Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen!
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mich umbringen! Mein Vater ist frei!«
    »Dein Vater kann mit seinem Wissen nicht an die Öffentlichkeit gehen. Niemand würde ihm glauben.« Cimarosas Blick wanderte über das auf dem Boden liegende Mädchen. »Du bist sehr schön, Morgan Mattina.«
    Sie dachte an ihren Alptraum.
    Nie hätte sie geglaubt, daß die Wirklichkeit noch schlimmer sein könnte.
    »Wenn… wenn Sie mich töten, wird mein Vater Sie vernichten!« Cimarosa lachte. »Wie schrecklich sich das anhört. Ich habe entsetzliche Angst vor deinem Vater.«
    »Sie unterschätzen ihn. Er ist ein sehr mutiger Mann.«
    »Mut allein reicht nicht, um mit einem Ghoul fertig zu werden, hast du das noch nicht begriffen?« Cimarosa zog die Augenbrauen grimmig zusammen. »Gefährlich sind nur die Shlaaks, diese verfluchten knöchernen Bastarde mit ihren Giftschlangenfingern.«
    »Und die beiden Männer, die plötzlich in Ihrem Haus erschienen«, sagte Morgan. »Vor denen sind Sie geflohen!«
    »Nicht vor denen!« widersprach Cimarosa. »Vor den Shlaaks brachte ich mich in Sicherheit. Es besteht die alte Feindschaft zwischen ihnen und uns.«
    »Diese Männer haben Shlaaks getötet. Dazu sind Sie offenbar nicht imstande.«
    Morgan bereute diese Worte sofort, denn Gaetano Cimarosa holte wütend aus und gab ihr eine Ohrfeige, die ihr den Kopf zur Seite riß.
    »Ich kann jeden Shlaak töten!« fauchte der Leichenfresser zornig. »Aber sie waren in der Überzahl. Meine Zeit kommt, wenn sie nicht damit rechnen. Dann schlage ich zurück.«
    Seine Augen funkelten. Von einem Sieg über die verhaßten Shlaaks schien er schon sein ganzes Leben lang zu träumen.
    Morgan Mattina kroch von Cimarosa fort und stand auf.
    Ihr Blick heftete sich auf die Tür, durch die sie mit Cimarosa diesen fensterlosen Raum betreten hatte.
    Es gab eine zweite Tür.
    Was liegt dahinter? fragte sich das Mädchen. Die Freiheit?
    Sollte sie einen Fluchtversuch wagen?
    ***
    Der klumpige Ghoul behielt sein grauenerregendes Aussehen bei. Heftige Schmerzen durchtobten ihn. Er versuchte sie zu ignorieren, denn nichts war im Moment so wichtig, als Mr. Silver zu entkommen.
    Sobald er die Kapelle verlassen hatte, schlug er einen Haken nach rechts. Er warf sich durch eine blattlose Buschgruppe, flutschte, begünstigt durch seine glitschige Oberfläche, regelrecht hindurch und verschwand im Zickzack hinter Grabsteinen.
    Nur kurz blieb er hinter einem betenden Engel stehen, um zu sehen, wo sich Mr. Silver befand. Der Ex-Dämon hatte ihn aus den Augen verloren.
    Ächzend lief der Leichenfresser weiter. Sein Verfolger rechnete wahrscheinlich damit, daß er den Friedhof verlassen wollte, also durfte er es nicht tun.
    Tue nie etwas, womit dein Feind rechnet, sonst bist du durchschaubar! Danach handelte der Leichenfresser. Der Weihwasserdampf hatte große Flächen seiner Haut verbrannt. Einige Blasen waren aufgeplatzt, und die Wunden sonderten eine milchige Flüssigkeit ab. Der Schmerz bohrte sich wie ein glühender Stachel durch sein Fleisch und behinderte ihn bei jeder Bewegung.
    Lange stand er das nicht mehr durch.
    Mr. Silver war zur Friedhofsmauer unterwegs. Er versuchte sie vor dem Leichenfresser zu erreichen.
    Daß der Ghoul nicht die Absicht hatte, über diese Hürde zu gehen, konnte er nicht wissen.
    Der Klumpige spielte mit dem Gedanken, umzukehren, entschied sich dann aber dagegen. Erfolgversprechender erschien es ihm, sich in einem der Gräber zu verstecken.
    Den Einstieg konnte er mit einem alten Reisigkranz tarnen. Hinter einem Bretterverschlag lag eine reiche Auswahl. Der Ghoul nahm sich den größten Kranz und trug ihn zu jenem Grab, in dessen Tiefe er sich hinabwühlen wollte.
    Bevor er anfing zu graben, vergewisserte er sich, daß der Ex-Dämon nicht in der Nähe war.
    Dann stieß er mit den harten Schaufeln zu. Er arbeitete trotz der Schmerzen rasch, zog kraftvoll durch und schleuderte die Erde weit hinter sich.
    Bald war die Grube so groß, daß er darin in die Hocke gehen konnte, aber das reichte ihm noch nicht. Er wollte sich mindestens zwei Meter hinuntergraben. Erst dann würde er sich einigermaßen sicher fühlen.
    Ein knirschendes Geräusch riß den Leichenfresser herum. Er bemerkte Mr. Silvers Beine und erstarrte.
    Der Ex-Dämon hatte ihn gefunden.
    Haß überschwemmte den Ghoul.
    Er verlor die Beherrschung und griff Mr. Silver an. Geduckt warf er sich auf die Beine des Hünen, der es nicht der Mühe wert fand, sich vor den harten Ghoulklauen zu schützen. Er trat lediglich einen raschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher