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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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saßen zwei Besucher und schauten sich den Einwanderertest an, der abgerufen werden konnte.
    »Also, ich komme durch«, sagte die Frau, die ziemlich korpulent war.
    »Ich auch«, erklärte ihr Mann, ein dünnerer Kamerad in der Uniform eines Soldaten.
    »Dann können wir uns ja gratulieren.«
    »Abgemacht.« Sie reichten sich die Hände standen auf und sahen Laurie und Pamela, die noch nahe des Eingangs standen und ihre Blicke schweifen ließen.
    Niemand sagte etwas, nur die Frau gab plötzlich einen leisen Schrei ab.
    »Was hast du?«, fragte ihr Mann.
    »Schau dir die Frau an.«
    »Und?«
    »Die hat einen blutigen Mund.«
    Der Mann blickte jetzt hin. Und er sah, was seine Begleiterin meinte. Um den Mund herum verteilte sich tatsächlich Blut, denn Kirschsaft war es sicherlich nicht.
    »He, was ist denn mit Ihnen los? Haben Sie sich verletzt?«
    »Nein.«
    »Aber Sie bluten doch. Das ist nicht normal.«
    Jetzt verzerrte sich der Mund. »Was hier normal ist und was nicht, das geht dich einen Scheißdreck an.«
    Den Ton waren die beiden nicht gewohnt. Jetzt mischte sich auch die korpulente Frau ein. »Hören Sie mal, was ist das überhaupt für ein Ton uns gegenüber?«
    »Den Sie verdient haben. Kümmern Sie sich nicht um unsere Angelegenheiten.«
    »Mein Mann hat es nur gut gemeint. Wir haben nicht gedacht, derartige Proleten vor uns zu haben.«
    Laurie ahnte, dass der Fall eskalieren konnte. Sie mischte sich ein und sprach fast flehentlich.
    »Gehen Sie. Bitte, gehen Sie. Es ist besser für Sie. Tun Sie sich selbst den Gefallen.«
    »Warum das denn?«
    »Weil es besser ist.«
    Der Soldat wollte nicht. Seine Partnerin war anderer Meinung. Sie zerrte ihn zur Seite und wusste gar nicht, welchen Gefallen sie ihm getan hatte, denn Pamela stand kurz davor, sich auf ihn zu stürzen. So aber hatte er noch mal Glück gehabt.
    »Alles leer«, kommentierte sie.
    Laurie nickte. »Ja, und nun?«
    »Das!«
    Es war nur ein Wort. Dem folgte der Schlag, den Laurie mitbekam. Er erwischte sie dicht unterhalb des Halses und schleuderte sie zurück, wobei sie einknickte und auf die Bank fiel.
    Obwohl der Treffer nicht ihre Kehle erwischt hatte, war ihr ein Teil der Luft genommen worden. Sie hockte auf der Bank, atmete heftig und schnappte dabei nach Sauerstoff.
    Pamela Barton stand vor ihr. Sie senkte den Kopf. Dabei grinsten ihre blutigen Lippen und sie sprach auch. »Kannst du dich noch daran erinnern, was ich dir versprochen habe?«
    »Weiß nicht...«
    »Dass hier an dieser Stelle dein Ende kommt und ein neuer Anfang beginnt. Ich werde dich jetzt leer saugen, und dann sehen wir weiter...«
    ***
    Es war schon eine beklemmende Atmosphäre, die wir beim Eintreten in das Museum erlebten und wir auf dem Kai stehen blieben, von wo die Schiffe abgelegt hatten.
    Eine feuchte Luft, erfüllt vom Rauschen des Wassers, dazu die Schreie der Möwen und dann die Menschen, die am Wasser standen und auf das Schiff starrten, das sie in die Neue Welt bringen sollte, wo sie auf eine bessere Zukunft hofften.
    Menschen mit blassen Gesichtern, die in der Stunde des Abschieds nicht lächeln konnten. Sie wussten wohl, was vor ihnen lag, aber nicht, was sie erwartete.
    Zwei Frauen suchten wir, wobei beide nicht auffällig aussahen, davon gingen wir aus. Zwischen den Figuren, die hier standen, hatten sie sich nicht versteckt. Es wäre auch zu schön gewesen, sie jetzt schon zu finden.
    Also weiter.
    Lisa Lürsen wartete bereits am Ende der Treppe, die wohl ein Fallreep darstellen sollte. Es ging ziemlich steil in die Höhe. Wenn wir sein Ende erreichten, waren wir auf dem Schiff.
    »Wie sieht es bei euch aus?«, fragte sie.
    »Nichts«, sagte Harry.
    Ich stimmte ihm durch mein Nicken zu.
    »Dann können wir nach oben?«
    »Ja.«
    Lisa Lürsen machte den Anfang, und ich wusste nicht, ob sie Angst hatte oder nicht. Zu Beginn ging sie recht forsch, weiter oben bewegte sie sich schon langsamer.
    »Meinst du denn, dass wir sie hier finden?«, fragte Harry.
    »Wenn nicht hier, wo dann? Außerdem sind zwei Frauen vor nicht langer Zeit hier in das Museum gegangen, und das müssen die beiden sein, die wir verfolgen.«
    »Ja, das stimmt.« Harry schüttelte kurz den Kopf. Dann sagte er: »Ich hoffe nur, dass eine der beiden Frauen noch ein normaler Mensch ist. Alles andere will ich vergessen.«
    »Wirst du wohl nicht können.«
    »Das weiß ich.«
    Lisa Lürsen wartete am Ende des Aufgangs auf uns. Harry wollte wissen, ob ihr schon etwas aufgefallen war.
    Sie
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