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1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf. »Nein, hier ist alles normal. Abgesehen davon, dass ich keinen Besucher gesehen habe.«
    »Okay, dann lass uns losgehen.« Harry wollte es hinter sich bringen, und der Meinung war ich auch. Es war nur wichtig, dass wir unsere Feinde auch hier antrafen, sonst hingen wir wirklich in der Luft.
    Lange hielt die normale Ruhe nicht an. Zuerst hörten wir einen Fluch. Kurz danach einen Schrei, und wir wussten, dass beides nicht von Lisa Lürsen gestammt hatte.
    Sie stand da, schaute uns entgegen und schüttelte einige Male heftig den Kopf.
    »Haben Sie was gesehen?«, fragte Harry.
    »Nein, nur kurz etwas gehört, genau wie Sie. Und das weiter vorn.«
    »Das war nicht normal.« Harry schaute mich während seiner Bemerkung an.
    »Du sagst es.«
    »Und jetzt?«
    Wir mussten weiter, und das taten wir auch. Es brachte uns nichts, wenn wir auf halber Strecke aufhörten. Hier gab es nur eine Alternative.
    Wer hier besichtigen wollte, der musste in eine bestimmte Richtung gehen oder wurde dorthin geführt. So erging es uns auch, denn wir stellten uns nicht gegen den Strom.
    Aber entgegen kam uns schon jemand. Wir sahen die Person nicht. In der stillen Umgebung waren aber die Echos seiner Schritte deutlich zu hören.
    Und schon tauchte er auf.
    Ein Mann kam auf uns zu. Wer ihn sah, der erkannte augenblicklich, dass es sich bei ihm um keinen Besucher handelte. Er trug so etwas wie eine Uniform. Zumindest sahen wir ein Namensschild an seiner Brust, und er hatte es eilig. Ob er uns sah, wussten wir nicht. Jedenfalls rannte er uns in die Arme.
    Ich hielt ihn fest.
    Das ließ ihn aufschreien.
    »Bitte, beruhigen Sie sich. Es tut Ihnen niemand etwas. Sie sind hier in Sicherheit.«
    Das schien ihn zu beruhigen, denn er ließ sich gegen mich fallen, ich spürte sein Zittern. Er atmete heftig durch den offenen Mund. Sein Gesicht war zudem schweißnass, und man konnte bei ihm von einem flackernden Blick sprechen.
    Ich wusste nicht, ob er in der Lage war, zu reden, und deshalb hielt ich mich mit meinen Fragen zunächst zurück. Er sollte erst mal nach Luft schnappen. Er sah auch Lisa Lürsen und Harry Stahl, wobei er zusammenzuckte.
    Er sah aus, als wollte er schreien. Da griff Harry ein. »Bitte, Sie sind hier in Sicherheit. Ich verspreche Ihnen, dass es keinen Menschen gibt, der Ihnen etwas tun will.«
    »Ja, ja...« Er trat zurück, war noch immer völlig fertig, dachte nach, was wir ihm ansahen, und hörten seine gekeuchte Bemerkung.
    »Da liegt eine Tote!«
    Jetzt stand für uns fest, was ihn in diesen Zustand versetzt hatte.
    Auf dem Schiff hatte er eine Tote gefunden und sicherlich nicht weit von hier weg. Außerdem war die Frau bestimmt nicht eines natürlichen Todes gestorben.
    »Wo ist sie?«, fragte ich.
    »Im Gemeinschaftsraum. So jedenfalls haben wir ihn immer genannt. Da hat man sie hingelegt.«
    »Und sie ist wirklich tot?«, fragte Lisa Lürsen.
    »Ja, das ist sie. Sie sieht grausam aus. Ihr Mörder hat kein Pardon gekannt.«
    »Zeigen Sie sie uns«, sagte Harry Stahl und ließ seinen Ausweis blicken. »Sie können uns vertrauen.«
    »Ja, danke.«
    Der Mann ging vor. Wir blieben dicht hinter ihm.
    Hier hatte jemand seine Spuren hinterlassen. Aber warum hatte er das getan? Das war eine Frage, auf die wir eine Antwort finden mussten. Und das würde nicht so leicht sein.
    Wir hatten keinen Blick mehr für den Innenausbau. Zwar konnten wir durch die Öffnungen in die verschiedenen Räume schauen, aber da gab es nichts zu sehen.
    Dafür in einem der größten. Vor dem Eingang blieb unser Führer stehen. Er nickte. Dabei sagte er: »Ich will das nicht mehr sehen. Es ist zu schlimm.«
    Das glaubten wir ihm aufs Wort. Lisa, Harry und ich schoben uns vor.
    Wir gelangten in eine Kantine oder einen Speisesaal. Direkt am Eingang hielten wir an. Wir brauchten nicht tiefer in den Raum hineinzugehen, es war auch so klar.
    Die Tote lag vor einer der Sitzbänke. Sie trug einen Rucksack auf dem Rücken. Man hatte sie getötet und sich dabei ihre Kehle vorgenommen.
    Das Blut war getrunken worden, danach hatte jemand die Kehle regelrecht zerfetzt und die Frau brutal umgebracht. Sie war ausgeblutet, und jede Menge ihres Bluts war auch zu Boden gesickert und hatte sich dort verteilt.
    Ich ging auf die Leiche zu und sah sie mir aus der Nähe an. Ich wollte erkennen, ob sie tatsächlich tot war oder vielleicht in einer Wartestellung lauerte, um aus ihr hervor einen blitzschnellen Angriff zu starten.
    Nein, das war nicht der
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