichterloh. Die Männer sahen zu, dass sie das Haus so schnell wie möglich verließen. Hustend und keuchend taumelten sie ins Freie, um von dort aus das Geschehen weiter zu verfolgen.
    Auch Mircea schaute zu. Er hatte sich etwas zur Seite gestellt, um einen besseren Blickwinkel zu bekommen.
    Die Flammen hatten sich auf dem Boden ausgebreitet, und sie blieben auch recht flach, denn die feurigen Arme zuckten nicht großartig in die Höhe, es sah eher so aus, als wären sie zu Boden gedrückt worden.
    Der Vampir hatte keine Chance, dem Feuer zu entkommen. Er lag auf dem Rücken und blieb auch auf dem Rücken liegen. Die Fesseln ließen es nicht einmal zu, dass er sich auf die Seite drehte.
    Schrie er?
    Stumm war er nicht. Aber ob man die Laute als Schreie ansehen konnte, das wusste auch Mircea nicht. Er hatte eher das Gefühl, als würde der Brennende lachen. Einer, der sich über sein Schicksal, das zum Tod führen würde, amüsierte.
    Das war nicht normal. Auch bei einem Blutsauger nicht. So jedenfalls dachte Mircea. Irgendetwas stimmte da nicht. Niemand lachte auf diese Weise über sein eigenes Ende.
    Er wechselte den Blick und schaute hinüber zu den anderen Gaffern. Er wollte wissen, wie sie auf dieses Verhalten reagierten. Wohl anders als er. Das las er von ihren Gesichtern ab, die angespannt waren, und er hatte zudem den Eindruck, dass sich in ihre Augen ein leichter Glanz gestohlen hatte.
    Was würden die Flammen zurücklassen?
    Nur Asche? Oder ein Vampir-Skelett? Oder einfach nur einen verbrannten Körper?
    Ja, das war möglich. Mircea wäre es am liebsten gewesen, wenn von dem Blutsauger nur Asche zurückgeblieben wäre. Dann hätte er sich sicherer gefühlt.
    Der Körper loderte noch. Von den Füßen bis zum Kopf hin, an dem das Haar nicht mehr zu sehen war. Jetzt hätte auch der Kopf verbrennen müssen, der allerdings schien sich dagegen zu stemmen. Er wollte nicht verbrennen. Sein Körper schon. Das Feuer war so heiß, dass es selbst die Knochen verbrannte. Sie wurden förmlich weggeschmolzen. Da konnte man zuschauen, was die Zeugen auch taten.
    Die meisten waren zufrieden. Sie klatschten in die Hände. Dabei jubelten sie auch und tanzten auf der Stelle. Alle machten mit, bis auf einen.
    Mircea tat nichts, abgesehen davon, dass er zuschaute, wie der Blutsauger verbrannte. Es ging ihm nicht besonders gut. Er fühlte sich unwohl, denn er hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Was er hier erleben musste, das war nicht normal. Die Gestalt hätte schon längst Asche sein müssen.
    War sie aber nicht, wurde sie auch nicht. Das heißt, nicht alles von ihr, denn der Körper verging schon, nicht aber der Schädel. Dort war zwar die Haut geschmolzen, der Schädel aber war immer noch vorhanden und blieb auch bestehen.
    So sehr die Flammen ihn auch angriffen und um ihn herum ihre Tänze aufführten, sie schafften es nicht, diesen Kopf für immer zu zerstören. Er blieb als Skelett bestehen und sogar die Zähne waren zu sehen, einschließlich der beiden spitzen Bluthauer.
    Das sahen auch die anderen Zuschauer. Es mochte sein, dass sich der eine oder andere daran störte, aber viele waren es nicht. Keiner redete groß darüber. Es machte sich auch niemand Gedanken deswegen.
    Nur Mircea war es nicht geheuer. Er aber schwieg und schaute zu, wie die Flammen allmählich verloschen. Sie hatten ihre Pflicht erfüllt. Zumindest was den Körper anging. Den Kopf hatten sie nicht zerstören können. Nur der Körper war zu Asche geworden. Zu einem hellgrauen Mehl, das auf dem Boden liegen blieb.
    Es gab kein Feuer mehr, auch die letzten kleinen Flammen waren erloschen. Und es war wieder die Zeit, in der sich die Stille ausbreiten konnte.
    Sie hielt nicht lange an. Es musste raus. Alles, was sich bei den Zuschauern angesammelt hatte, bahnte sich jetzt freie Bahn. Und so fingen sie an zu schreien, zu jubeln und zu tanzen. Sie waren die Gewinner, sie hatten den Blutsauger verbrannt, und dass von ihm ein Schädel zurückgeblieben war, das störte sie nicht.
    Bevor sie die Hütte stürmen konnten, die selbst nicht verbrannt war, stellte sich Mircea ihnen in den Weg. Er hob beide Arme an, weil er Ruhe haben wollte, damit jeder seine Worte verstand.
    »Ja, wir haben ihn brennen sehen. Das war gut. Verstreut die Asche und betet, dass alles
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