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1779 - Sie kam aus Atlantis

1779 - Sie kam aus Atlantis

Titel: 1779 - Sie kam aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Schultern.
    »Hast du denn eine Idee, John?«
    »Nein.«
    »In Atlantis laufen die Uhren eben anders.«
    »Falls es Uhren gibt.«
    Suko nickte. »Ist auch wieder wahr.«
    Da Adena und ihre Vertrauten nicht daran dachten, den Rückweg anzutreten, gingen wir davon aus, dass noch nicht alles zu Ende war. Es musste einfach noch was passieren. Mit dem Eintauchen der Schlangen in den See war es nicht getan.
    Es geschah tatsächlich etwas. Das fing mit der Anführerin an, denn sie verlor ihre Starre. Sie drehte sich um, aber nicht ganz, sie wollte nur in eine bestimmte Richtung schauen, nickte, hob dann ihren rechten Arm und deute mit dem ausgestreckten Finger auf bestimmte Menschen.
    »Sie selektiert«, flüsterte Suko.
    »Ja, aber wofür?«
    »Werden wir gleich zu sehen bekommen.«
    »Das hoffe ich.«
    Noch mussten wir warten, aber nicht sehr lange, denn diejenigen, denen die Zeichen galten, hatten schon begriffen. Sie lösten sich aus der Gruppe und wir erkannten jetzt, dass es sich um fünf junge Frauen handelte. Durch die Kleidung ähnelten sie sich, denn sie trugen Gewänder, die bis zu ihren Knöcheln reichten. Die Farbe war ein gedecktes Weiß mit einem Stich ins Gelbliche.
    Suko blickte mich von der Seite an. Wahrscheinlich wollte er eine Antwort. Ich deutete nur ein Kopfschütteln an, denn ich war alles, nur kein Hellseher.
    Es ging weiter. Niemand hielt die fünf jungen Frauen auf, die sich in eine Reihe stellten.
    Dann gingen sie los. Und es gab keine unter ihnen, die ein anderes Ziel gehabt hätte. Sie schritten dem Wasser entgegen und taten dies mit einer wahren Andacht, als wollten sie ein Ritual durchziehen.
    Keiner folgte ihnen. Auch Adena tat nichts. Sie stand auf der Stelle und wartete darauf, dass die Frauen in ihre Nähe kamen. Als es so weit war, blieben sie stehen.
    Jetzt bewegte sich Adena.
    Sie nahm sich die Frauen einzeln vor. Sie ging hin, fasste sie an beiden Schultern und umarmte sie. Jede der jungen Frauen bekam einen Kuss auf die Wangen.
    »Das sieht mir nach einem Abschied aus«, kommentierte Suko.
    »Da kannst du recht haben.«
    »Und wie wird das weitergehen?«
    »Der See wartet.« Ich hatte die Antwort gegeben, und sie entsprach auch meiner Überzeugung.
    Da Suko nicht widersprach, ging ich davon aus, dass er es ebenfalls so sah.
    Sekunden später wurde unser Verdacht bestätigt. Die fünf jungen Frauen ließen sich tatsächlich nicht davon abhalten, ins Wasser zu gehen. Der See würde sie verschlingen, und er war mit Schlangen gefüllt.
    Für mich war das kein normales Hineinschreiten. Das hatte etwas von einem Ritual an sich. Hinzu kamen die Schlangen, die auf die fünf Frauen zu warten schienen. Und ich war gespannt darauf, was passieren würde, wenn beide aufeinander trafen.
    Adena ging nicht ins Wasser. Sie blieb am Ufer stehen, ebenso wie die Zurückgebliebenen, die nichts taten.
    Ich schaute nach den fünf jungen Frauen, die längst das Gewässer betreten hatten. Sie waren weiter in den See hineingegangen, wurden umspült, sackten aber noch nicht weg, denn so tief war das Wasser an dieser Stelle nicht.
    Sie drehten sich auch nicht um, sondern gingen einfach nur weiter – und waren plötzlich aus unserem Blickfeld verschwunden. Sie waren zu einer Stelle gekommen, wo der See tiefer war, und das praktisch ohne Übergang.
    Nichts mehr war von ihnen zu sehen. Aber auch die Schlangen ließen sich nicht blicken. Die blieben ebenfalls untergetaucht, und ich hätte gern gesehen, was sich unter Wasser abspielte. Ich glaubte nicht, dass die fünf jungen Frauen Selbstmord begehen wollten, und fragte Suko nach seiner Meinung.
    »Das sehe ich auch so, John.«
    »Danke, dann bin ich zufrieden.«
    »Aber was passiert dann mit ihnen?«
    Eine wirklich gute Frage, die ich mir auch stellte und keine Antwort wusste. Wir konnten sie uns auch nicht holen und mussten so lange warten, bis man sie uns präsentierte.
    Noch ließ sich die andere Seite Zeit damit. Die Oberfläche hatte sich wieder beruhigt, war aber nicht wieder so glatt geworden, wie wir sie vorher erlebt hatten.
    Ich spürte meine Nervosität immer deutlicher. Die jungen Frauen kannte ich nicht, trotzdem hatte ich Angst um sie.
    Suko dachte in diesem Fall ein wenig realistischer. »Jetzt müssten sie eigentlich ertrunken sein«, erklärte er mit leiser Stimme und sprach mich danach direkt an. »Was meinst du, John?«
    »Ja, das könnte sein.«
    »Aber du glaubst nicht daran?«
    »So ist es.«
    »Was hast du dir denn als Lösung
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