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1780 - Blick in die Hölle

1780 - Blick in die Hölle

Titel: 1780 - Blick in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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dass man ihm eine Welt gezeigt hatte, die durch optische Tricks entstanden war.
    Dahinter steckte schon noch etwas. Möglicherweise sogar eine sehr böse und grauenhafte Wahrheit...
    ***
    Johnny Conolly wusste nicht, ob seine Eltern schon schliefen. Er ging mal davon aus und war entsprechend leise, als er das Haus betrat.
    Es war nicht ganz finster. Das Notlicht brannte auch in der Nacht. Aber von seinen Eltern sah Johnny nichts. Sie lagen schon in ihren Betten.
    Der Weg führte ihn in sein Zimmer. Dort stand ein Kühlschrank und Johnny nahm sich eine kleine Flasche Wasser. Er setzte sich aufs Bett und trank die nicht sehr große Wasserflasche mit einigen Zügen leer, bevor er sie wieder abstellte.
    Er ging danach ins Bad, machte sich noch etwas frisch und kehrte zurück in sein Zimmer, wo er das Fenster öffnete, um frische Luft einzulassen.
    Es war kühl geworden, was ihm nichts ausmachte. Die Luft erfrischte ihn, aber seine Gedanken blieben trübe. Immer wiederholte sich in seiner Erinnerung eine bestimmte Szene.
    Er sah den Schnitter.
    Als Figur war er schon schaurig genug, das war Johnny klar. Er veränderte sich nicht. Er stand da und drohte. Aber in seinem Gesicht gab es eine Veränderung. Es löste sich unter der Kapuze auf, bis nur noch etwas zurückblieb.
    Das Augenpaar!
    Kalt leuchtend. In einem Blau, das Johnny ganz und gar nicht mochte. Man konnte von einem bösen Blau sprechen, einer Farbe, die Menschen beeinflusste.
    »Was soll das?«, flüsterte Johnny. Er presste seine Hände gegen die Augen.
    Der Anblick blieb. Das Augenpaar verschwand nicht. Es war da. Es war für Johnny wie eine Folter. Er glaubte nicht daran, dass es verschwinden würde, wenn er sich ins Bett legte.
    Er legte sich trotzdem hin.
    Das Augenpaar blieb. Es war immer da, wenn er die Augen schloss. Hielt er sie offen, sah er sein normales Zimmer.
    Ein Fluch drang ihm über die Lippen. Johnny ärgerte sich, dass ihm so etwas passiert war. Er würde sich niemals daran gewöhnen können. Aber er wusste auch nicht, wie er sie loswerden sollte. Sie hatten sich auf ihn fixiert, und das sah er als schlimm genug an.
    Was konnte man dagegen tun?
    Johnny wusste keine Lösung, wurde allerdings abgelenkt, als er vor der Tür Schritte hörte. Er wollte sich aufrichten, als es gegen die Tür klopfte.
    »Du bist noch wach, Johnny?«, hörte er die Stimme seines Vaters.
    »Ja, Dad.«
    Die Tür schwang auf und Bill Conolly betrat das Zimmer seines Sohnes.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte er.
    »Wieso? Habe ich dich gestört?«
    Bill lächelte. »Nein, das nicht. Ich wollte dich nur fragen, wie es gewesen ist und ob etwas war.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Bauchgefühl.«
    »Nein, nein, da war nichts Weltbewegendes, Dad.«
    »Komisch.« Bill sah seinen Sohn an. »Ich kann dir nicht so recht glauben.«
    »Und warum nicht?«
    »Ich meine, dich vorhin reden gehört zu haben, und die Worte klangen nicht eben fröhlich. Genaues verstanden habe ich nicht, ich denke nur, dass du ein Problem hast, das man am besten von Mann zu Mann bespricht, wenn es denn stimmt.«
    Johnny dachte darüber nach, ob er seinem Vater die Wahrheit sagen sollte oder nicht.
    Beide hatten ein gutes Verhältnis zueinander. Sie hatten sich immer toll verstanden. Jeder konnte sich auf den anderen verlassen, und Bill wäre sauer geworden, wenn er die Wahrheit zu spät erfahren hätte.
    Johnny nickte. »Ja, Dad, es gibt da etwas.«
    »Aha, und was?«
    »Der Fluch der Conollys, denke ich.« Johnny musste lachen. »Ich war mit ein paar Leuten auf der Kirmes. Da ist es dann passiert.«
    »Was denn?«
    »Der Fluch der Conollys hat wieder zugeschlagen.«
    »Oh...« Bill bekam einen starren Blick. »Wie das denn? Bist du dir sicher?«
    »Fast.«
    »Und das geschah auf der Kirmes?«
    »So ist es.«
    »Nur mit dir? Oder sind noch andere Leute hineingerissen worden?«
    »Ja, noch ein Kommilitone von mir.«
    »Und weiter?«
    »Jetzt bin ich zu Hause und komme nicht darüber hinweg. Es verfolgt mich. Es ist der eiskalte Blick blauer Augen, der mich nicht loslässt.«
    »Okay, Johnny. Ich kann mir zwar nicht viel darunter vorstellen, aber es wäre bestimmt besser, wenn du von vorn anfängst und davon berichtest. Okay?«
    »Ist okay, Dad.«
    Bill Conolly machte sich bereit, dem Bericht seines Sohnes zu lauschen. Er sagte nichts. Er fragte nicht einmal dazwischen und hörte nur interessiert zu.
    »Und jetzt werde ich den Fluch nicht mehr los, Dad. Sobald ich die Augen schließe, kommen mir diese
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