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1782 - Der Feuer-Vampir

1782 - Der Feuer-Vampir

Titel: 1782 - Der Feuer-Vampir
Autoren: Jason Dark
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die Männer ihn erreichten, blieben sie stehen. Sie trugen Waffen, aber auch Fackeln, die noch angezündet werden mussten. Um Mircea bauten sich die Männer im Kreis auf und die ersten Fragen prasselten auf den Mann nieder.
    »Warst du in der Hütte?«
    »Ja.«
    »Und? Was hast du gesehen?« Der Mann, der die Fragen stellte, hatte sich zum Anführer der Gruppe aufgeschwungen. Er war ein wild aussehender Typ mit einem dunklen Vollbart.
    »Er lag dort wie immer. Ihr könnt in die Hütte hineingehen, und er wird euch nichts tun.«
    »Können wir uns darauf verlassen?«
    »Ja, das könnt ihr. Seine Fesseln sind einfach zu stark. So leicht lassen sie sich nicht lösen. Und ich habe ihm gesagt, dass seine Zeit vorbei ist.«
    »Sehr gut.« Der Bärtige schnaufte. »Aber du hast nicht daran gedacht, ihn zu verbrennen?«
    »So ist es.«
    »Gut.« Der Anführer drehte sich einmal um die eigene Achse und nickte dabei. »Ihr habt es gehört. Wir werden ihn vernichten. Wir werden ihn anzünden und uns dabei an seinen Schreien ergötzen, wie er sich an den Qualen seiner Opfer ergötzt hat.«
    Das waren genau die richtigen Worte. Ein Klatschen folgte, auch heftiges Nicken, das als weiterer Beifall angesehen werden konnte.
    Mircea hielt sich zurück. Er war auch zur Seite getreten und schaute den Leuten nur noch zu.
    Er war der weise Mensch im Hintergrund. Er hatte die theoretischen Grundlagen gelegt, damit die Jüngeren letzte Hand an den Blutsauger legen konnten.
    Ich werde mich zurückhalten!, dachte er. Ich sage auch jetzt nichts mehr und stelle keine Fragen...
    Der Bärtige kam noch einmal auf ihn zu. Die anderen Männer sorgten dafür, dass das Pech der Fackeln entzündet wurde. Leicht fauchende Geräusche waren zu hören, als die Fackeln anfingen zu brennen. Das Feuer loderte hoch und begann mit seinem Tanz über den Köpfen der Männer.
    »Sonst hast du uns nicht zu sagen, Mircea?«
    »Nein.«
    »Wir werden ihn vorher nicht zerstückeln.«
    »Ich weiß. Es ist trotzdem ein Fehler.«
    »Abwarten.«
    Der Bärtige nickte Mircea noch mal zu, drehte sich von ihm weg und ging mit schweren Schritten zu den anderen Männern, die vor dem alten Haus warteten.
    Die Fackeln loderten. Zuckend griffen die Flammen in die Dunkelheit über ihnen und gaben ein schauriges Licht ab. Die Helfer warteten, bis ihr Anführer da war und ihnen die Tür öffnete. Er zerrte sie so weit wie möglich auf, damit alle Platz genug hatten, um das Haus zu betreten.
    Sie drängten hinein und nahmen dem alten Mann die Sicht auf das Innere.
    Mircea atmete tief durch. Sein Blick glitt zum dunklen Himmel, an dem sich schwach die Umrisse von Wolken abzeichneten. Der Mond war nicht zu sehen, die Sterne ebenfalls nicht. Es war eine finstere Nacht und irgendwie passend für das, was die Männer vorhatten.
    Noch taten sie nichts. Drei von ihnen hielten Fackeln fest, deren Licht das Innere der Hütte ausfüllte. Sie schauten nach unten. Sie sprachen miteinander, und es waren zumeist Flüche, die sie ausstießen.
    Irgendwann wurde es ruhig. Wahrscheinlich hatte der Bärtige ein Machtwort gesprochen. Jetzt zeigte er, wer der Anführer war, denn er fing an zu reden und seine Worte galten dem Vampir. Es war so eine Art von Grabrede.
    »Wir haben dich lange genug gejagt. Wir haben dir eine Falle gestellt, in die du hineingelaufen bist. Das alles hat uns gut getan, und es wird uns noch mehr gut tun, dich brennen zu sehen. Wir werden auf die Asche spucken, die von dir übrig bleibt, und sie in alle vier Winde verstreuen.«
    Es gab eine Antwort und die bestand zunächst aus einem harten Gelächter. Dann erst folgten die Worte, und die hörten sich schon drohend an.
    »Ihr könnt versuchen, was ihr wollt, ich bin trotzdem besser, das sage ich euch.«
    »Ach ja? Wie denn?«
    »Das verrate ich euch nicht. Ihr werdet es erleben, denn ich bin mit einer ungemein großen Macht gesegnet. Niemand wird mich für immer vernichten können.«
    »Das wünschst du dir!«
    »Nein, das weiß ich.«
    Der Anführer lachte nur darüber und seine Freunde taten es ihm nach. Allerdings gab es einen, der nicht lachte. Das war Mircea, der vor der Hütte wartete und dessen Gesicht einen sehr ernsten Ausdruck angenommen hatte.
    Es war nicht alles vorbei. Irgendetwas blieb zurück, vor dem man Angst haben musste.
    »Und jetzt lassen wir ihn brennen!«, brüllte der Bärtige.
    Er war der Erste, der mit der Flamme über den Körper des Blutsaugers strich und dafür sorgte, dass das Feuer die Haare erreichte
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