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1776 - Endreddes Unterwelt

Titel: 1776 - Endreddes Unterwelt
Autoren: Unbekannt
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Atemzüge zu hören, die verrieten, wie angespannt alle Teilnehmer dieser Operation waren. Auch sein Herzschlag hatte sich beschleunigt.
    Er folgte Arlo Rutan auf dem Fuße. Der Ertruser bewegte sich halb geduckt, die Waffe feuerbereit in der Rechten. In der linken Hand hielt er einen Handscheinwerfer" dessen grellweißer Strahl durch die Halle wanderte.
    Die Luft hier war feuchtigkeitsgesättigt, ein klammer Dunst, der das Licht reflektierte und streute.
    Ein quadratmetergroßer Fleck mit ausgefransten Rändern wanderte über den Boden, strich über Maschinen und Aggregate und blieb schließlich stehen.
    Ein Kasten, sechs Meter hoch, übersät mit Instrumenten und Schaltern, darin eingebettet hektisch flackernde Lichter in vielen Farben - meist aber rot! Ein Ast, eine Wurzel, ein Tentakel - wie sollte man es nennen? - aus dem bronzefarbenen Metall berührte diesen Kasten, hatte sich in das Innere der Anlage hineingebohrt und dort festgesetzt.
    Langsam, pulsierend stiegen flackernde Energiebündel an diesem Tentakel entlang. Sie schienen aus dem Kasten zu kommen, irrlichterten über die metallenen Stränge und verschwanden irgendwo.
    Arlo Rutan schob sich näher heran, bis er unmittelbar vor diesem Kasten stand.
    Das bronzefarbene Metall bewegte sich nicht, aber in ihm bewegte sich etwas: energetische Blasen, die langsam aufstiegen, herabsanken, größer wurden und wieder kleiner.
    Es war der Schauder vor dem Unbekannten, Unverstehbaren, der Kentok Mirkom erfaßte.
    Was immer dieses bronzefarbene Metall auch sein mochte: Es war fremd, fremd in einem Ausmaß, das für einen normalen Verstand nicht zu begreifen war.
    Diese Strukturen zu betrachten und dabei nicht einmal einen vagen Ansatz von Verständnis entwickeln zu können, das war ein Gefühl, das demjenigen gleichkam, den Boden unter den Füßen verloren zu haben und in einen endlosen Abgrund schauriger Gefühle zu stürzen. Es war in des Wortes ursprünglichster Bedeutung unheimlich.
    „Eine Art Vario-Metall", klang Atlans Stimme auf, kühl, sachlich, klar, gänzlich unbeeindruckt.
    „Jedenfalls nennt es der Extrasinn so, ohne dazu weitere Erklärungen zu liefern."
    „Na, wenigstens hat das Kind einen Namen. Ist doch schon etwas!" Ein grimmiger Kommentar in einem Tonfall, der verriet, daß dem Sprecher eigentlich gar nicht nach Scherzen zumute war.
    Kentok Mirkom starrte wie gebannt auf die bizarren Strukturen des Vario-Metalls. Ein paar Meter entfernt reichte ein Ast über eine andere Maschine hinweg; er hatte an seiner Unterseite einen großen Tropfen ausgebildet, der die Hülle der Maschine beinahe berührte.
    Der Tropfen hatte einen größten Durchmesser von fast einem Meter, mußte also ziemlich schwer sein; und doch hing er, sich nach oben hin stark verjüngend, an einem metallenen Faden, der kaum Fingerdicke hatte. Irgend etwas floß durch diese Leitung, sammelte sich wie eine zähe, gelbe Flüssigkeit am unteren Ende des Tropfens und löste sich dann langsam auf.
    „Woher sind die Stimmen gekommen?" wollte Atlan wissen.
    Arlo Rutan ließ den Strahl seines Scheinwerfers wandern, hinweg über Knoten und Schlingen, breite Streifen und Tropfenstrukturen in allen Größen. Schließlich verharrte der Lichtfleck.
    Ein Gesicht, dessen Blässe noch durch das grelle Licht des Scheinwerfers verstärkt wurde, war plötzlich zu erkennen. Ein Terraner, erschöpft oder vielleicht sogar tot zusammengesunken in einer Gasse zwischen den Aggregaten.
    „Sedge ...!"
    Kentok Mirkom ging mit dem Mediziner nach vorn.
    „Wir müssen ihm helfen!" machte sich Lena Shawn bemerkbar. „Der arme Kerl - er ist verletzt oder erschöpft, und vielleicht stirbt er uns unter den Händen weg. Tu doch etwas, Sedge!"
    „Nur langsam", mahnte der Mediziner.
    Er beugte sich über den Terraner und untersuchte ihn. Dann wandte er den Kopf.
    „Schock", diagnostizierte er nur knapp. „Und Erschöpfung. Aber er lebt. Holt mir Konzentratnahrung, wir werden ihn wieder auf die Beine bringen!"
    „Bist du sicher, daß er nicht stirbt?" fragte Lena Shawn drängend. Sie hatte sich neben den Terraner gekniet und tätschelte ihm die Wangen.
    „Er wird sterben, wenn du mich weiterhin von meiner Arbeit abhältst!" fauchte Sedge Midmays gereizt und schubste sie weg.
    Er injizierte dem Mann ein leichtes Stimulans, legte einen Tropf an und versorgte den völlig Geschwächten mit hochkonzentrierter Flüssignahrung.
    Nach einigen Minuten kam der Mann zu sich - und beinahe augenblicklich versuchte er sich
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