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1779 - Sie kam aus Atlantis

1779 - Sie kam aus Atlantis

Titel: 1779 - Sie kam aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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nahmen. Sie hatten es nicht weit bis zum Ziel.
    Schon mehrmals war ich in meinem Leben von Vögeln angegriffen worden, auch in Häusern.
    Das hier überraschte mich. Ich zog auch nicht meine Waffe, um die Vögel zu erschießen, ich verteidigte mich mit bloßen Händen, und ich war schnell. Bevor die Spitze eines Schnabels mich erwischen konnte, hatte ich mir freie Bahn verschafft. Ein Tier wurde durch meinen Faustschlag zu Boden gestreckt, wo es nicht liegen blieb. Ich hörte das scharfe Krächzen, das stammte allerdings von dem zweiten Tier.
    Es wollte von oben auf meinen Kopf fliegen und mit dem Schnabel hart zuhacken.
    Ich duckte mich weg. Der Treffer ging ins Leere, aber das Tier fiel nicht bis zum Boden. Es fing sich und flatterte wieder hoch.
    Und das in dem Moment, in dem Suko das Bad verließ. Er sah mit einem Blick, in welcher Lage ich mich befand, und er griff sofort ein. Plötzlich hatten die Tiere noch einen zweiten Gegner, und das konnte ihnen nicht gefallen.
    Sie versuchten bei Suko auch keinen Angriff. Bevor er einen von ihnen packen konnte, waren sie weg. Das Fenster stand offen, und da war es kein Problem für sie.
    Ich ging zwei Schritte zurück und lehnte mich gegen die Wand. Plötzlich spürte ich den Schweiß auf meiner Stirn und wischte ihn weg. Erst dann drehte ich mich um und warf einen Blick aus dem Fenster.
    Dort war nichts mehr zu sehen. Die beiden dunklen Vögel waren in der Nacht untergetaucht, und ich hörte Sukos Frage.
    »Was war das denn?«
    Ich wollte ihm schon antworten, legte aber einen Finger gegen die Lippen und sorgte dafür, dass er schwieg. Den Grund meiner Reaktion erfuhr er sofort.
    »Da, hör mal genau zu.«
    Suko schlich zum Fenster, lauschte, nickte, lächelte und sagte: »Das war das Geräusch eines Rollers.«
    »Genau. Und gar nicht mal so weit weg.«
    »Was willst du tun?«
    »Nichts, ich renne nicht nach draußen und suche nach dem Fahrzeug. Aber wir wissen jetzt, wo sich die Person aufhält. Immer noch hier in der kleinen Stadt.«
    »Zusammen mit ihren Helfern, John. Oder glaubst du, dass die beiden Vögel zufällig gekommen sind?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das war schon geschickt gemacht. Sie hat ihre Vorboten kommen lassen.«
    »Dann weiß sie auch, wo wir uns aufhalten.«
    »Sicher. Womöglich haben uns die Raben schon die ganze Zeit über verfolgt.«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    Da keiner von uns mehr etwas sagte, ging ich zum Fenster und schloss es. Ich wollte den Vögeln keine Chance geben, hinterrücks und lautlos einen zweiten Angriff zu starten.
    Dann setzte ich mich auf eines der Betten und sah in Sukos Richtung.
    »Wir haben noch einige dunkle Stunden vor uns. Wie könnte deiner Meinung nach die Nacht aussehen?«
    »Nicht sehr ruhig.«
    »Stimmt.«
    »Und was denkst du, John?«
    »Das Gleiche wie du. Schlaf werde ich kaum welchen finden. Was ist die Alternative?«
    »Wach bleiben.«
    »Ja. Und das ist kein Problem für dich?«
    Suko lächelte. »So will ich das nicht ausdrücken. Wir befinden uns hier auf einem fremden Gelände, zudem ist es Nacht. Viel tun können wir nicht. Oder willst du durch die Stadt laufen und nach dieser Blondine mit dem Roller suchen?«
    »Nein, das will ich eigentlich auch nicht.«
    »Eben, ich auch nicht.«
    »Wir bleiben also hier im Zimmer?«
    »Ja«, sagte Suko.
    »Und wer hält zuerst die Wache?«
    »Das können wir ja ausknobeln.«
    Ich wehrte ab. »Nein, auf keinen Fall, ich übernehme freiwillig den ersten Teil.«
    »Auch gut.«
    »Und wann soll ich dich wecken?«
    »Sagen wir in einer Stunde.«
    »Okay, wird erledigt.«
    Suko nahm das zweite Bett. Er legte sich hinein, zog aber zuvor die Schuhe aus, weil er nichts schmutzig machen wollte.
    »Dann pass mal schön auf«, sagte er.
    »Keine Sorge, ich werde mir Mühe geben.«
    Suko gehört zu den Menschen, die von einem Augenblick zum anderen einschlafen können. Ich war gespannt, ob das jetzt auch passierte – und tatsächlich, es war noch nicht mal eine halbe Minute vergangen, da war Suko schon eingeschlafen.
    Ich hatte jetzt den Spaß, die erste Stunde wach zu bleiben. Ich schaute auf die Uhr. Ja, der neue Tag war angebrochen. Es würde auch in nicht allzu langer Zeit wieder hell sein, und ich hatte Muße, meine Gedanken zu ordnen.
    Hier würde mich niemand stören, und auch das Geräusch des Rollers hörte ich nicht. Dann spielte ich mit dem Gedanken, ob ich nicht doch Sir James anrufen sollte. Bei ihm war es eigentlich nie zu spät, aber das ließ ich
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