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1782 - Der Feuer-Vampir

1782 - Der Feuer-Vampir

Titel: 1782 - Der Feuer-Vampir
Autoren: Jason Dark
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richtig gelaufen ist, denn seinen Kopf haben wir nicht verbrennen können, und das ist kein gutes Zeichen, muss ich euch ehrlich sagen.«
    »Was sollen wir denn noch tun?«, fragte jemand.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir können den Schädel zerschlagen!«, schlug ein anderer vor.
    »Ja, das ist gut.«
    »Sofort!«
    »Ich habe eine Stange.« Ein Mann löste sich vom Pulk. Er war recht klein, hinkte und wurde deshalb der Hinker genannt.
    Die Stange bestand aus einem harten Holz. Hin und wieder bekamen seine Tiere sie zu spüren, jetzt wollte er damit den Schädel zerhämmern. Er schaute Mircea an und wischte dabei unter seiner Nase entlang.
    »Und? Was sagst du dazu?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich wäre vorsichtig an deiner Stelle.«
    Der Hinker gab einen Laut von sich, der sich wie ein Grunzen anhörte.
    »Hast du Angst?«
    »Nein, ich bin nur vorsichtig.«
    »Das sagt man immer.«
    »Und den Rat gebe ich dir auch.«
    »Ach, halts Maul. Ich gehe jetzt hinein und werde meine Pflicht tun. Nichts soll von diesem verfluchten Ding zurückbleiben. Das werden wir schon sehen.«
    Der Hinker war immer jemand gewesen, der mehr im Hintergrund gestanden hatte. Hier hatte er die Möglichkeit, sich zu bewähren, und die wollte er auf keinen Fall verstreichen lassen.
    Mit festem Schritt ging er los und betrat das Haus. Den Knüppel hielt er mit beiden Händen fest. Er machte einen sehr entschlossenen Eindruck.
    Um die Asche kümmerte er sich nicht, für ihn war nur der Schädel wichtig. Er blieb von ihm stehen, bückte sich und schaute ihn sich genau an. Über seine Lippen huschte ein zufriedenes Grinsen. Er würde es allen zeigen.
    Und er musste sich nicht beeilen. In seinem Rücken bewegten sich die Zuschauer. Sie traten näher ans Haus heran. Der Hinker hörte sie flüstern, verstand aber nicht, was sie sagten.
    Er drehte sich noch mal um.
    »Schlag zu, Hinker!«
    »Ja, das mache ich.« Er schaute noch mal nach unten, und ihm gefiel die Position des Schädels nicht. Er wollte ihn in eine bessere Lage rücken. Dazu nahm er den Knüppel. Mit dem vorderen Ende wollte er ihn etwas zur Seite schieben. Es würde kein Problem sein, aber dann geschah etwas, was alle überraschte.
    Der Stock hatte den Schädel kaum berührt, als plötzlich eine Flammenzunge in die Höhe glitt, im Nu hatte sie den Stock erfasst, und es geschah etwas, was die Zuschauer das Grauen lehrte...
    ***
    Das Feuer ließ sich nicht aufhalten. War es zunächst recht klein gewesen, so wuchs es innerhalb kürzester Zeit. In Sekundenschnelle jagte es an dem Knüppel hoch, der wie festgewachsen zwischen den Händen des Mannes klebte.
    Und dann war das Feuer da!
    Keiner konnte es stoppte. Es hatte den Knüppel verlassen und sich eine neue Beute geholt. Das war der Hinker. Zuerst nur den Arm, an dem es in die Höhe leckte und sehr schnell die Schulter erreichte.
    Huschende kleine Flammen vermehrten sich innerhalb kürzester Zeit, und der Hinker erlebte einen wahren Albtraum, als ihm plötzlich klar wurde, dass er das Opfer war!
    Er würde verbrennen. Es war gnadenlos. Als der Hinker sich zu den anderen Männern umdrehte, da hatte es bereits seinen Hals erreicht. Zugleich fing auch die Kleidung Feuer. Er begann zu schreien. Schmerzen peinigten ihn. Der erste Rauch bildete sich. Eine graue Masse, die ihn begleitete, als er sich umdrehte und losrannte.
    Niemand half ihm. Die Gaffer waren zu stark geschockt. Sie glotzten ihm nur nach, wie er als brennende Fackel auf den Ort zulief, wo es einen kleinen Teich gab, dessen Wasser das Feuer löschen könnte.
    Er würde ihn nicht erreichen. Der Weg war einfach zu weit. Er würde zuvor verbrennen, was wohl auch Sinn der Attacke gewesen war. Es war einfach nur schlimm, und die Glotzer sahen, dass die Kräfte des Hinkers nachließen. Er konnte schon normal nicht so schnell laufen. Jetzt machte sich die Behinderung besonders bemerkbar.
    Und dann fiel er.
    Ein schrecklicher Schrei war zu hören, und jeder, der ihn vernahm, der wusste, dass es der letzte Schrei im Leben des Hinkers gewesen sein musste.
    Er lag auf dem Boden. Er zuckte noch einige Male mit den Beinen und auch den Armen, dann war es vorbei.
    Niemand sprach. Jeder hatte das Ende des Hinkers gesehen. Aber niemand traute sich, etwas zu sagen. Die Menschen waren entsetzt. Einige schlugen die Hände vor ihre Gesichter. Andere schüttelten nur den Kopf. Wieder andere schauten zu Boden und schwiegen.
    Nur einer benahm sich anders. Das war Mircea. Er kam sich vor wie
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