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1779 - Tréogen

Titel: 1779 - Tréogen
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Nichts geschah. Weder veränderte sich unsere Umwelt, abgesehen von den schon gewohnten Verformungen des Vario-Metalls an einigen Stellen, noch zeigte der DACHHAT außer dem Summen irgendeine interpretierbare Aktivität. Keine Stimme klang auf, um uns zu fragen, was wir von der Anlage wollten, wer wir seien und so weiter.
    Was hattest du erwartet? erkundigte sich der Extrasinn. Einen Willkommensgruß? Einen Geist aus der Flasche?
    Ich kam mir in diesen Minuten unendlich dumm vor. Einige der Gefährten machten ihrer inneren Anspannung durch Flüche Luft, andere setzten sich kopfschüttelnd auf bronzefarbene Stränge oder Halbkugelgebilde, die aus dem Boden wuchsen.
    Plötzlich stieß Tolot einen erstaunten Laut aus.
    Ich sah ihn vor dem DACHHAT, an der Stelle des eingesetzten Moduls, auf und ab gehen. Er mußte sich auf die Laufarme niederlassen, um den Kopf in der richtigen Höhe zu haben. Offenbar suchte er etwas - oder er hatte schon etwas gefunden, dem er weiter nachgehen wollte.
    „Ich kann Stromkreise lokalisieren", teilte der schwarze Gigant mit, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Eine ganze Reihe. Mein Kampfanzug funktioniert dazu noch gut genug, und mein Planhirn rechnet."
    „Mit dem Einfügen des Moduls sind natürlich Stromkreise geschlossen worden", kam es von Tekener. „Und zwar jene, die durch seine Entfernung irgendwann einmal unterbrochen worden sind. Das war uns von vorneherein klar, und das Summen des DACHHATS beweist es."
    „Ich rede nicht von diesen Verbindungen", wurde er belehrt. „Ich kann nach außen gerichtete Ströme lokalisieren. Um zu sagen, wohin sie gehen, brauche ich etwas Zeit. Aber ich habe noch etwas anderes entdeckt."
    „Was, Tolotos?" fragte ich. Mach es doch jetzt nicht so spannend!
    „Das Modul hat nicht nur die Funktion, unterbrochene Schaltkreise wieder zu schließen, sondern es enthält gleichzeitig die Bedienungselemente für den Betrieb einer Anlage. Aber auch hier brauche ich Zeit, um etwas Genaueres sagen zu können."
    „Einer Anlage?" fragte Bully.
    „Vielleicht dient es nur zum Betrieb des DACHHATS", sagte Tolot, ohne seine Aktivitäten zu unterbrechen: Er bewegte sich vor dem vier Meter hohen Block wie ein gefangenes Raubtier hinter seinem Gitter. „Aber ich denke, es könnte auch andere Großanlagen hier in der Evolutionsebene steuern - oder zu steuern erlauben."
    „Verdammte SERUNS!" schimpfte Reginald. Und wie recht er hatte.
    Die Mitglieder des Kommandos Gonozal steckten in Monturen, die wir stets für die Ultimaten Überlebensanzüge gehalten hatten. In denen wir uns nie darüber Gedanken zu machen brauchten, wann etwa ein Schutzschirm aufgebaut werden mußte oder der Gravitationsausgleich zu steuern war.
    Der SERUN tat das alles für uns, schneller, als wir selbst denken konnten. Besser gesagt: sein Pikosyn, der für alles verantwortliche Kleinsyntron. Das Innere eines SERUNS war wie eine Kommandozentrale in einem Raumschiff: Man hatte alle Kommunikations- und Ortungssysteme zur Verfügung, brauchte nur die Daten abzulesen, die man gerade benötigte. Der SERUN erfüllte uns jeden Wunsch.
    Und deshalb waren wir von ihm abhängig geworden. Die Montur mit den Handschuhsensoren zu steuern war für die „neuen" Phasenspringer wie ein Rückfall in die Steinzeit. Es ging zu langsam, und es ließen sich nur jene Systeme aktivieren, die nicht mit dem Pikosyn in Endreddes Unterwelt ausgefallen waren. Unsere Leute hatten es nicht besser als Bully, Tekener, Harror, Nyman und ich. Sie waren taub und blind, verglichen mit dem Haluter.
    Um beim Vergleich mit der Raumschiffszentrale zu bleiben: hyperphysikalisch blind und taub wie zu Zeiten der Hyperraum-Parese.
    Die Minuten zogen sich weiter hin. Mit jeder verringerte sich die Zeit, die wir noch zur Verfügung hatten, bevor es uns wieder aus der On-Phase schleudern würde. Wir standen, hockten und saßen frustriert um den Haluter und das Modul herum, an dem er arbeitete. Er berührte nacheinander verschiedene Sensorfelder, wie er uns erklärte, stellte Messungen an und versuchte immer wieder aufs neue, durch die richtige Reihenfolge eine Reaktion beim DACHHAT zu erzielen.
    Wir andere waren verurteilt zum Nichtstun - und das war das Schlimmste für jemand, der es gewohnt war, das Heft selbst in der Hand zu haben.
    Die Pounder verhielten sich nach wie vor schweigend. Manche kamen neu hinzu, manche gingen.
    So schwer es für uns war, sie zu unterscheiden - ich war ziemlich sicher, daß unsere drei Führer
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