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1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt
Autoren: Unbekannt
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staubgeschwängert, es war, als wandere man durch einen feinen Nebel.
    Unwillkürlich erwartete Kentok Mirkom hinter jeder Biegung, jeder Maschine plötzlich irgendein zähnefletschendes Ungeheuer auftauchen zu sehen. Ein handfestes Monster mit Klauen, Pranken und Zähnen wäre ihm beinahe lieber gewesen als diese bedrückende Stille.
    Dieser Raum - und die nachfolgenden Räume machten das noch deutlicher - schien nichts anderes zu sein als eine schweigende Vorahnung des Bösen, eine letzte stumme Warnung, bevor ein unvorstellbares Grauen über die Besucher hereinbrechen würde.
    Der nächste Bote des Grauens ließ dann auch nicht lange auf sich warten ...
     
    4.
     
    Er schrie nicht Sehr laut. Wahrscheinlich hatte er sein Entsetzen so lange und intensiv hinausgebrüllt, daß seihe Stimmbänder nunmehr den Dienst versagten. Aber seinem Gesicht war anzusehen, was seine Stimme nicht mehr auszudrücken vermochte.
    Er tauchte plötzlich auf, eine schwankende Gestalt, die sich aus dem kompakten Umfeld des Vario-Metalls nach vorne schob, auf die Scheinwerfer zu, die ihn anstrahlten und sein Gesicht totenbleich erscheinen ließen. Er krächzte und lallte, taumelte, lachte schrill, während Tränen über sein Gesicht liefen, die im Scheinwerferlicht glänzten.
    „Lauft!" konnte Kentok Mirkom ihn hören. „Lauft weg, lauft, so schnell ihr könnt!"
    Arlo Rutan fing den Mann auf, der in dem Augenblick zusammenbrach, als er die Gruppe der Phasenspringer erreichte. Jetzt, da er nicht mehr frontal angestrahlt wurde, war zu erkennen, daß es sich wahrscheinlich um einen Plophoser handelte.
    Er trug eine Namensplakette auf der Brust, deren Buchstaben blutverschmiert waren. Stiffelio Ghorun, konnte Kentok Mirkom lesen.
    Sedge Midmays drängte hinzu und kümmerte sich um den Mann, dessen Kopf haltlos hin und her pendelte, während der Ertruser ihn in den Armen hielt und mit großer Sanftheit wiegte - der gleiche Ertruser, den Kentok Mirkom vor wenigen Minuten dabei beobachtet hatte, wie er brüllend wie ein Tobsüchtiger Roboter bekämpft hatte.
    Der Mediziner brauchte einige Minuten, bis er den Mann so weit stabilisiert hatte, daß man mit ihm reden konnte.
    „Gehörst du zur Gruppe um Harold Nyman und Homer G. Adams?" fragte Reginald Bull.
    Ghorun brachte ein schwaches Nicken zustande.
    „Wahnsinn", murmelte er. „Der schiere Wahnsinn. Geht fort, verschwindet! Ihr werdet es nicht überleben. Niemand überlebt das."
    „Bully, noch jemand ...!"
    Kentok Mirkom hob den Blick und sah eine zweite Gestalt, diesmal einen Terraner, der langsam kriechend näher kam und zusammenbrach, ehe'er die Gruppe erreicht hatte.
    Der Plophoser blickte hinüber zu der Gestalt, um die sich Lena Shawn sofort kümmerte; seine Lippen bebten.
    „Noch einer", sagte er leise. „Wenigstens wir zwei sind davongekommen!"
    „Vor was seid ihr geflüch..., habt ihr euch in Sicherheit gebracht?" fragte Reginald Bull.
    „Ihr braucht es nicht zu wissen", antwortete Stiffelio Ghorun. „Geht nicht da hinein, laßt es bleiben, wenn euch euer Leben lieb ist." Er blickte aus Rutans Armen auf Bullys Gesicht. „Oder euer Verstand."
    Kentok Mirkom schauderte.
    Reginald Bull zeigte ein zuversichtliches Lächeln.
    „Nun, wenn du uns so warnen kannst, dann scheint dein Verstand wenigstens noch recht gut zu funktionieren", sagte er sanft. „Willst du uns nicht, ganz in Ruhe, ohne jede Aufregung, sagen, was dort vom los ist? Hier bist du in Sicherheit, wir werden dich beschützen!"
    Der Blick des Plophosers flackerte, und Kentok Mirkom konnte sehen, daß dieser Blick dem unheimlichen Vario-Metall galt.
    „Sicherheit", murmelte der Plophoser und schüttelte sich. „Hier gibt es nirgendwo Sicherheit, nirgends. Hier herrschen einzig und allein der Tod und der Wahnsinn!"
    „Wo ist Adams?"
    Atlans Stimme, klar, beherrscht, energisch, ohne erkennbare Anteilnahme.
    „Rede, Mann!"
    Der Plophoser schloß die Augen, schluckte.
    „Wir haben einen Zugang gemacht, gefunden - ich bin nicht dabeigewesen. Aber es gibt einen Zugang, nach unten ..."
    „In die Evolutionsebene?"
    „Nennt ihr das so? Meinetwegen also Evolutionsebene. Da, wo ..." Wieder ein angstdurchbebter Blick auf das Vario-Metall. „... wo nur dieses Zeug ist. Geht da nicht hin, ich bitte euch ..."
    „Ist Adams dort zu finden? Lebt er noch? Und was ist mit Nyman und den anderen?"
    Abermals ein Achselzucken, Kopfschütteln, eine schwache Bewegung mit der Hand.
    „Weiß nicht." Die Stimme sank zu einem Murmeln
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